Ein kalter Luftzug bahnte sich einen Weg durch den Stoff meiner Hose, ein stechendes Gefühl durchzog mich. Ich blickte auf meinen Arm um zu sehen wie viel Uhr es ist, meine Haut kitzelte als sich meine Haare aufstellten. Ungewöhnlich kalt für den Frühling, dachte ich mir. Ich blieb kurz stehen und horchte auf. Tick-Tack Tick-Tack Tick-Tack. Das Geräusch, welches meine vermaledeite Uhr von sich gab kam mir lauter vor als die Autos auf der Straße über mir, wobei diese auch nur vereinzelt über mich zischten. Über mir ? Ich sah mich um, und erblickte grauen Beton. Vom Graffiti irgendwelcher selbsternannten Künstler verschmutze Wände, der Geruch von Urin und verfilztem Stoff umgaben mich. Ich befand mich in einer Unterführung. Gut. Wobei, weshalb eigentlich ? Ich musste überlegen. Ein unglaublich nerviger Handy-Klingelton schalte durch den Tunnel. "Never gonna give you up, Never gonna ..". Warte einen Moment dies war mein eigener Klingelton. Ich hob ab und eine weibliche besorgt klingende Stimme ertönte :" Schatz, wo bleibst du ? Ich mache mir sorgen um dich du verhältst dich merkwürdig in letzter Zeit". Die Stimme hatte einen leicht erregten Ton ....Natürlich, meine liebenswürdige Frau Elise . "Ah Liebling, i..ich.. ich bin...öhm... Ah natürlich! Bei der Unterführung der Ameliestraße. Ich bin in Ca. 15 Minuten zuhause, ok? Du kannst ja ...". Sie unterbrach mich... wie sie es immer tat, eine unglaublich nervige Angewohnheit von ihr :" Es ist Drei Uhr morgens, Erik ! DREI UHR ! Du bist die Sorgen nicht einmal mehr wert, verdammt !" Und damit legte sie auf. Sie würde fragen was ich die ganze Zeit getrieben hatte. Was hatte ich den getan ? Ich sah mich um. Und blieb wie paralysiert stehen. Tick-Tack Tick-Tack Tick-Tock. Eine Schwarze Silhouette mit dem Körperbau einer jungen Frau stand da und sah mich an, sie legte den Kopf schief als ob sie überlegen würde. Ich schüttelte den Kopf. Und wand mich von ihr ab. Ich war wie festgefroren, nicht in der Lage zu denken oder mich zu bewegen. Ich empfand nur Furcht. Dann kroch mir ein Geruch in die Nase, dieser weckte Erinnerungen in mir. Es roch süßlich und doch beißend, vergleichbar mit Maggi Würze, Zucker und Ammoniak. Abstoßend und brechreizend, doch ...... interessant? Ich fühlte mich ....geborgen ... Ja geborgen. "Lauf." Flüsterte eine Stimme mir zu. Idiot ! Ich sah zur Ihr zurück. Die Gestalt war verschwunden. Ich begann so schnell wie nur möglich zu laufen, ich stolperte über meine eigenen unbeholfenen Füße und begann zu keuchen. Ich rannte über dan harten Aspahlt der Straße, von Licht zu Licht bewegte ich mich fort. Ich wagte es nichteinmal mich umzusehen. Würde ich sehen wie jemand anderes so rennt wäre ich wohl amüsiert gewesen, doch bei mir selbst war das nicht der Fall. Ich wusste ich konnte nicht vor ihr fliehen, sie war ein Teil von mir. Normalerweise sehe ich sie nur in meinen Träumen. Weshalb plötzlich auch außerhalb? Ich wischte mir im rennen die Tränen aus den Augen und den Schweiß von der Stirn. Hatte ich in Wirklichkeit so Angst das ich weinte ? Tick-Tack Tick-Tack. Oft wurde mir gesagt ich bilde mir das alles ein, die Stimme in meinem Kopf die Gestalt die mich Nachts besuchte. Jedoch wusste ich es besser, besser als sie alle. ICH war nicht WAHNSINNIG ! Tick. Und mit diesem Gedanken sah ich mich dem nächsten Problem gegenüber , und zwar Nachts einschlafen zu können. Nachts kann sie mit mir tun was sie will, denn dann bin ich wehrlos. Damit schloss ich die Tür auf und trat ein. Ich wusste nichts mit der Situation anzufangen, ich war es gewohnt ihren Schrecken des Nachts im Schalf zu erfahren..... aber Tagsüber? Ich werde es meiner Frau erzählen, dachte ich mir und entledigte mich meiner Schuhe. TOCK.
Kapitel 1. Ende