Mein Name ist Liv Harper.
Ich bin 19 Jahre alt.
Und ich habe verdammt nochmal Superkräfte, die mir zum Verhängnis werden!
Ich habe keine Ahnung wie ich zu diesen "Fähigkeiten" gekommen bin, aber ich weiß genau, dass alle Welt sie haben will... Wü...
Platsch. Platsch. Platsch. Es begann zu Regnen. Und ich hatte natürlich nur meine einfach Strickjacke dabei. Ich bin echt ein Trottel, doch das war mir egal, denn ich liebte es durch den warmen Regen zu laufen bzw. einfach nur dazustehen und die einzelnen Tropfen auf meiner Haut zu spüren.
Mittlerweile war es Abend geworden und ich hatte die Warnung von Chuck in den Wind geworfen. Denn ich hatte, wie es eben zu erwarten war von einem naiven Teenager, mich mit Amber und Ethan getroffen. Wir hatte uns in unserem Lieblings Coffeeshop getroffen, im Gracie's um genau zu sein. Wir hatten uns beratschlagt, was wir in nächster Zeit so tun sollten wegen meines Schulausschlusses. Und ich hatte jedes mal Ambers Versuch abgeblockt mir ihren Vater als Anwalt für mein Recht auf Bildung einzusetzen. (Was sollte mir das auch bringen? Das Wissen würde mich sowieso nicht einholen, Ha Ha Ha) Deshalb hatten wir irgendwann zu einem anderen Thema gewechselt. Wie zum Beispiel was Tony Stark noch alles in der Schule gemacht hat. Da ich mir ziemlich sicher war, dass er die Männertoilette gefunden hatte, war es ja nur wahrscheinlich, dass er auch wieder in den Stufensaal zurückgefunden hat, aber Nada, Nichts. Oder naja, er hat schon zurückgefunden, doch anscheinend ist ihm ein wirklich wichtiges Meeting entgangen, hatte Ethan aufgebracht erzählt. Ich musste Grinsen, bei der Vorstellung, dass der berühmt berüchtigte Tony Stark unsere Schule versetzt hatte. So hatte wenigstens mein Direx seine Abreibung bekommen, sollte er doch sehen wem er nachsappern konnte.
Irgendwann hatten wir dann auch keine Lust mehr zu reden bzw. es fiel uns nichts mehr Sinnvolles ein und da Ethan nach Hause musste, wegen so einer blöden Matheklausur für die er nicht gelernt hatte, was mal wieder typisch für ihn war, löste sich unsere kleine Clique auf. Zum Abschied hatte ich die beiden Affen noch umarmt und ihnen in meiner besten Manier noch ans Herz gelegt, mir alle wichtigen Einträge per WhatsApp zuzuschicken, schließlich musste ich den gesamten Stoff der "versäumten" Wochen aufarbeiten, was echt nicht fair war!!!
Ein Regentropfen lief in meine Nase, was mich aus meinen Gedanken riss. Es kitzelte und plötzlich musste ich Niesen. Ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus.
Meine Kleidung war schon längst durchnässt. Meine dunkelblaue Jeans klebte an mir wie ein Posted und mein rotes Top saugte sich regelrecht an mir fest, während meine Strickjacke einfach immer noch locker an mir herab hing. Ich holte mit meiner von Wassertropfen übersäten Hand mein Smartphone aus der Gesäßtasche und versuchte zu erkennen wie viel Uhr es war. Es war eindeutig zu spät, kurz nach elf wenn ich richtig las. Naja, an einigen Tagen kam ich später heim... Ich sollte mich also nicht so anstellen. Ich steckte mein Handy wieder in die Hosentasche und begann meinen Weg fortzuführen. Es waren etwa 17 Min zu mir nach Hause in die kleine Wohnung und da ich gerade keine Lust hatte mich dahin zu teleportieren, ging ich gemächlichen Schrittes den Gehweg entlang. Währenddessen liefen mir immer mal wieder ein paar Menschen über den Weg, überwiegend Männer wenn ich genauer hinschaute, doch es interessierte mich nicht weiter. Ich bog in einen kleinen Park ein, wodurch mein Spaziergang länger dauern würde.
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Eine vereinsamte Holzbank zierte einen dicken Baum. Der warme Regen hatte schon einen richtigen Wasserfilm auf dem Boden entwickelt, anscheinend nahmen die Gullys das ganze Wasser nicht auf.
Ich setzte meinen Weg fort.
Schließlich nachdem ich tausend Umwege gemacht hatte, stand ich dann endlich auf der anderen Straßenseite vor dem Hochhaus. Von außen sah es so eintönig aus, doch von innen, war es wunderschön. Ich sah das Licht bei den Mildons brennen, ein nettes altes Ehepaar wenn ihr mich fragt. Das Licht bei meinem Miet-Nachbarn war aus, wahrscheinlich war Roth schon schlafen gegangen.
Manchmal fragte ich mich wie es wohl wäre, wenn ich mich in das Zimmer eines anderen teleportieren würde, nur um sie zu erschrecken oder so... Ja okay, ich sollte lieber meine Klappe halten... Das Zeug was ich von mir gab hörte sich schon wie bei Freddy Krüger (Nightmare on Elm Street) an.
Ich schauderte bei dem Gedanken.
Plötzlich schoss ein schwarzer Lamborghini um die Häuserblock Kurve, mit Höchstgeschwindigkeit fuhr er an mir vorbei. Eine Wasserfontäne wurde mir entgegen geschleudert. Was ich jetzt nicht mehr so toll fand, wer weiß was sich alles auf dem Boden noch alles befunden hatte?! "Du mieses Arschloch, hast du sie noch alle?" schrie ich wütend dem Auto hinterher, wohlwissend, dass der Fahrer mich nicht hören konnte. Doch wie von Geisterhand stoppte das Auto, der Rückwärtsgang wurde eingelegt. Ich schnaubte missgelaunt. Einige Sekunden später stand das Auto direkt vor mir. Ich starrte, im schwachen Straßenlaternen Licht, böse auf die getönte Scheibe.
Sie wurde langsam heruntergefahren.
Ein schwarzhaariger Mann saß am Steuer und demnach was er anhatte wollte er anscheinend jemanden umbringen. Ich schluckte schwer, trotzdem meinte ich in meinem typisch angepissten Ton "Was zum Teufel sollte das gerade, könnten Sie mir das bitte erklären?" Die ausdruckslose Miene des Mannes, welche mich taxierte ließ ein mulmiges Gefühl in mir aufsteigen. "Das ist nichts Persönliches!" erwiderte er monoton. Ich runzelte verwirrt die Stirn, und wollte gerade zu einer schnippischen Bemerkung ausholen, als der man blitzschnell eine Pistole aus seinem Stiefel zog und auf mich zielte. Ich sog scharf die Luft ein, ich konnte einen Schalldämpfer am vorderen Lauf der Waffe, die auf mich gerichtet war, erkennen.
Wie in Zeitlupe stolperte ich zurück, doch das half mir auch nichts mehr, genauso wenig wie der Versuch mich zu teleportieren.
