Tagebucheintag 6
Ich hasse Krankenhäuser. Wieso bin ich eigentlich hier? Ich trinke die Pillen um zu sterben und nicht um hier versorgt zu werden. Wenn mir meine Eltern schon keine Aufmerksamkeit geben dann brauche ich auch keine Aufmerksamkeit von anderen Menschen. Jemand klopft. Nein. Es ist Max. Wieso kommt er? Er hat mir sogar eine Rose mitgebracht. Wie öde!
Max: „ Hallo Eileen. Geht es dir besser?"
Eileen: „Mir ging es schon immer gut."
Max: „*hust* OK. Ich habe dir die Englischhausaufgaben mitgebracht."
Eileen: „Spinnst du? Ich schluck tausend Pillen um nicht mehr präsent zu sein und du kommst noch mit der Schule? Verstehst du eigentlich nicht, dass das ganze mir egal ist? Außerdem bist du nicht in meiner Klasse. Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten und gehe mir nicht jeden Tag auf die Nerven. Verstanden?"
Max: „Eileen ich sag dir mal eins. Du bist ein wunderhübsches und intelligentes Mädchen. Aber deine Art macht dich absolut unattraktiv. Ich weiß nicht was in dich gefahren ist aber mach mal deine Augen auf. Wir wollen dir echt nur helfen und das ist der Dank dafür? Letzte Nacht hast du Melanie mit Äpfel beschmissen und das nur, weil sie dir helfen wollte. Ich bin fertig mit dir. Zwei Monate versuche ich dir schon zu helfen aber du willst nicht. Von mir aus kannst du von der Brücke springen ist mir egal."
Krass. Bin ich wirklich so gemein und verscheuche meine wahren Freunde? Aber sie verstehen es einfach nicht. Jetzt klopft noch mal jemand an der Tür. Aber diesmal ist es Markus. Ich bin so froh. Ich muss grinsen. Er hat mir Blumen mitgebracht.
Markus: „Na, Eileen. Wie geht es dir?"
Eileen: „Gut und Ihnen?"
Markus: „Also ich bin nicht hier um zu plaudern. Ich wollte einfach nur wissen was du mit dieser Aktion im Einkaufszentrum bezwecken wolltest. Wieso hast du das gemacht? Meine Freundin macht sich unheimliche Sorgen und denkt ich hätte sie mit dir betrogen oder so etwas in der Art."
Eileen: „Haben Sie morgen um 18.00h Zeit? Ein Cocktail. Nur wir zwei."
Markus: „*lachen* Du bist meine Schülerin. Das darf ich nicht."
Eileen: „Spießer. Ich lebe nicht mehr lange also was sagen Sie?"
Ich bin selber überrascht. Seit wann bin ich den so selbstbewusst geworden? Das fühlt sich aber echt gut an. Er hat letzen Endes zugesagt. Ich muss hier abhauen. Und zwar jetzt noch. Ich muss mein Outfit für das Treffen mit Markus vorbereiten. Ich schnappe mir jetzt meine Tasche und ziehe einfach diese komische Schnurren raus. Ich brauche kein Wasser im Körper oder unnötige Spritzen das ich länger am Leben bin.
Papa: „ Sie muss hier weg. Das Mädchen geht mir nur noch auf die Nerven."
Mama: „Das ist immer noch meine Tochter! Nur weil du nicht ihr leiblicher Vater bist heißt das nicht, dass du so über sie herziehen darfst. Sie bleibt!"
Papa: „Dann gehe ich. Schau, ich hab hier so ein Angebot für ein Kinderheim. Da passt sie gut hin."
Mama: „Bitte gehe nicht Micha. OK. Ich rufe morgen da an und informiere mich."
Papa: „ Du hast einen Monat Zeit, Süße. Wenn sie bis dahin nicht weg ist, dann bin ich weg. Und das für immer."
Das war's wohl. Ich muss weg. Meine Eltern erzählen mir nie etwas. Wenn sie leiser lästern würden, dann würde ich es vielleicht nicht wissen. Aber was soll's. Ich gehe schon bevor die mich dahin schicken. Meine alte Rasierklinke hilft mir dabei. Adios Amigos! Achja. Stimmt ihr seit gar nicht meine „Amigos"!
DU LIEST GERADE
Mein letzter TAG !
Novela JuvenilIn dieser Geschichte geht es um ein junges Mädchen das Suizid gefährdet ist. Da ich euch jetzt schon nicht die Spannung nehmen möchte, empfehle ich euch selber weiter zu lesen. Dies ist keine wahre Geschichte. Aber sicherlich kommen uns solche Fälle...