Trauerbewältigung

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-Newt's Sicht-

Ich und Alby begruben mit Gally's Hilfe Robin im Wald. Dort beerdigten wir alle Toten. Wir haben uns wirklich Mühe ein einigermaßen vernünftiges Grab zu basteln für jeden der starb, aber unsere Mittel waren begrenzt, sodass die Gräber leider nicht so ehrenvoll wurden, wie man sich das wünschte. Das Leben auf der Lichtung bringt nun mal Einschränkungen. Ob uns das gefällt oder nicht.
Als wir fertig waren ließ ich meine Schaufel liegen und ging ohne ein weiters Wort zu sagen Richtung Schlafhütte,wurde aber von Alby am Arm festgehalten.

"Newt? Kommst du klar?", fragte er besorgt.

Ich hatte jetzt keine Freundschaft mit Robin gehabt, aber mich machten alle Selbstmorde für einen kurzen Zeitraum echt fertig. Heute war es besonders schwer, da seine Schwester auch hier auf der Lichtung ist. Außerdem war meine Freundin mit ihm befreundet gewesen, die wahrscheinlich auch total fertig ist. Ich wollte jetzt einfach zu ihr.

" Ich....Ich komme klar Alby....Ich möchte jetzt bloß zu Alyson....",antwortete ich mit emotionslos Stimmlage.

Alby ließ meinen Arm los und nickte mir Verständnisvoll zu. Ich ging Richtung Schlafplatz, wo Alyson mit auf Teresa's Liege saß. Teresa hielt sie in den Armen. Ich kam näher und setzte mich einfach auf die Liege gegenüber, die Thomas gehörte. Thomas saß neben mir.

"Newt....Alles in Ordnung mit dir?", fragte Teresa.

" Wieso Fragen mich das alle? Mir geht es so wie immer, wenn jemand hier sein Leben beendet...",sagte ich etwas schroffer, als ich wollte und entschuldigte mich auf der Stelle."Tut mir leid Teresa....Ich bin einfach müde und fertig. Langsam geht mir die Situation hier auf der Lichtung echt auf die Nerven."

Teresa lächelte mich an, als Zeichen dafür, dass sie mich verstand. Alyson zeigte nun ihr Gesicht, was sie eben noch in Teresa's Armen vergraben hatte. Sie sah verweint aus, was mir das Herz brach. Ich wollte sie nicht so traurig sehen. Sie sah mich an und kam zu mir rüber. Sie setzte sich auf meinen Schoß und umarmte mich fest. Ich küsste ihre Stirn und hielt sie fest an mich. Schlafen konnte eh jetzt keiner mehr.

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-Alyson's Sicht-

Der Tod von Robin macht mich wirklich traurig. Unsere Freundschaft war zwar nicht lang,a aber trotzdem ist er mir sehr wichtig geworden in der kurzen Zeit. Zum Glück habe ich Newt, der mich in meiner Trauer auffängt, obwohl ich ihm Ansehe, dass stark an der Situation zu knabbern hat. Als der Morgen anbrach stand ich von Newt's Schoß auf und ging zu der Wand, wo alle Namen drauf standen. Robin's Name stand in der Nähe von meinem Namen. Ich nahm einen Meißel und strich damit Robins Namen durch. Es war ein komisches Gefühl. Robin's Name war der erste durchgestrichene Name von jemanden, den ich kannte. Newt war mir gefolgt und beobachtete mich.

"Newt wir müssen etwas tuen. Wir müssen endlich aus diesem Labyrinth raus! Wie viele Leute sollen noch durch das Labyrinth sterben?" fragt ich ihn.

"Ich weiß....",sagte Newt knapp.

"Ich will ab morgen eine Läuferin sein! Ich will mithelfen einen Weg nach draußen zu finden!"

Newt schaute mich geschockt an. Er hatte nicht damit gerechnet, dass ich das sage, aber er würde mich nicht davon abhalten können.

"Alyson....Ist das dein ernst? Ich meine.....Wenn du das willst, dann sollst du das ruhig machen, aber warum so plötzlich?", fragte er neugierig.

" Weil ich es satt habe ständig auf dem Feld zu stehen und darauf zu hoffen, dass die anderen Läufer das schon Regeln! Ich will auch was dafür tuen, dass sich etwas ändert!"

Newt schaute erst nachdenklich auf en Boden auf den Boden. Danach schaut er ernst zu mir.

"Wenn du gehst,dann gehe ich auch,Alyson..."

Er meinte das Tod ernst, aber ich bemerkte seine Anspannung. Auch ich spannte mich an. Ich wolte nicht, dass er ins Labyrinth geht.

"Newt! Ich will nicht, dass du ins Labyrinth gehst, bevor wir einen Ausgang haben, um rauszukommen....",fuhr ich ihn an.

" Was? Wieso nicht? Ich kann das doch wohl selbst entscheiden! ",beschwerte er sich.

"Newt! Ich will nicht,dass das Labyrinth Erinnerungen bei dir hervorruft, die du nicht ertragen könntest! Ich will dich nicht an der Verzweiflung verlieren! Du sagst zwar, dass du mit dem Kapitel abgeschlossen hast, aber ich glaube, dass es immer noch tief in die brodelt und darauf wartet auszubrechen!"

"Diesmal ist die Situation anders! Ich habe Gründe zu leben!Ich würde mich nicht mehr umbringen!", schrie er.

" Was für Gründe? Meinst du mich? Ich denke, dass wenn dich im Labyrinth die Erinnerungen überwältigen, dass es keine Rolle mehr spielt, wie viele Gründe du hast weiter zu leben, weil dann wieder tausend Gründe hast dein Leben erneut beenden zu wollen!",sagte ich ruhig,aber bestimmt.

Ich würde nicht zu lassen, dass er mit seiner Psyche Lotto spielt.

"Keine Angst Newt.Du kannst noch früh genug ins Labyrinth.... Aber erst, wenn wir einen Ausgang haben, der dich und alle anderen sicher hier rausbringt!"

Newt wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Er schaute still auf den Boden. Er nickte. Ich ging zu ihm rüber und hob sein Kinn an,um in seine warmen braunen Augen schauen zu können. Sie waren traurig und besorgt um mich. Ich legte meine Hand auf seine Wange,stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn.

Fortsetzung folgt....

Alyson im Labyrinth - A Maze Runner Story- Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt