Chapter 7

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"Mensch,nimm mir nicht die decke weg." hörte ich eine dumpfe Stimme am Morgen sagen. Ein leichter schmerz machte sich in meinem Kopf bemerkbar aber er war erträglich. Ich schob die Decke beiseite und rappelte mich müde auf. Ich streckte mich einmal und sah dann in das müde Gesicht von Nate.

"Morgen." nuschelte ich. Erst jetzt fiel mir auf das ich hier nur in Unterwäsche vor ihm stand. Stellt euch vor es wäre ein bikini. Das lässt es dann nicht mehr ganz so problematisch wirken. Ich rappelte mich auf und ging in die Küche um mir ein Glas Wasser zu holen. Langsam,aber sicher,kamen die Errinerung an Gestern Abend hoch. Ich nahm mir ein Glas aus einem Regal und goß mir Wasser aus dem Kühlschrank ein. Ich nahm ein paar Stimmen wahr,was hieß das einige,wenn nicht sogar alle,von den anderen wach waren. Ich drehte mich wieder zum Kühlschrank und bückte mich leicht um nach etwas essbaren für die anderen zu suchen.

"du solltest dir was einziehen."hörte ich Mike's Stimme hinter mir sagen und ich zuckte erschrocken nach oben als ich ihn verschlafen,nur in boxershorts,an der Tür mit verschränkten armen stehen sah.

"das sagst gerade du." sagte ich grinsend. Er sah an sich herunter und sah mir dann wieder in die Augen.

"bei uns Jungs ist das was anderes als bei dir."

Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf und tapste an ihm vorbei wieder in das Wohnzimmer. Nate und Jacob saßen verschlafen in im Wohnzimmer. Ich hob das t-Shirt das auf dem Boden lag auf und zog es mir über den Kopf.

"wurde aber auch Zeit." grummelte Jacob mit seiner morgenstimme. Ich seufzte gespielt frustriert auf und warf die Hände in die Luft. Taylor lag noch unter seiner decke und Anthony war gerade dabei aufzustehen.

Ein klingeln machte sich bemerkbar. Das Telefon klingelte und ich machte mich auf den Weg um zu antworten.

"hallo?"

"audrey?Morgen." hörte ich Jason in den Hörer sagen.

"uiii,Hallo du potato." begrüßte ich ihn erfreut.

"schön von dir zuhören. Wie geht es dir?"
"mir geht's blendend. Ich hab jetzt einen Freund." quiekte ich in den Hörer. Nein ich hatte nicht wirklich einen Freund,sondern war glücklicher Single aber Jason's Reaktion zu hören,war mein Ziel.

"was? wer? wie heißt er?wie alt ist er? Wenn er dir zu nahe kommt dann setz ich mich sofort in den Flieger und komme." rief er aufgebracht in den Hörer.
"es wäre schön wenn du auch sonst da bist."  flüsterte ich. Am anderen Ende hörte man nichts außer den unregelmäßigen Atem. Niemand von uns beiden wollte etwas sagen. Wir verstanden uns auch so.

Und trotzdem tat mir das alles weh. Ich brauchte ihn.Ich brauchte meinen großen Bruder. Ich brauchte ihn als großen Bruder bei dem man sich sicher sein konnte das er da sein würde wenn es einem schlecht ging. Ich brauchte ihn als Beschützer,als Superhelden und als Vorbild. Ich brauchte ihn sogar zum streiten. Aber er war nicht da. Er war kurz vor seinem 18 Geburtstag nach Deutschland gezogen um eine Art Austausch Jahr zu machen was sich aus welchem Grund auch immer in 2 Jahre umgewandelt hatte. Er hatte seine vierjahre jüngere Schwester die Leukämie hatte mit ziemlich schweren rückfällen und Unfällen alleine gelassen. Selbst bei der Beerdigung von dad war er nicht da.

"ich brauche dich."

Ich ließ den Hörer langsam von meinem Ohr runter sinken und drückte einen Kuss drauf. Genauso langsam steckte ich das Telefon wieder an die Ladestation. Die Freude die ich heute Morgen noch hatte war wie weg geblasen. Ich fühlte mich ur plötzlich schwach und verloren. Ich hatte das Gefühl das dass hier nicht mein Zuhause war. Ich fühlte mich hier fremd.

Etwas benebelt schaute ich mich im Flur um. Einige der umzugskartons standen noch im Flur herum. Einige Bilder von mir,mum,dad und Jason hingen  an den Wänden in schwarzen Bilderrahmen eingerahmt. Die Tür die zum Schuh- und Jacken Raum führte war leicht geöffnet und ich konnte auf die dunkelblaue Vans Paare sehen. Jeder aus der Familie hatte eins. Wir hatten sie uns in Irland gekauft,in den Sommerferien.

Eine plötzliche Trauer Welle packte mich. Ich spürte meine Knochen Nicht mehr. Ich hatte das Gefühl der Boden unter mir sank in sich zusammen. Eine leichter schmerz durch zuckte mich in der Herz Gegend. Ich vermisste meine komplette Familie. Wir alle zusammen. Vollkommen. Das war das was ich brauchte.

*****

Nachdem wir gefrühstückt hatten,hatten die anderen ihre Sachen gepackt und waren wieder nach Hause gegangen.
Ich saß gerade in meinem Zimmer und klebte ein paar Bilder an meine Fotowand.

Stolz betrachtete ich mein Werk.Ich fande es wunderschön. Ohne selbstverliebt zu klingen,ich war darin echt begabt. Ich klatschte begeistert in die Hände. Mein Zimmer war dann was das ausräumen anging fertig.

"ach,das sieht toll aus." ich rappelte mich auf und warf den Müll weg und saugte mein Zimmer einmal komplett durch. Als ich auf die große Wanduhr schaute seufzte ich frustriert auf als ich erkannte das es erst 14 Uhr war. Ich hatte noch den ganzen Tag vor mir doch ich wusste nicht was ich tun sollte.

Kino?
-alleine ist das doof.

spazieren?
-am Ende Verlauf ich mich noch und ende dann in Alaska oder so

schwimmen?
-war ich gestern schon.....obwohl...

****

Ich ließ meinen Rechten Arm kreisen und lockerte danach meine Schulter. Ich zog mir die Taucherbrille vor die Augen und sprang mit einem Sprung in das leicht kalte Wasser des Schwimmbeckens. Ich ließ mich treiben und wurde wieder eins mit dem Wasser. Es fühlte sich befreiend an. Ich bewegte meinen Körper um im Wasser voranzukommen. Ich schwomm ein paar Bahnen ein und stellte mich an den Beckenrand. Meine Muskeln fühlten sich warm und gedehnt an.

Ich sah mich im Schwimmbad um und sah nur wenige Menschen. Am Ende des Beckens erkannte ich eine Gruppe von Jungs und Mädchen stehen. Sie unterhielten sich und lachten. Ich ging nicht weiter auf die ein sondern tat das wozu ich her gekommen war.

Ich stellte mir die Musik vor. Einen passenden Badeanzug. Eine passende Atmosphäre. Wertungsrichter. Zuschauer.

Ich schwamm in die Mitte des Schwimmbeckens und fing an zu der Musik die sich in meinem Kopf abspielte die passenden Bewegungen zu machen. Das Wasser umspielte meinen Körper und ließ mich frei sein. Ich ignorierte alles um mich herum und verliebte mich wie so oft davor in den Sport. Die Musik,die Leidenschaft,der Ansporn,die Kraft und vorallem das eigene und freie daran. Es machte mich jedes mal auf's neue glücklich und es verzauberte mich. Ich hatte mich in das Synchronschwimmen hals über Kopf verliebt.

love the way you lieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt