Aufbauende Worte

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-Newt's Sicht-

Eigentlich wollte ich Alyson begleiten zu der großen Wiese, auf der heute gegrillt wurde und ich würde auch noch hingehen,aber erstmal wollte ich was anderes erledigen. Ich wollte ein Mädel aus ihrem dunklen schwarzen einsamen Loch bekommen, damit sie sich endlich zusammen reißt und wieder unter Leute kommt. Ich meine damit Keira,die zwar das Recht hat zu trauern, aber es dringend nötig hätte mal wieder sozialen Kontakt zu haben,damit sie nicht wie ihr Bruder endete.

"Ally?Ich geh mal eben zu Keira okay? Vielleicht kriege ich sie ja dazu mit zu grillen."

Sie nickte mir lächelnd zu.

"Ich geh zu Teresa und den Jungs,falls du mich suchst."

"Ich würde dich überall suchen.", entgegnete ich ihr mit einem Augenzwinkern und machte mich auf dem Weg zum Schlafplatz, wo Keira einfach nicht raus kommen wollte.

Seit dem Tod ihres Bruders lag sie immer entweder auf ihrer Liege oder saß einfach nur irgendwo rum und starrte die Luft an. Nie ging sie,außer auf Klo und zum Waschen. Sonst machte sie nichts. Nicht mal zum Essen kam sie, sodass wir ihr was bringen mussten, aber diesmal sollte sie sich ihr Essen selbst holen. Sie lag angelehnt an einem Holzbalken.

" So Keira...Aufstehen!",befahl ich trocken ohne eine Miene zu verziehen.

Langsam drehte sie ihren Kopf zu mir und schaute mich genervt an.

"Newt...Lass mich!"

"Vergiss es Mädel ! Du musst mal wieder raus unter Leute. Das mit deinem Bruder ist größer Klonk, aber die Erde dreht sich weiter,auch wenn es nicht zu glauben ist!"

"Hast du schon jemanden verloren? Nein? Dann sei still! Du weißt nicht, wie es ist einen Angehörigen zu verlieren. Niemand hat hier eine Ahnung! Außer mir!", schimpfte sie.

Ich konnte ihre Trauer verstehen, aber deshalb sollte sie sich nicht aufgeben.Sie ist jung und hat noch ein langes Leben vor sich, falls wir in dieser dämlichen Lichtung nicht starben.

" Du hast Recht.Angehörige hab ich noch nicht verloren. Zumindest weiß ich nichts davon,da meine Erinnerung, wie bei jedem anderen in diesem Saftladen weg ist, aber ich habe sehr viele Jungs hier sterben sehen, die zwar nicht mit mir verwand sind, aber trotzdem Familie für mich sind. Und ich bin einer der Deppen, der sich mit Alby um die Toten kümmern muss und das ist auch sehr hart! Alle die gestorben sind, waren sowas wie Brüder und wenn du dich aufgibst, dann ist bald auch eine Schwester unter den Toten!"

Sie schaute mich nach meinen Worten mit großen Augen an,aber ich meinte alles so,wie ich es gesagt hab.Jeder Lichter war für mich ein Bruder oder auch eine Schwester... Paar mochte man mehr,paar weniger. Wie in einer richtigen Familie,aber trotzdem hielten alle zusammen und man versuchte seinen Familienmitgliedern immer zu helfen. Möglicherweise sahen das andere nicht so,aber ich schon!

"Ich kann einfach nicht akzeptieren, dass mein Zwillingsbruder weg ist.... Es tut einfach so weh...Ich fühle mich so alleine...", schluchzte sie.

" Ich weiß... Aber der Schmerz sollte dich stärker und nicht schwächer machen! Irgendwann sind wir hier raus aus der Lichtung und wenn du kämpfst,dann kannst du den Deppen, die uns hier rein gesteckt haben ordentlich den Arsch versohlen! Und alleine bist du auch nicht....Hier sind viele Leute die dich von Anfang an mochten. Minho,Thomas, Alyson,Teresa,mich und sogar Gally...Es ist nicht einfach Gally als Freund zu gewinnen glaub mir.",versuchte ich sie aufzumuntern.

"Komisch...", sagte sie auf einmal.

" Was?"

"Naja....Alby ist zwar der richtige Anführer,aber er ist nicht so für andere da, wie du. Er stellt nur Regeln auf und bestimmt alles, aber du gehst auf die Leute zu und kümmerst dich um das Wohl der anderen...."

Darüber dachte ich eine Weile nach. Tatsächlich war ich es meistens, der die sozialen Probleme regelte,aber Alby war kein schlechter Kerl. Ich bin Freund von ihm...Alby ist bloß am längsten schon hier und trägt einfach kaum noch Hoffnung in sich. Er ist es einfach leid hier auf der Lichtung sich den Arsch aufzureißen ohne,dass es was bringt. Hoffentlich wird sein Gemüt wieder entspannter, falls Minho,Thomas und Alyson tatsächlich einen Weg nach draußen gefunden haben.

"Mag sein....Kommst du mit zum Grillen?Bitte? Sonst geb ich's auf. Ich hab nämlich ganz schönen Kohldampf langsam und verdammt nochmal kein Bock mehr darum zu betteln,dass du endlich deinen Hintern her bewegst....",sagte ich grinsend.

Keira grinste ebenfalls und stand endlich auf und diesmal nicht,um auf Klo zu gehen. Das ist echt ein Fortschritt. Sie kam zu mir an die Tür, lächelte mich an und ging an mir vorbei. Ich klopfte ihr freundschaftlich auf die Schulter und folgte ihr. Auf der Wiese wo die anderen saßen,wurden ich und Keira von Alyson entdeckt, die mich stolz anlächelte und auch ich war zufrieden und setzte mich zu meiner Freundin und biss vom Grill Fleisch ab,dass Alyson mir mit einer Gabel hin hielt. Keira begrüßte unsere Freunde mit Handschlag und setzte sich zu uns.

Fortsetzung folgt....

Alyson im Labyrinth - A Maze Runner Story- Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt