✔Anbeginn der Zeit

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Diskussion. Nein, ein Ablehnen von allem, was in der letzten Stunde gesagt worden war. Wahnsinnig, durchgeknallt, irre, labil, Märtyrerei, Anarchie und verrückt, waren es, nur um einige Beispiele zu nennen, von den Worten, die gefallen waren.

"Eine psychisch gestörte Soziopathin", wiederholte Scott zum hundertsten Mal, weil er wirklich sicher gehen wollte, dass die anderen hier im Raum mal langsam begriffen und es endlich ernst nahmen und über Charles Vorschlag sich genausten Gedanken machten, was dies für Konsequenzen nach sich ziehen wird, "Ihr denkt doch nicht ernsthaft über seinen Vorschlag nach?"

"Lassen wir es einfach auf einen Versuch ankommen", brachte Charles ruhig hervor und schaute in die Runde, "Es wäre eine Aufgabe, an der sie wachsen könnte, zumal sie weit aus mehr Lebenserfahrung besitzt, als die meisten von uns mitbringen, außerdem ist es eine Herausforderung und sie steht ja bekanntlich auf Herausforderungen. Ich traue es ihr zu."

"Es ist ein willkommenes Fressen. Die Auswirkungen werden verehrend sein. Jemand wie sie, das kann nicht dein ernst sein", lehnte Scott es abermals ab und dabei blieb er, ganz gleich, was noch kommen mag, "Woran soll sie bitte wachsen? Damit bekommt sie noch mehr Freiheiten, als sie ohnehin bekommen hat, weil sie sich diese einfach selbst genommen hat und woran liegt es? Da keiner dagegen etwas unternehmen wollte."

"Wovor hast du eigentlich Angst Scott?", lachte Erik auf und drehte sich, von der Wand, an der er lehnte, etwas zur Seite, zu Scott, "Du bist doch bereits gestorben. Schlimmer kann es für dich nicht mehr kommen. Der Tod ist doch erst der Anfang von allem."

"Für dich ist das alles hier gerade der letzte Witz, kann das sein?", mischte Jean sich jetzt auch mit ein und wandte sich von Charles an Erik, "Wir wissen doch alle, dass du selbst nicht viel besser bist als sie. Bei ihr kommt jedoch dazu, dass sie alles aus Vergnügen macht und keine Skrupel besitzt. Etwas, was du ebenso wenig besitzt, daher ist es kein Wunder, dass ihr zwei etwas füreinander übrig habt. Füreinander geschaffen und dennoch, wenn es hart auf hart kommen sollte, würde ihr euch doch umbringen."

"So eifersüchtig? Wie schlecht muss es bei euch laufen, dass ihr euch Gedanken über andere machen müsst?", spottend stieß Erik sich von der Wand ab und ging zum Fenster auf der gegenüberliegenden Seite, "Gott, lasst sie es endlich machen. Die Sache ist eh bereits entschieden worden. Wir sind alle hier nur versammelt, um davon zu erfahren und mehr nicht. Ihr Vorteil ist, sie wird von ihnen nicht als eine von uns gesehen. Wenn einer von denen meint, sie nicht ernst nehmen und verarschen zu müssen, dann lernen die es eben auf die harte Tour. Mit ihr wollen die sich nicht anlegen, das endet immer zu ihren Gunsten. Einmal und nie wieder. Entweder sie hat ihren Spaß, bei ihrer Aufgabe ansonsten sorgt sie dafür. Gibt ihr eure hoffnungslosen Fälle -auch eine Möglichkeit. Nur müsst ihr euch dabei im Klaren sein, dass sie sich mit denen sicher verstehen wird."

"Und wie dies ausgehen wird, wissen wir ja alle. Wie ich dir gesagt habe Charles.... nein, gewarnt habe ich dich, ausdrücklich, und dennoch hast du es zugelassen", schnaubte Logan verächtlich und deutete mit einer Handbewegung nach draußen, "Jetzt haben wir Deadpool, der uns auf die Nerven geht. Jemanden, der genau ihre Art Humor teilt und auch nicht sterben kann. Der Tod und der Unverletzbare. Volltreffer für sie und unser Leid. Als sie das letzte Mal mit Wilson unterwegs war, ging es darum, wer am Ende mehr Punkte zusammen hat. Einen Punkt für jede Kugel, die im Körper stecken bleibt. Zwei Punkte für jeden Durchschuss. Einen zusätzlichen Punkt gab es, wenn derjenige nicht sofort tot war. Dann kamen noch abgetrennte Finger, Hände, Arme, Köpfe, Füße, Beine und allgemein jeder Tote hinzu. Mir hat es ab da gereicht, als ich mitbekam, dass die daraus ein Spiel mit Punkten gemachten haben."

••••

In der Bibliothek ging Jyn von Regal zu Regal, suchte nach speziellen Büchern und brachte diese zum Tisch am Fenster. Danach ging sie zum Fenster, schaute hinaus und drehte sich mit verschränkten Armen vor der Brust, wieder zu den Büchern um. Tochter des...... des, was? Kein einziges mal sagte dieses etwas ihr, für wessen Tochter es sie hielt.

"Wie ich sehe, stellst du langsam Nachforschungen an", sagte jene Stimme, wodurch sich Jyn abrupt umherschaute, allerdings war sie alleine, "Du denkst zu kompliziert. Die Antwort ist viel einfacher und noch offensichtlicher. Manche Antworten sind älter als die Zeit selbst."

"Schade, was für ein Pech, dann kann mir Zeit auch keine Antwort geben", verdrehte Jyn nur die Augen und ging bedächtig langsam, um den Tisch herum ohne aufzuhören sich umzuschauen, "Niemand. Nichts ist älter als die Zeit."

"Und dennoch, kenne ich die Antwort auf deine Frage", plötzlich stand ein Mensch, Mutant vor Jyn, spreizte die Finger und drückte die Fingerkuppeln der rechten Hand auf ihr Gesicht, "Wie ich sehe, bist du deutlich weiter, als ich geglaubt habe und mir erhoffen konnte. Nimm deren Angebot an, welches dir nachher unterbreitet wird."

"Gleich fällt die Hand ab, also weg mit der von meinem Gesicht", erwiderte Jyn im nüchternen Tonfall und lehnte den Kopf zur Seite, damit die Hand nicht mehr ihr Gesicht berührte, "Und wessen Vorschlag?"

"Um zu lernen. Ein Heer folgt niemandem, der nicht weiß, wie man es zu führen hat", entgegnete es, worauf Jyn ihm einen amüsierten Blick zuwarf, "Ich sagte dir bereits, du bist zu weitaus mehr bestimmt worden. Du bist die Sieben von denen die Menschheit von Anbeginn sprechen und warnen. Jetzt sag mir. Wer bist du?"

"Der Tod", begann Jyn zuckersüß zu lächeln, doch, das was-auch-immer, verzog keine Miene, "Okay sieben. Also, bin etwas von sieben."

"Du bist die sieben", korrigierte es Jyn und zeigte mit ausgestrecktem Arm und Zeigefinger auf ein Regal, "Für mich jedoch, bist du die Tochter deines Vaters. Mit denselben Fähigkeiten, die ihm nach gesagt werden."

Kopfschüttelnd folgte Jyn der Richtung, in der das Wesen zeigte, überflog die Bücher darin und drehte sich über Schulter. Weg. Sie war wieder alleine, ausgenommen vom dem Lärm auf dem Flur. So plötzlich und leise, wie es erschienen war, so war es auch wieder verschwunden. Eingebildet hatte sie sich das Ganze nicht. Ganz sicher nicht, denn sie spürte noch immer die Berührung auf ihrem Gesicht. Kopfschüttelnd drehte sie sich wieder um, fuhr sich mit der Zunge über die Innenseite ihrer Wange, während sie die Buchreihen abermals überflog, und tippte nachdenklich über einige der Buchrücken. Die Antwort war hier, in einem der Bücher. Nur welches?

✔Unter uns der Tod - A X-Men Story✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt