Kapitel 6

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Kapitel 6


Ich stand mitten in einem finsteren Wald. Unendlich viele Nadelbäume ragten aus der Erde undhinter einem stand er, der schwarze Wolf. Seine bernsteinfarbendenAugen leuchteten mich an. Sein Kopf war geneigt, als würde er meinVerhalten abschätzten wollen. Er näherte sich, doch ich bliebstehen. Mein Körper war wie erstarrt und bebte nur vor Aufregung. Plötzlich hörte ich ein Knacken von links. Gelbe Augen starrten mirentgegen. Sie kamen ebenfalls näher und da erkannte ich zu wem siegehörten, einem weiteren Wolf. Sein braunes Fell, was mich sehr andunkle Schokolade erinnerte, wehte im Wind. Er war kleiner als derSchwarze, doch seine Aura war ebenfalls stark und mächtig. Derschwarze Wolf drehte sich zu dem Braunen um und fletschte die Zähne. Der Kleinere ließ sich aber nicht vertreiben und kam weiterhin aufmich zu. Er beachtete den anderen nicht sondern sah nur mich an. Einfeiner Windhauch streifte durch mein braunes Haar und ein leisesFlüstern ertönte leise in meinem Ohr.Maya." Ich schautemich um, aber sah niemanden. Wer hatte nur meinen Namen gesagt? Wieder hörte ich dasleise Flüstern, es kam näher, genau wie der Wolf. Ich sah zurückzu ihm und nun stand er direkt vor mir. Sein Kopf ragte bis zu meinemBauchnabel und mit seiner Nase stupste er mich an. Seine gelben Augensahen tief in meine. „Maya", ertönte es wieder leise. Und nunwusste ich wer mich rief. Es war der braune Wolf.


Ich rissmeine Augen auf, starrte zur Decke und erkannte, dass es nur einTraum gewesen war. Langsam setzte ich mich auf und durch fuhr mitmeiner Hand mein wildes Haar, was von allen Seiten ab stand. Immernoch spürte ich die Gänsehaut, die auf meinem ganzen Körper lag. Dieser Traum war einer dieser gewesen, der einem so real vorkam. Aber es war nur ein Traum...

„Maya bist du schon wach?", hörte ich Mum rufen, die leise die Tür öffnete und in mein Zimmer spähte.

„Gerade aufgewacht."

Sie kam in mein Zimmer, setzte sich neben mich und schaute mich besorgt an.

„Alles in Ordnung?"

„Ja alles ist okay. Habe nur etwas seltsames geträumt", sagte ich ihr und sah ihr dabei in ihre braunen Augen, die ich geerbt hatte.

„Na gut. Zieh dich langsam an, du willst doch nicht zu spät kommen?", fragte sie, stand dabei auf und verschwand wieder aus meinem Zimmer. Immer noch etwas durcheinander saß ich auf meinem Bett und schaute mich um. Über das Wochenende hatte ich die restlichen Kartons geleert, nun konnte ich endlich sagen, dass ich angekommen war.

Gegenüber meines Bettes stand mein Schreibtisch, wo an der Wand meine Pinnwand hing. Von da aus schauten mich die Augen an, die ich in meinem Traum gesehen hatte, die des schwarzen Wolfes. Doch ich stellte mir dieFrage, wieso träumte ich von ihm und einem braunen Wolf? Was sollte das alles bedeuten?

Ich war mir sicher, dass der Traum keine einfache Fantasie in meinem Kopf war, sondern er wollte mir etwas mitteilen. Auf meinem Nachtisch griff ich nach meinem Handy und tippte in der Suchmaschine ein: Traumdeutung Wolf.

Eine Reihe von Traumdeutungen erschien, deshalb klickte ich die erst Beste an und bereute es sofort, überhaupt danach gesucht zu haben.

Triebe, Urinstinkte,Aggressionen, schonungsloser Jäger, wildes Raubtier, unberechenbar, waren die ersten Wörter, die ich gelesen hatte und die als das Symbol des Wolfes galten. Selbst in den verschiedensten Kulturen ist das Träumen von einem Wolf ein schlechtes Zeichen. War der Traum eine Warnung vor einer zukünftigen Gefahr? Weil ich mich nicht weiter verrückt machen wollte, stand ich auf und ging ins Bad, wo ich mich frisch machte und anzog.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 18, 2016 ⏰

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