The New Avengers

4.2K 225 1
                                    

Es hatte sich viel ereignet in den paar Tagen, die vergangen waren, seit Pietro, Wanda und ich wieder zu den anderen Avengers gestoßen waren. Bruce war immer noch unauffindbar, aber auch Thor hatte sich erstmal von uns verabschiedet und wollte auf Asgard für seine Vision eine Erklärung finden. Auch Clint hatte sich entschlossen, sich mit seiner Familie für eine Weile zurückzuziehen, was mich einerseits ein wenig traurig machte, ich aber andererseits komplett verstehen konnte. Aber dafür würden Wanda, Pietro und noch zwei andere, die mir Natasha heute vorstellen wollte als New Avengers trainiert und ins Team aufgenommen werden. Und heute würde dieses Training beginnen, ohne mich. Sie waren sich nicht einig gewesen, ob ich mit den Neuen trainieren oder sie trainieren sollte. Da sie sich aber auf keine der Alternativen so richtig einigen konnten, durfte ich jetzt trainieren wie ich wollte und was ich wollte. Ich war sozusagen von allen Pflichten entbunden, bis ein Einsatz kam. Eigentlich gefiel mir dies ziemlich gut, am Abend trainierte Natasha normalerweise eine Stunde mit mir, aber sonst hatte ich viel Freizeit, die ich nutzen konnte, um endlich mehr über den Mann herauszufinden, der meine Mutter ermordet hatte. Mein Vater hatte mir alles zukommen lassen, was er mit ihm in Verbindung bringen konnte, und das war nicht gerade wenig. Gerade eben wühlte ich mich durch einen Berg Akten, in denen es um mögliche Morde ging, die er entweder selbst begangen oder zumindest befohlen hatte. Durch einen Blick auf die Uhr, wurde mir bewusst, dass ich nur noch eine halbe Stunde hatte, bis das erste Training der anderen begann. Ich seufzte, wenn es in der Geschwindigkeit weiterging, würde ich niemals etwas herausfinden, das mich zu ihm führen könnte. Nachdem ich in meinem Zimmer schnell Sportklamotten angezogen hatte, begab ich mich in Richtung Trainingshalle, ich wollte doch das erste Training nicht verpassen. Als ich sie durch einen Seiteneingang betrat, wurde ich gleich als erstes von den Füßen gerissen und flog hart gegen die Wand. Ich konnte spüren, wie eine Rippe brach, allerdings auch schon wieder geheilt war, bis ich auf dem Boden aufschlug. Ich blickte in die Richtung, aus der der überraschende Schlag gekommen war und sah Wanda, die komplett geschockt in meine Richtung starrte. Ok, eigentlich schauten mich gerade alle an, was mich dazu brachte mich wieder aufzurappeln und zu sagen: „Was schaut ihr so? Mir geht es gut." Und noch speziell an Wanda gerichtet: „Der Schlag war gar nicht schlecht, noch ein bisschen mehr Power und du schaltest deinen Gegner aus." Sie nickte bloß, sie hatte sicherlich schon längst in meinen Gedanken gelesen, dass es mir wirklich wieder gut ging und ich ihr nicht böse war. Ich hätte einfach besser aufpassen müssen, dann wäre das auch nicht passiert. Das nächste Mal, würde ich mich vorher ankündigen, dann erschreckte ich auch keinen. Ich stellte mich neben Natasha und sie meinte: „Einen besseren Auftritt konntest du nicht hinlegen oder?" Ich stieß ihr leicht in die Seite und lachte bloß: „Das war doch nicht geplant!". Jetzt musste sie auch kurz grinsen, bevor sie wieder ernst wurde und mich fragte: „Hast du irgendwas neues herausgefunden?" Ich schüttelte bloß den Kopf, heute war einfach nicht mein Tag. Ich beobachtete die zwei neuen, die ich noch gar nicht kannte, einer mit Flügeln und der andere ein zweiter Iron Man. Normalerweise hätte mich es sicher mehr interessiert, aber heute war es mir irgendwie ziemlich egal. Tascha schaute mich von der Seite an und fragte dann: „Lust auf ein bisschen Kampfsport? So richtig altmodisch ohne Waffen und Gaben?" Ich nickte, das war jetzt genau das Richtige. Tascha gab Steve ein Zeichen und er nickte bestätigend, er würde sich um die Neuen kümmern. Wir verließen die große Halle, in die anderen fleißig an ihren Gaben oder auch an ihren normalen Fähigkeiten übten, und gingen in einen kleinen, nur durch eine Wand von der Halle getrennten, Raum, dessen Boden komplett mit Matten ausgelegt war. Wir stellten uns auf und kaum, dass sie genickt hatte, griff ich auch schon an, ich war selbst überrascht von mir, wie schnell ich sie erreicht und auf den Boden geschleudert hatte. Noch nie hatte ich Kampfsport so genossen, wie in diesem Moment, ich ließ einfach meinen ganzen Frust, darüber dass ich keine Spur fand, die mich zu diesem Typen führen könnte heraus, hatte mein Gehirn komplett abgeschaltet. Sie versuchte noch mich wegzudrücken, nach mir zu schlagen oder sonst irgendwie wieder die Oberhand zu gewinnen, aber ich bemerkte es fast gar nicht, wenn sie mich traf. Ich drückte sie mit dem Gesicht auf den Boden und drehte ihr den rechten Arm auf den Rücken. Sie versuchte sich loszumachen, schlug mit ihrem freien Arm immer wieder auf mich ein, aber statt locker zu lassen, drehte ich ihr den Arm noch ein kleines bisschen mehr aus. Wir hatten beide längst vergessen, dass dies nur ein einfacher Übungskampf ist und reagierten einfach nur noch ohne richtig darüber nachzudenken. Ihr nächster Schlag war gut gezielt und meine Rippe brach zum zweiten Mal an einem Tag. Ich verstärkte den Druck auf ihren Arm und sah wie sich ihr Gesicht schmerzvoll verzog und sich eine Träne einen Weg über ihre Wange bahnte. Sofort war ich wieder bei mir und ließ sie los, meine Rippe war schon längst wieder verheilt. Sie lag einfach nur da genauso wie ich sie losgelassen hatte. Ich zögerte und sagte dann schließlich: „Es tut mir leid, das wollte ich nicht. Ich weiß überhaupt nicht, was...". Sie drehte sich zu mir um und begab sich ebenfalls in eine sitzende Position, aber ich konnte sehen wie schwer es ihr fiel. Sie atmete genau wie ich schwer aus und ein, uns hatte der Kampf beide angestrengt. Sie lächelte leicht und meinte dann: „So fühlt es sich also an, wenn du mal nicht so halbherzig kämpfst wie sonst... Ich habe dich um ehrlich zu sein unterschätzt, ich hätte nie gedacht, dass so viel Wut in dir steckt und du sie so raushauen kannst. Wenn du so in einem richtigen Kampf angreifst, gewinnst du gegen jeden." Ich blinzelte einmal und dann nochmal, hatte sie mich gerade gelobt? „Du findest es gut, dass ich einfach kurz aufgehört habe zu denken? Warum?" Sie antwortete mir und ich sah, dass es ihr vollkommen erst damit war: „Wenn du denkst, zögerst du. Das habe ich bei jedem unserer Trainings gesehen, du weißt wo und wie du gewinnen kannst, aber dann zögerst du. Und genau dieser Moment, macht dich angreifbar." Ich nickte, dass klang logisch, aber dennoch bereute ich es ihr wehgetan zu haben. Ich streckte meinen Arm aus und heilte jede Wunde, die ich ihr während unserem Kampf zugefügt hatte: „Es tut mir trotzdem leid." Sie lachte und antwortete: „Und genau das zeigt mir, dass du ein guter Mensch bist. Wollen wir noch weiter trainieren?" Ich holte tief Luft und wir begaben uns wieder in unsere Anfangspositionen. Dieses Mal gewann Natasha, aber wir kämpften beide nicht mehr so hart, wie zuvor. Nach fast zwei Stunden stand es unentschieden und wir beschlossen beide gleichzeitig, dass es für heute reichte. Wir dehnten uns noch eine halbe Stunde und machten uns dann auf den Weg in unsere Zimmer, um zu duschen und uns etwas anderes anzuziehen. Ich entschied mich für einen dunkelblauen Pulli und eine schwarze Jeans und stieg in den Fahrstuhl, der mich ein Stockwerk tiefer brachte, wo der Gemeinschaftraum der Avengers lag. Dieser war in etwa so eingerichtet wie ein Wohnzimmer, nur ungefähr dreimal so groß. Ich machte mir ein Brot und setze mich zum Essen auf die riesige Couch. Ich stellte den leeren Teller auf den Tisch der direkt neben der Couch stand und legte mich hin. Kurz die Augen schließen, bis die anderen kamen, schadete sicherlich nicht und ich konnte den Schlaf gebrauchen, ich war heute Nacht schon wieder um 2 Uhr aus dem Schlaf hochgeschreckt und hatte nicht mehr einschlafen können. Mit diesem Gedanken schloss ich meine Augen und war auch schon kurz darauf eingeschlafen.

Furys Tochter (Avengers Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt