Das Ende

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  Yunas Sicht:

Sie hatten uns tatsächlich geschlagen. Noch nicht einmal Erik hatte das geschafft.
Ich würde Liona sehr vermissen, doch für mich war kein Platz mehr bei den Kerlen.
Wo ich hingehen würde, wusste ich noch nicht. Aber ich habe bis jetzt immer eine Lösung gefunden.
„Und ich habe Rosenkohlbällchen in Heringsaspik", hörte ich die Stimme von Raban, der gemeinsam mit den anderen Kerlen um ein Lagerfeuer saß.
„Hey, das sollte ein Witz sein", sagte er zu seiner Mannschaft, als diese weiterhin schwieg.
„Und der war gar nicht mal so schlecht", gab ich zu und Liona und ich erschienen im Blickfeld der Kerle, die uns sogleich alle ansahen.
„Können wir reden?", fragte Liona an Marlon gewandt und als dieser sie auffordernd ansah, fügte sie ein „Ich meine alleine" hinzu.
Marlon musterte sie noch einmal kurz, ehe er sich seine Jacke nahm und gemeinsam mit ihr verschwand.

„Und du? Können wir reden?", fragte ich meine kleine Schwester, wobei mich die Blicke der Kerle nervös machten.
Doch Klette ignorierte mich und ich ließ die Schultern nach unten fallen.
„Man, Klette. Es tut mir leid", gab ich verzweifelt von mir und die Kleine blitzte mich wütend an, ehe sie aufsprang und auf mich zuging.
„Du hast mich verlassen! Du hast versprochen, das du mich nie alleine lässt. Du hast dein Wort gebrochen!", schrie sie mich an und Tränen kullerten über ihre Wangen.
Auch in meinen Augen hatten sich Tränen gebildet und eine einzelne lief mir über die Wange.
„Ich weiß, es tut mir leid! Aber auch wenn du mir niemals verzeihen kannst, ich will mich, bevor du weggehst, wieder mit dir vertragen"
Mit diesen Worten schlang ich meine Arme um sie und zog meine kleine Schwester in eine feste Umarmung.
Zuerst versuchte sie sich von mir wegzurücken, doch schließlich schlang sie ihre kleinen Arme ebenfalls um meinen Hals.
„Du hast mich verlassen", schluchzte sie leise in meine Haare und ich nickte.
„Alles wieder gut?", fragte ich schließlich, löste mich von ihr und wischte mir kurz über die Augen.
Die Kleine nickte leicht und fragte dann leise: „Kommst du mit mir?"
Ich schüttelte betrübt den Kopf und fuhr mir durch die blonden Haare. „Wenn du willst, kannst du bei mir bleiben, aber ich denke, dass du in der kleinen Nervensäge einen tollen Freund gefunden hast. Ich kann nicht mitkommen, sie kennen mich nicht einmal"
„Mich doch auch nicht und ich komme trotzdem mit!", widersprach mir die Kleine und erneut kullerten ihr die Tränen über die Backen.
„Klette, beruhige dich. Ich werde dich finden, egal wo du bist"
Mit diesen Worten gab ich ihr einen Kuss auf die Stirn und verschwand wieder.


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„Willst du dich nicht einmal bei mir verabschieden, Liona?",fragten ich an meine beste Freundin gewandt, die daraufhin verwirrt angesehen wurde.
Doch die Brünette ignorierte die anderen Kerle, sprang von ihrem Motorrad und umarmte mich.
„Und das ihr mir ja gut auf meine kleine Schwester aufpasst" ermahnte ich die Kerle, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten.
„Warum machst du das nicht selbst?", fragte Marlon mich.
„Ja, Lara. Komm mit uns, bitte.", flehte meine Schwester.
„Lara? Ich heiße aber Y..."
„Nein!", unterbrach mich meine kleine Schwester, „Für mich bist du Lara und du wirst für mich auch immer Lara sein. Egal ob du deinen Namen änderst oder nicht. Also, kommst du jetzt mit uns?"
Liona, Klette und die anderen lächelten mir aufmunternd zu und ich fuhr mir durch die Haare, als eine Stimme hinter mir meinte: „Ich denke hier werden sich unsere Wege trennen"
Ich fuhr herum und sah Jaromir direkt in die Augen.
„Nein... ich... Jaromir!", flehte ich verzweifelt, doch dieser gab mir nur einen Kuss auf die Wange. „Du bleibst immer meine beste Freundin"; flüsterte er und an die Kerle gewandt sagte er: „Und das ihr mir ja auf sie aufpasst!"
„Wo gehst du hin?", fragte ich Jaromir.
Denn wenn ich ihn verlasse, musste ich wissen, was aus ihm wird. Wo wird er hingehen?
„Nach Hause. Ich werde mit Erik reden. Ich denke, da gibt es so einiges, was wir untereinander klären müssen", meinte er und lächelte mich aufmunternd an.
Eine Träne hatte sich aus meinem Auge gelöst und rollte über meine Wange.
„Werden wir uns irgendwann wiedersehen?", fragte ich ihn hoffnungsvoll.
„Im Leben begegnet man sich immer zweimal, meine Kleine"
Er zog mich nochmals in eine Umarmung, ehe er verschwand. Wahrscheinlich für immer.
Es war, als würde ein Teil meines Herzens sich in Luft auflösen. Ich hatte gerade meinen besten Freund verlassen!

„Lara, kommst du?", fragte Klette, die sich wieder zu Nerv ins Kart gesetzt hatte.
Ich nickte und schob mein Motorrad zwischen die von Maxi und Markus. „Мach ein bisschen Platz, Moby", sagte ich leicht grinsend an den Blonden gewandt, der daraufhin lachend den Kopf schüttelte.
Wir stiegen auf die Motorräder, gaben Vollgas und fuhren davon.

Und dies war die Geschichte, wie ich von einer Wölfin, zu einer Silberlichtin und letzten Endes zu einem Wilden Kerl wurde. Und bis zur nächsten Herausforderung, der wir uns stellen mussten, jagten wir den Horizont und alles, was dahinter lag.
Fast alles...

 Die Wilden Kerle gegen mich und die SilberlichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt