✔Wenn es anfängt

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Nur langsam öffnete Jyn ihre Augen, begann zu blinzeln und blickte sich, ohne den Kopf dabei zu bewegen, um. Irgendetwas stimmte hier nicht. Ganz und gar nicht. Dieses Zimmer kam ihr dennoch, bekannt vor. Von der ganzen Szenerie verwirrt, überrumpelt, tastete sie den Schrank neben dem Bett ab, da lag jedoch nichts? Kein Telefon? Wo war bitte ihr Telefon geblieben? Es lag immer neben dem Bett. Ausnahmslos. Immer. Erst das Zimmer, dann ihr Telefon, was sollte als Nächstes kommen?

"Man, was soll der Scheiß?", grummelnd schaute Jyn über die Bettkante, stützte dabei eine Hand vom Boden ab und hob so abrupt den Kopf, als es ihr langsam klar wurde, wo sie sich gerade befand, "Wie..... wa....? Nein, neinneinnein. Nein haha ha, das ist so was von nicht möglich."

Nach und nach fiel ihr aber ein, dass eben nichts unmöglich sei. Vor einigen Jahren dasselbe Spiel. Damals hatte sie auch nicht daran geglaubt, weil sie nicht diejenige war, die zurückgeschickt worden war, doch hier war sie. Hier in Manhattan, wo sie gerade anfangen hatte, die Notaufnahme zu leiten und bei, seiner Zeit, besten plastischen Chirurgen des Landes zu lernen. Lernen zu dürfen. Ja, Plastische. Spezialisiert auf Rekonstruktionen und nicht auf Schönheitsops. Die Plastische war eben breit gefächert nichtsdestotrotz, musste sie alle andere, ebenfalls lernen, des Weiteren war es hilfreich zu wissen, wie es funktionierte, so konnte sie es auch ohne den Eingriff später anwenden. Knochen verrücken, brechen und völlig neu, völlig neu zusammensetzen.

Um sich der Situation richtig bewusst zu werden, ging Jyn ins Bad und kam fast zu selben Zeit wieder heraus, weil es an der Situation, in der sie sich gerade befand, nichts ändern würde.

"Wie ich sehe, verstehst du langsam", ernüchtert blickte Jyn über die Schulter hinter sich und beobachtete den Mutanten geringschätzig, "Mit dir und meinen Vier verbündeten, werden wir unser Ziel erreichen."

"Apocalypse", flüsterte Jyn, als es ihr allmählich klar wurde und wie Schuppen von den Augen fiel, "Die vier Reiter. Der Erste kommt auf einem weißen Pferd, die Gerechtigkeit. Der Zweite auf einem Roten, der Krieg. Der Dritte auf einem Schwarzen, die Hungersnot und der Vierte und Letzte, auf einem fahlen Pferd, die Krankheit. Seine vier Reiter. Alle Vier, verbindet der Tod. Was bin ich deiner Sicht nach?"

"Das weißt du schon längst.", versicherte Apocalypse Jyn, strich mit seiner Hand über ihren Kopf und betrachtete sie voller Erwartungen, "Geh nach Hause. Triff deine Vorbereitungen, und wenn du bereit bist, werde ich kommen. Du wirst nicht allein sein. Die Zeit, der blinden Anführer ist vorbei."

Kehre nach Hause zu zurück, sagte Apocalypse und so schlecht, war diese Idee gar nicht. Eine Sache interessierte Jyn ungemein. Wer waren oder werden, die vier Reiter sein?

••••

Alles war unverändert und so, wie Jyn es in Erinnerung hatte. Verändert hatte sich kaum etwas, besser gesagt, irgendwie..... nichts. Auch im Inneren des Hauses, war alles wie gehabt. Noch immer ruhig, friedlich und kaum vorhandene Bewohner. Nicht, wie es in knapp vierzig Jahren sein wird. Überfüllt, laut und.... anstrengend, um es ganz, ganz, ganz vorsichtig auszudrücken.

"Charles, ich glaube wir haben Besuch", rief ein rothaariges Mädchen, das Jyn bekannt vorkam, als sie noch nicht mal durch die Türe ins Foyer gekommen war, "Oder, hast du wen Neues gefunden?"

"Gott nein. Du bist schon hier?", ein Stöhner entfuhr Jyn, bei den sie den Kopf in den Nacken warf und zur Rothaarigen schaute, "Das kann nur bedeuten, dass mein Lieblingsopfer auch bereits hier ist. Ich habe so sehr gehofft, dass ihr erst viel später, in weit entfernter Zukunft, auftauchen werdet. Na schönen dank auch. Schickst mich hierher wo...... oh, wenn man vom Teufel spricht. Scotty, wir kennen uns ja bereits. Tu mir einen Gefallen. Werd kein vollkommenes Arschloch, was du nämlich sein wirst, dann wirst du auch nicht so unbeliebt sein. Vom Sterben ganz zu schweigen."

"Wir kennen uns aber nicht", erwiderte Scott verwirrt und wandte sich Jean zu, "Weißt du, wer das ist?"

"Jemand mit dem man nicht spielen will, geschweige denn sollte. Freut mich dennoch. Jyn, der Tod und seit Neuestem, böse Königin aber das, ist irrelevant", wie zu erwarten war, wussten die beiden nicht, wie sie auf den Besuch von Jyn reagieren sollten, "So sprachlos, habe ich euch zwei, noch nie erlebt. Okay, dich schon. Du warst nicht mehr imstande dazu. Ihr zwei passt so toll zusammen. Ihr beide seit so..... so..... Menschen..... eben. Wenn ihr Charles seht, sagt ihm einfach, der Tod wartet auf ihn."

Dass Jyn die beiden einfach stehen ließ, machte deren erstaunen nicht besser, weil weder Scott noch Jean damit gerechnet hatte, dass sie einfach an ihnen vorbei nach oben ging.

Geh nach Hause. Triff deine Vorbereitungen, und wenn du bereit bist, werde ich kommen, hatte Apocalypse gesagt. Ihr war bislang nur nicht klar geworden, was für Vorbereitungen er meinte, worin oder wie diese aussehen sollten.







'Dann sah ich: Das Lamm öffnete das erste der sieben Siegel; und ich hörte das erste der vier Lebewesen wie mit Donnerstimme rufen: Komm! Da sah ich ein weißes Pferd; und der, der auf ihm saß, hatte einen Bogen. Ein Kranz wurde ihm gegeben und als Sieger zog er aus, um zu siegen. Als das Lamm das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite Lebewesen rufen: Komm! Da erschien ein anderes Pferd; das war feuerrot. Und der, der auf ihm saß, wurde ermächtigt, der Erde den Frieden zu nehmen, damit die Menschen sich gegenseitig abschlachteten. Und es wurde ihm ein großes Schwert gegeben. Als das Lamm das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte Lebewesen rufen: Komm! Da sah ich ein schwarzes Pferd; und der, der auf ihm saß, hielt in der Hand eine Waage. Inmitten der vier Lebewesen hörte ich etwas wie eine Stimme sagen: Ein Maß Weizen für einen Denar und drei Maß Gerste für einen Denar. Aber dem Öl und dem Wein füge keinen Schaden zu! Als das Lamm das vierte Siegel öffnete, hörte ich die Stimme des vierten Lebewesens rufen: Komm! Da sah ich ein fahles Pferd; und der, der auf ihm saß, heißt „der Tod"; und die Unterwelt zog hinter ihm her. Und ihnen wurde die Macht gegeben über ein Viertel der Erde, Macht, zu töten durch Schwert, Hunger und Tod und durch die Tiere der Erde.'

✔Unter uns der Tod - A X-Men Story✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt