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Den ganzen Tag hibbelte ich herum, am Morgen hatte ich mein Buch zurück geholt, jetzt lag es auf meinem Bett. Noch dazu kreisten meine Gedanken um das was in der Nacht war, James hatte mich in mein Zimmer gebracht. Und er hatte mir einen Kuss auf die Stirn gedrückt.
Doch jetzt musste ich an Remus denken, der Unterricht war schon längst vorbei und bald würde der Mond aufgehen. Ich tigerte durch den Raum, dann starrte ich aus dem Fenster, es huschten einpaar Gestalten über den Hof. Rem wollte vorhin von mir ein Versprechen haben, dass ich ihm nicht folgen würde, aber das konnte ich ihm nicht geben. Jetzt beobachtete ich die Jungs, schnell liefen sie zur Peitschenden Weide, sie verschwanden in einem Loch und weg waren sie. Ich griff nach meinem Zauberstab, dann rannte ich heraus, zur Weide und sah den Eingang. Leicht sprang ich über die Äste die auf mich zuflogen und mich umbringen wollten, doch schnell wand ich mich dadurch, dann lief ich zum Eingang und schlitterte dadurch. Ein langer Gang erstreckte sich vor mir, ich flüsterte:"Lumos." und der Schein meines Stabes erhellte alles, ich ging so lange hier lang bis über mir eine Falltür auftauchte. Leise drückte ich sie auf und stieg in den Raum, ich befand mich in der Heulenden Hütte. Von einer oberen Etage hörte ich ein Heulen, ich rannte hoch, die Tür stand sperrangelweit auf. Im Zimmer standen ein Hirsch, ein Hund und eine Ratte und alle um den armen Remus als Wolf herum. Doch er heulte auf, wollte schon auf mich zu hopsen, doch kurz bevor er bei mir war hielt ich meine Hand nach vorne und sagte laut:"Stopp! Remus! Ich bin es, Lily! Remus, hör mir zu, das bist nicht du! Lass den Wolf nicht gewinnen, du weißt wer du bist!", der Werwolf kam immer näher und jetzt drückte er die Nase gegen meine Hand, dabei redete ich weiter:"Remus, ich hab in den Ferien einen Trank gefunden! Er wird die Verwandlung weniger schmerzhaft machen! Du wirst dich an Moral erinnern! Er wird das Tier binden! Remus, ich kann-", doch ich wurde durch sein Brüllen unterbrochen, seine Augen verengten sich zu schlitzen und er hob die Pranke. Im nächsten Moment spürte ich wie ich von ihm geschlagen wurde, er hatte eine solche Kraft, dass ich gegen die Wand flog und mir den Kopf anhaute. Ich spürte die Wunden an meiner Seite und ich spürte das warme Blut.

*James' PoV*
Ich starrte auf Lily, sie lag dort, reglos, plötzlich ging ein Wimmern durch den Raum und ich sah zu Remus. Der riesige Wolf hatte sich auf das Bett gerollt und wimmerte! Schnell verwandelte ich mich zurück und rannte zu Lily, sie lag dort, ihr Atem ging flach. Sirius brüllte:"Lauft! Wir halten ihn auf!", ich sah nur kurz zu Remus, der dort noch kauerte und zog dann Lily auf meinen Arm und trug sie raus. Sie lag in meinem Arm und ich wunderte mich, dass sie so leicht war wie eine Feder. Schnell rannte ich mit ihr zu Madame Pomfrey, die junge Schwester könnte meiner Lily bestimmt helfen. Ich spürte wie das Blut mein T-Shirt durchtränkte, endlich kam ich beim Krankenflügel an, die Tür fiel auf und ich trug sie zu einem Bett. Die junge Frau trat ans Bett und fragte:"Was ist passiert?"- "Nichts von Relevanz. Können sie ihr helfen?"-"Ich werd es versuchen, Mr Potter. Gehen sie bitte wieder in ihr Bett!", ich trottete raus, während sie sich um meine Lily kümmerte. Ich ging nicht zurück zu den anderen, ich ging hoch zu der Statue, sie öffnete sich und ich ging in den Gemeinschaftsraum der Schulsprecher. Ich sah zu Lily's Tür, sie stand offen, ich ging rein und sah Lily's Buch, ich nahm es in die Hand, dann ging ich in mein Zimmer. Auf dem Einband stand "Cinderella", ich legte es auf meinen Nachttisch und ging dann schlafen.
Am morgen hörte ich die Tür auf und zu gehen, ich dachte schon, dass es Lily sei, doch dann hörte ich Sirius:"Prongs, wir bringen Remus. Komm runter!" Ich stand seufzend auf, dann kam ich runter, Moony lag auf der Couch und wimmerte noch immer, ich ging zu ihm und hockte mich vor ihm. Sofort griff er nach meinem Arm und fragte:"Wo ist Lily? Geht es ihr gut?"-"Sie ist im Krankenflügel."-"Ich wollte es nicht! Es tut mir so leid. Sie wird mich hassen!"-"Hey, beruhig dich. Das wird sie nicht."-"Ich hab sie geschlagen! Ich hab sie verletzt!"-"Moony, das warst nicht du.", er krümmte sich immer mehr zusammen und weinte. So hatte ich ihn noch nie gesehen. Ich beobachtete wie er einschlief, dann sagte Sirius:"Er hat nachdem ihr weg wart die ganze Zeit gebrüllt, oder geweint. Die Hütte sieht übel aus."-"Ja, kriegen wir schon hin."-"Wie geht es Evans?", ich schüttelte nur den Kopf. Er atmete aus, legte mir eine Hand auf die Schulter und sagte dann:"Es war verdammt mutig was sie gemacht hat. Sie hat sich einem Werwolf entgegengestellt und auch überlebt. Aber was meint sie für einen Trank?"- "Ich weiß es nicht, Padfoot. Ich weiß es nicht.", ich wollte mich schon umdrehen und gehen als er rief:"Sie ist doch nicht so übel wie ich dachte.", ich drehte mich nur kurz um und sah sein grinsen.
Ich verbrachte den ganzen Tag über im Gemeinschaftsraum, aus der Hoffnung, das sie kommen würde. Moony, Tatze und Wurmschwanz waren dabei, doch die brachten mich nicht auf andere Gedanken. Irgendwann abends schickte ich sie weg, ich wollte das Buch lesen, welches sie angefangen hatte. Es war nur dünn, aus der Hoffnung ich würde Lily bemerken legte ich mich mit dem Buch auf die Couch und fing an zu lesen. Der Kamin ging aus und auch ich wurde müde, ich nickte ein, mit dem Buch auf meinem Bauch.

*Lily's PoV*
Ich wurde früh wach, doch ich durfte nicht zu den anderen. Dadurch schlief ich erneut ein, bis zum Abend schlief ich und als ich aufwachte sah ich jemanden neben mir sitzen. Zu erst dachte ich, dass es James sei, doch die Haare waren zu lang, dann sah ich das zerknirschte Grinsen Black's. Zögernd stemmte ich mich hoch, die Wunde hat weh, dann fragte ich:"Black, was willst du hier? Wieso bist du nicht bei den anderen?"-"Ich wollte mich bedanken."-"Wofür?"-"Die Sache mit Moony. Für den Trank den du gefunden hast."-"Remus ist mein Freund, ich versuche meinen Freunden zu helfen. Wo ist er?"-"Im Bett. Peter und ich haben ihn ins Bett gebracht. Er schläft jetzt endlich."-"Das ist gut.", ich spürte den Schmerz schlimmer als am ganzen Tag, ich ließ mich zurück fallen und presste meine Hände auf den Verband. Black fragte:"Ist es sehr schlimm?", ich brachte nur ein Nicken zustande, kniff die Augen zusammen und presste die Lippen aufeinander. Dabei flüsterte er:"Madame Pomfrey meinte, dass du gehen darfst, wenn der Schmerz aushaltbar ist."-"Mhm, ich werd gleich auch gehen."-"Das ist gut. James macht sich Sorgen um dich."- "Muss er nicht."-"Du weißt, dass du es ihm ziemlich angetan hast?"-"Mhm, ist schwer zu überhören, wenn er durch den ganzen Gang brüllt."-"Lily, du meinst vielleicht, dass es nicht so ist. Aber ich weiß es. Ich kenn ihn schon lange genug. Er liebt dich!", ich senkte meinen Blick. Tat ich das auch? Liebte ich ihn? Also wirklich? Ich reagierte nicht auf seine Aussage und flüsterte: "Ich geh jetzt hoch. Grüß Remus bitte von mir."-"Ich bring dich noch. James würde mich umbringen, wenn er herausfindet, dass ich dich so hab allein gehen lassen.", ich schwang meine Beine aus dem Bett und zog meinen Pulli an. Er legte seinen Arm um meine Hüfte und wir gingen langsam die Treppen hoch, er war rücksichtsvoll und versuchte sich an mich anzupassen. Wir kamen lachend im Stock an, er war doch nicht so übel wie ich geglaubt hatte, er ließ mich hinein und verschwand dann. Mein Blick fiel auf James, er lag auf der Couch, ich ging auf ihn zu, er schlief, schnell zauberte ich eine Decke her, dann fiel mein Blick auf mein Buch, welches auf seinem Bauch lag. Vorsichtig zog ich es weg, sah kurz auf die Seite, dann klappte ich es zu und legte die Decke über ihn. Leicht hauchte ich ihm einen Kuss auf die Wange und flüsterte:"Gute Nacht du Idiot.", dann tapste ich in mein Zimmer.
Er kam an die Stelle, wo das Mädchen mit dem Prinzen tanzte und sich Hals über Kopf verliebte. Mein Herz schlug höher als ich daran dachte, dass James das Buch gelesen hatte. Mein Lieblingsbuch. Unglaublich. Jetzt lag es neben ihm auf dem Tisch.

JILYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt