New Secret | Detektiv Conan FF Detective Boys

Er hat es nicht verdient

Am nächsten Tag betritt Ai in der Mittagspause leicht erschöpft das Büro der Detective Boys. Gerade als sie rein kommt versteckt Mitsuhiko plötzlich hektisch irgendwelche Papiere unter seiner Mappe und tut so, als würde er nachdenklich die Wand anstarren. Ai findet sein Verhalten ziemlich komisch. Seit der letzten Auseinandersetzung mit ihm hat er kein Wort mehr zu ihr gesprochen und tut ein auf beleidigte Leberwurst. "Dafür, dass ich an nur deiner Theorie zweifle, verhältst du dich doch ziemlich kindisch mir gegenüber, findest du nicht?" spricht Ai ihre Gedanken wie immer direkt aus.

"Ich weiß nicht, wovon du sprichst.", erwidert Mitsuhiko mit einem gespielten ernsten Ton und widmet sich wieder seinen Unterlagen.

Ai denkt, das Gespräch sei jetzt beendet und will gerade wieder zur Tür raus, als Mitsuhiko plötzlich unerwartet weiter, redet: "Wobei ich sagen muss, dass du dich auch nicht gerade erwachsen benimmst."

Ai ist verwirrt und wendet sich ihm wieder zu. Ihren verwirrten Blick erwidert er jedoch nur mit einem selbstsicheren Grinsen: "Dafür, dass du an meiner Theorie zweifelst, finde ich es ziemlich suspekt, dass du mir bei meinen Ermittlungen hinterherläufst."

Wie kommt er denn Bitte darauf? Es war lediglich Zufall, dass er kurz vor ihr bei den Kudos war. Als hätte sie es nötig ihm hinterher zu spionieren. Ihm stehen seine Ideen doch förmlich auf dem Gesicht geschrieben.

"Denke, was du willst. Ich kann nur sagen, dass du dir das nur einbildest. Vielleicht willst du ja nur, dass ich dir folge." erwidert sie kalt mit einem Grinsen.

Sofort schießt Mitsuhiko unvermeidbar die Röte ins Gesicht und er schaut böse drein. "Pha, ich bitte dich! Nicht mal im Traum würde ich derartiges wollen. Und außerdem ist es mir egal, dass du mir nicht hilfst... Dann frage ich eben Ayumi und Genta.. Und ich glaube, dieser Fall ist auch ganz in ihrem Interesse."

Das lässt Ai jedoch kalt. Sie und er wissen genau, dass die beiden eigentlich nichts taugen. Das ist nur wieder ein Trick um sie ungewollt zum Reden zu bringen. Aber Ai ist ja wohl clever genug um so einen Quatsch zu durchschauen.
Ihr Blick verrät Mitsuhiko sofort, dass sie nicht auf seinen Trick hereingefallen ist.

Nach einigen Minuten Stille steht Mitsuhiko plötzlich auf: "Jedenfalls gehe ich jetzt zu Shinichi. Und dann sehen wir ja wer Recht hat."

Wie, jetzt schon? Warte, nein... Sie muss versuchen ihn aufzuhalten. Es wäre schrecklich, wenn Shinichi seine Vergangenheit wieder aufholen würde. Es war so eine schwere Zeit für ihn. Je mehr Leute es wissen, desto wahrscheinlicher wird es, dass auch Ran davon Wind bekommt. Wenn Mitsuhiko noch einmal da hingeht und ohne Rücksicht auf Ran, die möglicherweise vor Ort sein könnte, Shinichi mit den Tatsachen konfrontiert, zerstört er mehr in Shinichis Leben, als ihm lieb ist. Das darf sie nicht zulassen. Shinichi hat sich das Leben, dass er gerade lebt mehr als verdient und es darf nicht sein, dass es auf einen Schlag zerstört wird. Das ist sie ihm schuldig.

Gerade als Mitsuhiko an ihr vorbeigehen will packt sie ihn am Oberarm und hält ihn fest. Mitsuhiko ist verwirrt:"Was ist denn?"

"Tu das nicht.", entgegnet Ai, stumpf auf den Boden blickend.

"Wieso nicht?", fragt Mitsuhiko ernst und löst sich aus ihrem Griff.

Ai schaute ihm mit trauriger Miene in die Augen.
"Wenn du jetzt dahin gehst und das Geheimnis lüftest, zerstört du sein Leben."

Mitsuhikos Augen weiteten sich und schaute perplex drein:"Also ist es wahr! Shinichi Kudo war Conan Edogawa."

Kurz bleibt es still.

"Ja verdammt, es ist wahr! Deine Schlussfolgerungen sind lückenlos, alles stimmt!", schreit Ai und ihr läuft eine Träne runter.
Sie greift ihn an seinem Kragen und zieht ihn näher zu sich;
"Aber ich bitte dich... Belasse es dabei. Lass ihn in Ruhe. Bitte."

Mitsuhiko schaut sie nur den Umständen entsprechend verwirrt an, wird aber wieder ernst: "Wieso. Wieso sollte ich? Er hat uns jahrelang belogen und ist dann einfach abgehauen. Hast du nicht gesehen wie sehr Ayumi und auch wir darunter gelitten haben?"

Ai senkt traurig ihren Kopf und eine weitere Träne läuft ihr über die Wange.

"Du hast doch keine Ahnung. Ihm wurde ein Gift eingeflößt, dass ihn unfreiwillig auf zehn Jahre schrumpfen ließ. Er musste seine Identität aufgeben und konnte sich niemandem anvertrauen. Nur Professor Agasa, Heiji, seine Eltern und ich wussten davon. Stell dir vor du müsstest jetzt plötzlich, von heute auf morgen als siebenjähriger herumlaufen und dich auch wie einer benehmen um die Leute in deiner Umgebung, die Leute die dir wichtig sind, nicht in Gefahr zu bringen! Stell die vor du musst jeden Tag mit ansehen, wie die Liebe deines Lebens jeden Tag um dich weint und versucht dich zu erreichen, was unmöglich ist! Trotzdem hat er es akzeptiert und trotzdem hat er sich mit euch angefreundet. Und er war jedes mal bereit mit seinem Leben zu zahlen um jeden von euch zu beschützen. Er musste jahrelang mit der Unwissenheit Leben, ob er je wieder er selbst sein kann. Und dann hat er es endlich geschafft ein Gegengift zu finden und sein echtes Leben wieder in Ordnung zu bringen. Und es tut ihm auch schrecklich Leid, dass er euch ohne ein Wort verlassen hat. Aber er wollte nur das beste für euch. Er wollte, dass ihr ihn einfach vergesst. Er hat es verdient wieder ein normales Leben zu führen. Bitte gönne es ihm. Wenn Ran die Wahrheit erfährt, verliert er womöglich alles was ihm etwas wert ist."

Nun laufen ihr ununterbrochen Tränen übers Gesicht. Sie schließt die Augen und lässt Mitsuhiko endlich los. Er schaut sie nur erstarrt an und weiß nicht was er sagen soll. Wenn das wahr ist, dann... dann...

Er schaut sie wieder verzweifelt an. Sie schluchzt paar mal, bis sie sich wieder beruhigen kann. Er packt sie vorsichtig an den Armen und sie reißt die Augen auf.
Er schaute sie ernst an und hält sie immer noch fest im Griff.

"Sag mir die Wahrheit! Du hast auch was von dem Gift was abbekommen, oder? Du bist nicht 17, sondern vermutlich sogar älter als Shinichi."

Sie starrt ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Auch wenn sie ihm nicht antworten will, ihr Blick verrät alles. Unerwartet zieht er sie näher zu sich und umarmt sie fest. Beruhigend streicht er ihr sanft über den Rücken, während ihr Körper unter dem Schluchzen zittert.

"Ich verspreche dir... Das Geheimnis um euch bleibt für immer verwahrt!"

"Er wird dir sehr dankbar dafür sein

...

Und ich auch."

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Ende