Die Party

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Am Tag der Party ging ich mit Natasha in der Stadt einkaufen, schließlich brauchten wir etwas passendes, um es heute Abend zu tragen. Ich war schon seit einer Ewigkeit nicht mehr Shoppen gewesen, ich hatte immer alles im Internet bestellt. Wir waren extra früh losgelaufen, damit wir uns nicht hetzten mussten. Die Zeit hatte auch komplett gereicht, denn schon vier Stunden vor Beginn der Feier, waren wir mit unseren Kleidern wieder in meinem Zimmer. Allerdings wusste ich immer noch nicht, ob ich mich über mein Kleid freuen sollte oder nicht. Schon im Laden hatte ich gezögert, aber schließlich hatte ich nachgegeben und es gekauft, denn Natasha fand, dass es mir sehr gut stand. Für meinen Geschmack war die Farbe eigentlich zu auffällig, ich bevorzugte normalerweise schwarz, aber es hatte einen sehr schönen Schnitt und der Stoff, der in einem intensiven Türkis gehalten war, fühlte sich einfach himmlisch leicht an. Ich ließ meine Haare genau wie Natasha einfach offen und zog nur wenig Schmuck an, denn wir waren uns beide einig, dass weniger manchmal mehr ist. Wenn Bruce sie in ihrem Kleid sieht, wird er bestimmt noch unsicherer, weil sie so wunderschön darin aussieht. Natürlich hatte ich die Blicke der beiden bemerkt, ich hoffte so, dass sie noch zusammenkommen, sie hätten es beide verdient. Ich seufzte und Natasha, die gerade fertig geworden war, kam zu mir herüber und fragte mich: „Was ist los? Freust du dich nicht auf die Party?" Ich sah sie an und musste lächeln: „Doch schon, aber ich war noch nie auf einer Party und ich kenne die ganzen Leute da nicht..." Jetzt hatte ich sie zum Lachen gebracht: „Spätestens nach heute Abend kennst du sie alle. Sie werden sicher alle den Neuzugang bei uns kennenlernen wollen. Allein wirst du heute Abend sicher nicht da stehen, wahrscheinlich wirst du dir irgendwann wünschen, dass sie dich in Ruhe lassen." Daran hatte ich noch gar nicht gedacht... bevor ich den Gedanken weiter vertiefen konnte, sagte uns Jarvis Bescheid, dass inzwischen alle Gäste da sind und Tony unsere Anwesenheit wünscht. Als wir uns der Etage näherten, hörten wir Tony reden, um etwas zu verstehen, war es allerdings noch zu gedämpft. In dem Moment in dem wir die Tür öffneten, hörten wir Tony sagen: „Und hier kommt sie, unser neues und auch jüngstes Mitglied der Avengers: Camille Fury!" Alle drehten sich gleichzeitig in meine Richtung und ich wurde kurzzeitig von Kameras geblendet, bevor alle gleichzeitig versuchten mich zu begrüßen. Natasha hatte Recht gehabt, ich hatte während der nächsten Stunden keine Sekunde für mich. Einer nach dem anderen wollte mit mir sprechen, wissen, wie es dazu gekommen war, dass ich mich den Avengers anschloss. Ich hatte Natasha schon lange aus den Augen verloren, nur kurz hatte ich sie mit Bruce an der Bar sitzen sehen, bevor ich wieder von jemandem beschlagnahmt wurde. Als am Ende nur noch die Avengers, ein alter Freund von Stark, sein Name war mir entfallen, Maria Hill und eine Doktorin da waren, ließ ich mich erschöpft auf das Sofa fallen. Natasha setzte sich grinsend neben mich, als sie meinen Zustand bemerkte. Das war ja schlimmer als Training, die ganzen Namen und Daten konnte sich doch so schnell niemand merken. Irgendwann, ich hatte mich zurückgelehnt und bemühte mich nicht einzuschlafen, versuchten die Männer einer nach dem anderen Thors Hammer anzuheben, was natürlich keinem gelang. Tony probierte es sogar mithilfe seines Iron Man Anzugs, aber auch das scheiterte. Nur Thor hob ihn ohne Probleme hoch und meinte gelassen: „Ihr seid nicht würdig.", als ein schriller hoher Ton unser Gespräch unterbrach und ein gruselig aussehender, halb kaputter Roboter den Raum betrat und anfing zu reden: „Würdig?! Wie könntet ihr würdig sein?", ich blickte kurz zu Natasha, die sich aber komplett auf das seltsame Ding konzentrierte und bekam den Rest seiner Ansprache nicht mehr mit. Erst als er sagte, dass er jemanden umgebracht hatte, hörte ich wieder hin. Jetzt schob mich Natasha hinter sich und ich bemerkte, dass die anderen nun genau wie ich komplett verwirrt waren, weil sich niemand außer uns im Gebäude aufhielt. Mein Gedankengang wurde jedoch unterbrochen von einigen Robotern, die uns angriffen. Ich hätte heute Morgen erst gar nicht aufstehen sollen... aber für solche Fragen hatte ich jetzt keine Zeit, ich schmiss mich hinter das Sofa, die anderen taten es mir erst gleich und suchten Deckung, fingen dann aber an zu kämpfen. Ich hatte natürlich an einem Abend wie heute keine Waffen bei mir und meine Gabe brachte mir herzlich wenig bei Robotern. Also war ich eigentlich komplett schutzlos, was mir große Angst bereitete. Um mich herum flogen kaputte Roboter und Pistolenkugeln. Als irgendwann Stille einkehrte blieb ich erst einmal kurz in meiner Deckung, dann erhob ich mich zitternd und fand mich in einem Schlachtfeld wieder, alles war zerstört. Nur der erste Roboter von vorhin stand noch, wurde aber schon eine Sekunde darauf von Thors Hammer zerschmettert. Ich versuchte erst einmal meine Atmung zu beruhigen und suchte dann den Raum nach Natasha ab. Sie stand vielleicht zwei Meter weg von mir, deshalb ich stellte mich direkt neben sie und heilte als erstes die Schnittwunden an ihren Armen, scheinbar war sie irgendwo in Glas gelandet. Sie entspannte sich ein wenig, war aber mit ihrer Aufmerksamkeit noch bei dem Gespräch der Männer. Wie wir gerade erfuhren, war das hier gerade ein von Tony und Bruce erschaffenes Friedensprogramm namens Ultron gewesen, aber irgendwie schien bei der Programmierung etwas schief gelaufen zu sein, denn schließlich wollte er uns gerade umbringen. Ich hoffte zwar, dass ich irgendetwas falsch verstanden hatte, aber so wirklich glaubte ich nicht daran. Wir gingen in das Labor, in dem sie gearbeitet hatten und Tony erklärte uns, dass Ultron erstens Jarvis umgebracht hatte und zweitens unauffindbar ins Internet abgetaucht war. Jetzt war ich wirklich am Ende mit meinen Nerven, heute war uns das Schicksaal wirklich nicht wohlgesonnen. Ich ließ mich an der Wand herunterrutschen und versuchte das alles zu verarbeiten. Mein erster Abend als Avenger und schon ging alles schief, was überhaupt schiefgehen konnte.

Furys Tochter (Avengers Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt