Kapitel 1

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'Spürst du das auch?' fragt mich der schwarz haarige Wirbelwind, während sie durch die kleine Küche unseres Holzhauses auf und ab geht. 'Pack deine Sachen.' Ist das einzige was ich darauf antworte. Nun ist die Zeit gekommen, sie haben uns gefunden. Zwei Jahre, In denen Angel und ich vor meinen eigenen Leuten geflohen sind, sind vergangen. Zwei ganze Jahre lang sind wir durch das Land der Tasien gezogen, durch das Land welches meinem Vater gehört. König Lewis der Dritte. Wieso ich vor meinem eigenen Vater geflohen bin? Ich weiß es bis heute nicht, dass einzige was ich weiß ist dass eine einzigartige und starke Macht hinter mir her ist. Woher ich das weiß? ... Von Angel.
Denn sie besitzt eine besondere Fähigkeit, die weitaus ausgebildeter ist als meine.
'Ok, ich habe alles... Was ist wenn sie auf uns schießen?' Angst steht in Angels Gesicht geschrieben. Große Angst. 'Sie werden nicht auf ihre Prinzessin schießen' versuche ich mir selbst einzureden. Während unserer Flucht habe ich mir schön öfters ausgemalt, wie die Begegnung mit Vaters Schützen ausgehen wird. Haben sie den Befehl uns zu erschießen? Wissen sie, dass ich nicht alleine geflohen bin? Sind es überhaupt unsere Leute?
Ich werfe noch einen letzten Blick in unser wunderschönes Haus. Wie ich es vermissen werde. Noch nie habe ich mich so wohl an einem Ort gefühlt. Draußen in der Natur, nichts als Wiesen, Bäume und einer kleinen Quelle. Der wunderschöne Eichen Stuhl mit dem selbst genähten Kissen...

Doch ich muss mich Ihnen stellen, vielleicht ist dies der einzige Weg um heraus zu finden was diese Macht von mir will. 'Thea' flüstert meine einzig vertraute hinter mir. Ich habe gar nicht mit bekommen wie wir rausgegangen sind und nun vor der Tür unseres Häuschens stehen. 'Was ist?' Flüstere ich zurück.
Draußen ist Es beängstigend still. Man kann zwar keine Schritte hören, doch die Tatsache dass die sonst so fröhlich singenden Vögel verstummt sind reicht aus um zu wissen dass wir bereits umzingelt sind.
'Angel, stell dich hinter mich und geb keinen Ton von dir.' Weise ich sie an. Auch wenn es nicht viel bringt, da Angel mindestens einen Kopf größer ist als ich und ich sie deshalb nicht verdecken kann. Langsam gehen wir beide im gleich schritt bis auf die kleine Lichtung.
Und dann ging alles ganz schnell. Mir wird der Mund von hinten zu gehalten, ich umklammere die riesige Hand die auf meinem Gesicht liegt. Doch alles  was ich wahr nehmen kann ist der mir nur allzu bekannte Geruch. Das einzig merkwürdige ist die metallische Kälte an seinem Ringfinger der rechten Hand.
Es geschieht wie in Zeitlupe, einerseits habe ich mich auf diesen Moment gefreut, doch jetzt wo mir bewusst ist was diese Kälte verursacht ist mir nur noch zum weinen zu Mute. Ich drehe mich um und schaue in zwei wunderschön große grüne Augen. Dies ist das letzte was ich sehe bevor ich vor lauter Schmerz in Ohnmacht falle.

Du kannst mir nicht entkommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt