Das Gute und Schöne am Tod sein.

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Gut gelaunt ließ Jyn ihre Beine von der Liege im Krankenzimmer baumeln während Henry alles zusammensuchte. Bislang hatte sie sich immer wieder erfolgreich davor drücken können, ihr Blut untersuchen zu lassen aber, da sie jetzt als Letzte übrig war, konnte sie es nicht mehr hinauszögernd.

"Denk dran. Ich bin aus Zuckerwatte.", zog Jyn Henry auf, als er gerade die Nadel in ihren Arm stechen wollte, worauf er diese dann sofort von ihrem Arm nahm, "Du kannst mir das Messer dort in den Arm stechen, längst aufschneiden und aufklappen. Zwar würde ich dann alles hier voll bluten, aber ich würde noch immer hier sitzen, meinen aufgeschlitztem Arm bewundern und dabei meinen Spaß haben. Jetzt komm, stich hinein und gut ist."

"Egal was, oder wie schlimm es auch ist, du hast deinen Spaß dabei.", erwiderte Henry von Jyn verunsichert, weshalb sie sich selbst die Spritze in den Arm stach und ihm zum Schluss wieder gab, "Ein unglaubliches Selbstbewusstsein, beeindruckende Fähigkeiten und bei dir erscheint alles immer einfach. Dich gibt es nur gut gelaunt oder du machst dich zumindest über andere lustig. Selbst Erik, Erik hast du für dich gewonnen."

"Und du hast gar kein Selbstbewusstsein, was ich nicht nachvollziehen kann. Intelligent ohne Ende aber das fehlt dir. Man sieht es dir nicht an, dass du anders bist, also versteck dich nicht, als ob es fett auf deiner Stirn stehe, würde.", grinsend drückte sie ihm einen Post-It an die Stirn, auf dem Mutant stand, den Henry halbherzig lächelnd wieder abzog, "Glaub mir, mich willst du nicht schlecht gelaunt oder vollkommen am Boden erleben. Kein schöner Anblick."

"Wenn es das überhaupt mal gäbe.....", unterbrach er sich -als er ihr Blut untersucht- fing an zu stottern und musste erst mal blinzeln, bevor er wieder ins Mikroskop sah, "Das.... ist irgendwie nicht mö......."

"Halt die Klappe. Kein Wort zu niemandem. Niemanden.", ohne Vorwarnung hatte sie das Schälchen mit ihrem Blut weggenommen, spülte es ab und lies es im Waschbecken liegen, "Ja, wie ich immer sage. Der Körper verrät einem alles. Selbst dann noch."

"Ich dachte Raven's Blut ist erstaunlich aber......", ungläubig drehte er sich zu ihr und sah dabei zu, wie sie auch die Spritze ausspülte, "..... wie?"

"Schrei noch lauter.", entgegnete sie mit leichter Panik in der Stimme und schaute sich um, ob sie noch etwas übersehen hatte, "Du hast genug Blut untersucht, jetzt auch meins und du weißt, was ich kann, dann ist es doch nicht mehr so schwer, auf das wie zu kommen. Nein. Zu dem, was du gerade denkst. Erinnerung, du hast die Zellen gesehen. Eins und eins, passt in diesem Fall nicht so. Bisschen mehr grübeln, nachdenken und recherchieren musst du schon. Mach es mir bitte nicht noch schwerer als es eh schon für mich ist. Alles war normal. So normal, wie es halt geht. Gut."

Mit der Hand an der Schläfe ging sie zu Tür und drehte sich dann noch einmal um. Zeigte warnend auf Henry und sagte wortlos, es solle das hier ja für sich behalten. Irgendwann müsste sie es erzählen. Nein müsste sie nicht, weil die anderen es selbst sehen würden.




Von hinten legte Jyn die Arme und Erik's Hals, küsste ihn mehrmals seitlich hinauf und setzte ihr Kinn auf seine Schulter. Spring. Wage den Sprung ins Ungewisse. Bislang hatte sie es ja auch nicht bereut. Die Frage ist aber auch nicht, ob sie den Sprung bereuen wird, sondern ob er ihn bereut. Ohne von dem etwas mitzubekommen, was Jyn gerade durch den Kopf ging, nahm Erik ihre Hand, küsste diese und drehte sich über die Schulter zu ihr um.

"Wie ich gerade schätze, bereust du es nicht mehr.", schmunzelnd schaute Erik zu Jyn nach hinten bis er dann ihr Kinn anhob und auf eine Reaktion wartete, "Oder täusche ich mich gerade?"

✔Unter uns der Tod - A X-Men Story✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt