Kapitel 4

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'Guten Abend, wir waren gerade beim beantworten der Fragen' begrüßt Dr. Martens den alten Mann.

Einen Moment mal, keine höfliche Anrede? Nicht einmal ein König?
Die beiden sind sich also vertraut. Noch nicht einmal Vaters Bodyguards zucken mit der Wimper als mein angeblicher Verbündete, nach meinem Weinkrampf , das Wort ergreift.

'Jaja, ich wollte nur schauen ob ihr etwas fehlt', ja ganz genau du interessierst dich ja auch so für mich, 'Außerdem wollte ich ihr noch einmal die Situation erklären. Thea', er sieht mir direkt in die Augen und ich merke dass ich ihm jetzt nicht wieder sprechen darf. ' Dem Volk und allen Bekannten sowie einigen Verwandten, wurde gesagt du leidest unter einer seltenen Krankheit. In den zwei Jahren in denen du versucht hast dich gegen mich auf zu lehnen, bist du von Dr Martens begleitet worden. Damit du wieder gesund wirst und dich um dein Volk kümmern kannst.'
Er sagt es so monoton als hätte er das schon in der Nacht, in der ich weg gelaufen bin, auswendig gelernt. Und ehrlich gesagt ist das auch gar nicht so abwegig.
'Und was für eine Krankheit soll ich gehabt haben??' Gebe ich leicht gereizt zurück. Solche Lügen führen doch eh zu nichts gutem.
Außerdem, wieso will er nicht dass irgendjemand weiß das ich geflohen bin? Ob ich ihm doch noch etwas bedeute ? Oder geht es ihm doch nur um SEIN Ansehen?
'Thea, ich bitte dich. Wie alt bist du noch einmal? 16, genau. Du, als zukünftige Erbin meines geliebten Landes.. Und auch als Vornehme junge Frau, auch wenn das nicht 100%tig zu trifft, solltest doch wissen das dich niemand danach fragen würde. Immerhin ist es Unhöflich. Ich, nein nein, Wir geben morgen ein prächtiges Fest. Ich habe alle eingeladen die wichtig sind. Auch deine Freundinen. Ich erwarte von dir das du dich benimmst. Außerdem werde ich Wachen auf dich ansetzten, damit du nicht wieder in Versuchung kommst zu fliehen.' Sein grinsen ist so ekelhaft, ja fast gruselig.
Aber wieso? Wieso macht er so etwas? Können wir nicht gleich wieder zu dem langweiligen Palast leben vorspulen? In dem ich nichts zu tun habe außer lesen?
In Schloss finde ich auch bestimmt ein paar interessante Bücher zum Thema Magie.

Eine Feier. Groß. Viele Leute. Wichtige Leute. Eine Menge Themen zum Reden...

Die perfekte Gelegenheit um zu fliehen.

Wachmänner hin oder her, ich hab es schon einmal geschafft da werde ich es auch ein zweites Mal schaffen.
Aber ist Dr. Martens auch auf dem Fest?

'Was ist mit Dr Martens? Sollte nicht ein Arzt auf mich aufpassen? Immerhin soll es doch real wirken, nicht?' Vater blickt verwirrt von mir zu Dr Martens, ob er weiß dass ich es trotzdem versuchen werde? Oder ist er einfach nur überrascht von meiner Bereitwilligkeit?
'Ja, sicher. Sehr gut..' Mit einem immer noch verwirrten Ausdruck in seinem faltigen Gesicht dreht er sich um und geht.

Als die Tür zu ist wende ich mich sofort den Jungen Arzt zu. 'Ist das nicht super? Das ist die Chance um zu entkommen!' Er sieht mich nicht an, es scheint fast so als hätte er gar nicht gehört was ich gesagt habe. Schweigend bewegt er sich zu dem riesigen Fenster. 'Der einzige Weg, um Es los zu werden. Ist es bereit zu sein und du bist absolut nicht bereit. Wir werden noch hart trainieren müssen. Vielleicht hast du auch noch weitere Fähigkeiten die nützlich sein könnten. Aber die müssen wir erst einmal entdecken....Immerhin hat sie gesagt das du...' Er hört abrupt auf zu sprechen. 'Wer ist denn Sie?' Frage ich sichtlich verwundert.
Noch immer aus dem Fenster starrend antwortet er ' Eigentlich wollte ich das Haus schwarz streichen lassen.'

Du kannst mir nicht entkommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt