Wir laufen, ok ich gestehe, wir torkeln, aus dem Raum und finden nach einem Abstecher in Phipsis Zimmer endlich die Küche, wo wir uns suchend umschauen.
Hier sieht es aus, als hätte seit meinem letzten Besuch ein Tornado gewütet. Becher liegen verstreut auf Tisch und Boden, leere Flaschen stapeln sich in jeder nur möglichen Ecke und ich entdecke sogar Resten von einer Pizza, die mittlerweile sicher nicht mehr genießbar ist.
„Wo bitteschön haben sie den Alk versteckt?" will ich entsetzt wissen, als ich nichts als Chaos entdecke. Das kann doch nicht wahr sein, ich geh am Samstagabend auf ne Party und um....wie spät ist es denn eigentlich?
Ich werfe einen Blick auf mein Handy. Ah, es ist kurz nach zwei.
Eben, da geh ich am Samstag auf ne Party und kurz nach zwei ist der Alkohol schon ausgebraucht! Das gibt's doch nicht!
„Das ist alles deine Schuld!" fahre ich Lian wütend an und schupse ihn leicht gegen den Küchentisch.
„Was?! Wieso? Ich hab nicht alles getrunken, viel, aber nicht alles!"
„Weil ich wegen dir keine Ahnung wie lange im Badezimmer rumgesessen bin, anstatt mir einen Alkohol Vorrat zu sichern!"
Ja, ich weiss, mein Vorwurf ist nicht gerade logisch, aber ich bin wütend und der Typ... ist gerade da. Da kann ich auch nichts für, oder?
„Du kannst einem so auf die Nerven gehen, du Rapunzelkopie!" motzt er rum, während er einen leeren Bierkasten an die Wand kickt. Wow, nicht gleich so aggressiv, bitte!
„Dann hau doch ab! Ich will eh nicht den Rest des Abends mit dir verbringen!"
„Perfekt! Ich nämlich auch nicht mit dir!" sagt er, bevor er wütend aus dem Raum stapft.
Gut, denn wär ich schon mal los, jetzt muss ich nur noch etwas zu trinken finden und der Abend ist gerettet. Ich laufe darum ebenfalls aus der Küche und schaue mich im Flur um. Einige bekannte Gesichter sitzen am Boden rum, darunter Mila und Henrik von meiner Schule.
Die beiden haben auch schon bessere Tage gesehen, so, wie sie gerade aussehen. Mila hat ihren Kopf auf Henriks Schultern gelegt und dieser spielt mit dem Reißverschluss seiner Jacke, als wäre er bei Fortnite eingeloggt.
Ohne Vorwarnung umarmt mich jemand von hinten und zwar so heftig, dass ich gegen die Wand falle und ein schmerzerfülltes Stöhnen von mir gebe. Wer auch immer das ist, den werde ich gleich killen!
„Schatz! Da bist du ja! Hab dich schon überall gesucht!" sagt eine Stimme etwas zu laut in mein Ohr. Ich erkenne sie sofort, es ist Max, hätte ich mir ja denken können.
Scheisse, ihm kann ich nicht böse sein.
„Ich dich auch! Aber ich hab dich nirgends gefunden," lüge ich, denn ich hab keine Lust, ihm von der Kotz Aktion des Vietnamesen zu erzählen.
Max dreht mich an meinen Schultern herum, so dass ich ihn anschauen kann, und gibt mir einen Kuss auf die Wange. Sein Atem riecht nach Bier. Ja, er hat eindeutig getrunken, sonst hätte er sich das niemals getraut, jetzt, wo wir getrennt sind.
Seine braunen, langen Haare sehen zerzaust aus und sein Deo hat er ganz offensichtlich irgendwo liegen lassen. Die Lederjacke steht ihm jedoch, selbst wenn sie für drin viel zu heiss sein muss.
„Hast du noch was zu trinken?" frage ich hoffnungsvoll und klimpre ihm verführerisch mit meinen Augenbrauen entgegen. Das Letzte, was ich jetzt brauche, ist eine weitere Moralpredigt von ihm, obwohl er ja offensichtlich auch nicht mehr nüchtern ist.
„Ich und die Anderen haben uns Draussen noch was gesichert, komm mit!" Ohne Vorwarnung zieht er mich mit sich und ich kann nicht protestieren. Verdammt, ich hätte heute keine High Heels anziehen sollen, die tun mir mittlerweile echt weh.
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Alles Idioten
Teen FictionSie sind wie Feuer und Eis, Tag und Nacht. Er wünscht sie zum Mond, sie ihn zum Mars. Und als sie kollidieren, weiss keiner von ihnen, wie es um sie geschieht. Sie sind die Generation Z: Monroe Neville und ihre Freunde haben scheinbar alles. Die...