1st

47 7 5
                                    

Mein Kopf lehnte an dem massiven Holzstamm der alten Trauer Weide unter der ich saß. Der Blick schweifte über das abgeerntete Maisfeld, hinter dem langsam die Sonne versank.
"Schade, dass dieser Anblick nicht ewig so stehen bleibt", ertönte es vom Ast über mir. Dort saß Trix, meine beste Freundin.
Ich kenne sie von klein auf. Wir gingen zusammen in den Kindergarten, später auch in die Grundschule. Nur die unterschiedliche Wahl der Eltern für die spätere Schullaufbahn änderte sich. So gingen wir auf zwei verschiedene Gymnasien. Doch auch wenn sie dachten, dass sie uns damit trennen könnten, lagen sie da falsch. Ich glaube zu behaupten, dass eine Art magisches Band zwischen uns gespannt war, dass den anderen immer wieder zurück zu dem anderen zog. Es zeigte uns, wenn es einem anderen schlecht ging und ließ uns direkt mitfühlen. Wir wussten immer, wo sich der andere gerade aufhielt, zumindest erahnten wir es ziemlich gut.
Ich glaube dieses Band zwischen uns, ist das, was man 'wahre Freundschaft' nennt. Bezeichnet es als verrückt, aber ich glaubte daran.

"Ich glaube, ich sollte langsam nach Hause gehen...", nuschelte ich in die vor mir verschränkten und auf meinen Knien abgestützten Arme und strich eine strähne meiner schwarzen Haare aus dem Gesicht. "Meine Mutter macht sich sonst nur Sorgen. Schließlich sagte ich ja nicht, wohin ich gehe."
"Ist vielleicht auch besser so", meldete sich Trix. "Du weißt, dass sich unsere Eltern nicht ausstehen können." Sie schwieg kurz, während ich aufstand und mit leichtem Lächeln zu ihr herauf sah.
"Millie? Ich weiß, du bist nicht so der Fan von Umarmungen und Kuscheln, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich es bereue, wenn ich dich nicht heute einfach dazu nötige." Also sprang sie herunter und ohne auf eine Antwort zu warten, umarmte sich mich fest und herzlich.
Natürlich war es trotzdem komisch, schließlich sagte sie ja nicht ohne Grund, dass ich keine Umarmungen mag. Dennoch verstand ich sie irgendwie. Irgendwas war anders an dem Tag.
Ich erwiederte kurz die Umarmung, bevor ich langsam nach Hause ging.
Ich hatte ein sehr mulmiges Gefühl in der Magen Gegend. So, als würde gleich etwas Unaufhaltsames passieren, das auf keinen Fall gutartig ist.

Ich machte mir nicht weiter Gedanken, bis ich etwa eine Stunde später einen Schrei aus der Richtung der alten Weide hörte.

--------
So, da hätten wir das erste Kapitel, ihr lieben Dunklen :)
Ich hoffe es gefällt euch, auch wenn jetzt zu Anfang noch nicht viel los ist!
Lasst mir doch ein ☆ und ein Kommi da und joa... Man liest sich^^

"Goodbye"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt