ERSTES KENNENLERNEN

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NATHANS POV


Hey Jon. Heute ist mein erster Tag im Krankenhaus als richtiger Arzt. Endlich habe ich es geschafft. Du wärst stolz auf mich, oder? -gesendet um 07:12 Uhr [fehlgeschlagen]


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„Nathan? Ich rufe dich nicht noch einmal." Augenverdrehend zupfte ich meinen Kittel zurecht und wandte mich an meine Leiterin, Frau Clemens. Dafür, dass sie anscheinend schon relativ alt war, blieb sie ziemlich fit und hat vier Erdgeschosse ohne einen Kollaps überlebt. Respekt.

„Falls diese Unpünktlichkeit bei einem ernsten Notfall passiert, kannst du dir einen neuen Job suchen. Hast du mich verstanden?", riet sie mir missbilligend zu und schaute mich streng an. Ja, ja Mutter. Ich kannte sie nicht lange, aber sie ging mir jetzt schon auf die Nerven.

„Ja, ich habe es verstanden", murmelte ich außer Atem und wurde kurz darauf von einem lauten Klingeln erschreckt. Ich zuckte zusammen und wir beide blickten uns wissend an. Eilend liefen wir beide sofort zum Empfangssaal, wo uns direkt schon hektische Krankenschwestern und Chefärzte begrüßten.

„Nathan, nimm dir den einen Patienten hier und fahre ihn sofort in die Notaufnahme!", rief mir eine Krankenschwester entgegen und nahm sich selbst einen Wagen mit einem verletzten Soldaten.

Mir wurde ein Patient zugeschoben und sofort lief ich mit der Liege zur Notaufnahme. „Aus dem Weg, Notfall!", schrie ich alle zwei Sekunden, da manche Menschen sich schwerhörig stellten und meinten, ein Gespräch mitten im Gang zu führen. Ist ja nicht so als wären wir in einem Krankenhaus und als ob jede Minute nicht zählen würde.

„Wen haben wir hier?", rief mir schon der Chirurg vom anderen Ende des Flures her.

„Paul Williams. Schusswunde an der Brust, mehrere Prellungen und angebrochene Knochen, bewusstlos und braucht dringend eine Operation. Sie haben ihn vor Ort nur kurz behandeln können, da die Situation eskaliert ist. Auf dem Weg vom Flughafen ins Krankenhaus ist er wegen den Schmerzen schließlich bewusstlos geworden", erwiderte ich und brachte ihn schnell hinter die schweren Glastüren.

„Warte; also hat er in diesem Zustand einen Flug vom Osten überlebt?"


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„Gute Arbeit, Nathan. Du hast sehr gut bei der Operation mitgemacht, mitgeholfen und intensiv beobachtet. Könntest du vielleicht die Kontrolle übernehmen? Ich müsste währenddessen nach den anderen Verletzten schauen", lächelte der Facharzt zufrieden.

„Gerne", antwortete ich mich ein wenig freuend und nahm das Klemmbrett. Als frischer Arzt war es immer wieder schön, positives Feedback von einem erfahrenen Professionellen zu bekommen. Zufrieden nahm ich das Klemmbrett in die Hand und blätterte durch die Dokumente.

Patient 7 - Paul Williams;  Alter 29; Wohnort: /  ; Angehörige: /

Komisch. Wieso wohl weder sein Wohnort, noch die Kontaktdaten seiner Familie angegeben wurde? Ich zuckte unbekümmert mit meinen Schultern und machte mich auf den Weg zu seinem Zimmer, schließlich ging mich sein Privatleben im Endeffekt nichts an.

Vor der Zimmertür angekommen, holte ich tief Luft und drückte die Klinke hinunter. Ich blickte in das weiß-blaue Zimmer und wenn ich ehrlich sein sollte, habe ich diese Farbkombination noch nie gemocht. Dieses Krankenhaus wurde erst neu gebaut, funktionierte nahezu reibungslos und wirkte von außen sehr modern und fortgeschritten. Vom Prinzip her war es der beste Ort, um Menschenleben zu retten. Dennoch machte es aber auch einen etwas kühleren Eindruck, anstatt positive Gefühle wie Hoffnung zu verbreiten. Auch wenn ich noch nicht lange hier arbeitete, müsste sich bald etwas an dieser sterilen Innenausstattung ändern.

Mein Blick schweifte zum Krankenbett und sah geradewegs in zwei braune Augen, die mich geradezu durchbohrten. Ich verlor mich augenblicklich in ihnen, aber er erwiderte diesen Blick emotionslos. Nach genauerem Hinsehen, haben die Augen jeglichen Glanz verloren und wirkten beinahe schon... tot. Nach einer Weile räusperte ich mich mit einem unwohlen Gefühl im Magen und fing an zu sprechen. Komisch wie schnell dieser Mann mich aus der Fassung bringen konnte.

„Guten Tag, Herr Williams. Mein Name ist Nathan Blue. Wie Sie vielleicht wissen, wurde Ihnen in Ihre Brust geschossen und haben mehr als nur ein paar Prellungen und angebrochene Knochen. Sie können aber von Glück sprechen, dass die Kugel ihr Herz verfehlt hat und Sie ausreichend Schutz anhatten. Ihr Körper ist aber trotzdem durch sehr viel Trauma gegangen und auch mental haben Sie wahrscheinlich einen großen Schlag erlitten. Wir empfehlen Ihnen, dass Sie die nächste Zeit in absoluter Ruhe verbringen müssen, damit Sie sich komplett erholen können", ratterte ich in einem Atemzug herunter und holte danach tief Luft. Meine zahlreichen Trainingsstunden bezüglich der Patientenfürsorge konnten mich nicht auf die nächsten Momente und die kommende Zeit mit diesem Mann vorbereiten. Er machte mich zu nervös.

„Danke, Nathan."

Pauls tiefe Stimme schickte mir eine warme Gänsehaut über meinen Körper und ich musste schwer gegen eine sichtbare Reaktion kämpfen. Meine rot-angehauchten Wangen, die ich später im Spiegel der Umkleidekabine bemerkte, verrieten mich. Peinlich.

Aber erst auf dem Rückweg fiel mir auf, dass mich meinPatient bei meinem Vornamen genannt hat.




Willkommen zu meiner ersten Story. Bitte habt Verständnis, dass Nathan definitiv kein Bestseller ist und der Anfang meiner inoffiziellen Schreibkarriere gewesen ist. WIEDERHOLUNG: DIES IST MEINE ERSTE STORY. Komplett surreal, klischeehaft und bis auf das Ende ein wenig unrealistisch. Mein dreizehnjähriges Gehirn war sehr kreativ und ich weiß bis heute nicht, wie ich auf diese Idee gekommen bin. 

Aber vielen Dank fürs Lesen, hoffentlich bereust du es nicht!

- am 20.09.2021 überarbeitet (Kritik ist jederzeit erwünscht)

Nathan |  ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt