♕ Chapter Thirteen ♕

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[ Liam ]

"Gleich ist es soweit. Bist du bereit?", fragte ich und wand mich meiner Schwester Nicola zu, die mich warm anlächelte.

"Ich bin bereit", antwortete sie mir schlicht und die Vertrautheit ihrer Mimik beruhigte mich im Hinblick darauf, dass ich niemanden in diesem Palast kannte und das alles hier noch Neuland für mich war, ungemein.

Zufrieden nickte ich ihr zu, doch hinter meiner ruhigen Fassade brodelte es.

Zayn hatte mir meinen letzten Wunsch, meine Schwester noch einmal zu sehen, widerwillig gewährt und er hatte sie umgehend von seinen zahlreichen Bediensteten in den Palast holen lassen, wo wir nun schon seit einer Stunde in meinem Zimmer saßen und unser weiteres Vorgehen besprachen.

Er selbst hatte sich zur vollen Stunde angekündigt, denn er wollte mich in meinen Gemächern besuchen, um Nicola kennenzulernen, wie er selbst gesagt hatte.

Diese Bitte hatte ich ihm natürlich nicht abschlagen können, denn für unseren Plan kam mir dies gerade recht- und doch machte mich Zayn's Nähe auf eine merkwürdige Art und Weise verrückt.

Auf der einen Seite war es mir unangenehm, dass mein Blick ständig zu ihm wanderte und meine Wangen rot anliefen, sobald er sich auch nur im gleichen Raum aufhielt wie ich, doch auf der anderen Seite wirkte der Kontakt zu ihm schon nach dieser kurzen Zeit, die ich mit ihm verbracht hatte, wie eine Droge auf mich; ich konnte nie genug davon bekommen.

Als ich zur Uhr sah und erkannte, dass er in wenigen Minuten bei uns sein würde, wurde ich unglaublich nervös, denn jetzt ging es um Alles oder Nichts.

Wie erwartet erklang pünktlich zur vollen Stunde ein leises Klopfen an der breiten Tür meiner Räumlichkeiten, kurz darauf öffnete sich diese und Zayn Malik, der Sultan höchstpersönlich, der am heutigen Morgen mein Gemahl geworden war und unser Schicksal somit unbewusst besiegtelt hatte, trat ein.

Schnell reagierte Nicola und verneigte sich galant vor ihm, bevor sie mir einen aufmunternden Blick zuwarf.

Zayn schritt anmutig auf uns zu, seine Bewegungen waren fließend und elegant, sein Blick lag auf mir und schien mich förmlich zu durchbohren.

Unmittelbar vor uns angekommen blieb er stehen und begrüßte meine Schwester, indem er ihr eine Hand reichte und sie freundlich- distanziert anlächelte, wohingegen er mir charmant einen Kuss auf die Wange gab.

Als ich realisierte, was er da gerade getan hatte, lief ich knallrot an und die Stelle, auf der eben noch seine weichen Lippen gelegen hatten, kribbelte wie verrückt.

Es war, als könnte ich meine Hormone in seiner Gegenwart kaum unter Kontrolle halten, so sehr begehrte ich die Schwarzhaarige Schönheit.

Meine Schwester warf mir einen wissenden Blick zu, woraufhin ich nur die Augen verdrehte, jedoch verlegen mit meinen Fingerkuppen spielte.

"Es freut mich, Sie kennen zu lernen, Nicola.", sprach Zayn in seiner gewohnten, dunklen Stimmlage und meine Schwester entgegete ihm, dass es ihr eine große Ehre sei, den Herrscher unseres Landes kennen lernen zu dürfen.

"Doch Sultan, ich habe eine Bitte.", fing sie nun geschickt an, unseren gemeinsam entwickelten Plan auszuführen, woraufhin Zayn ernstaunt eine Augenbraue hob.

"Die da wäre?", fragte dieser neugierig und wartete geduldig auf die Antwort, die ihn nun wirklich zu interessieren schien.

"Mein Bruder erzählte mir meinen Lebtag lang höchst wundersame Geschichten, die sich in fernen Ländern zutrugen. Schon lange habe ich keine dieser Geschichten gehört und ich wünsche mir sehnlichst, dass ich in den Genuss komme, sie ein letztes Mal anhören zu dürfen", trug sie ihr Anliegen vor und sah Zayn bittend an, welcher erstaunt zu mir sah.

"Erzählt er denn gute Geschichten, dein Bruder?", fragte er interessiert und fast sah ein wenig verblüfft aus, als hätte er mit dieser Bitte von Seiten meiner Schwester niemals gerechnet.

"Die Besten des Landes", erkläre sie überzeugt und drückte meine Hand zum Zeichen, dass sie für mich da war.

Nach langer Zeit des Stillschweigens, in der Zayn zu überlegen schien und die mir quälend lange vorkam, antwortete er:
"Nun gut, so lasst ihn seine Geschichte erzählen- doch unter der Bedingung, dass auch ich seinen Worten lauschen darf. "

1001 Nacht ♕ ➳ Ziam MayneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt