6.Ein abscheuliches etwas

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Schweigend hocke ich auf meinem Sitzkissen und taste mein Gesicht ab. Meine Haut ist rau und fettig und ich verabscheue sie einfach nur. Es kommt mir so vor als würden die Mitesser und Pickeln immer mehr werden. Natürlich gehört es auch zur Pubertät aber das was ich habe ist übertrieben. Doch was soll ich machen? Es hilft nichts und nicht nur das mein Gesicht demoliert ist bin ich auch noch fett.

Ohne nachzudenken stehe ich auf, ziehe mir meine Jogginghose und mein T-shirt aus. Mit Unterwäsche stelle ich mich vor den Spiegel.

Ich sehe ein abscheuliches etwas, dass nur aus fett besteht. Genau ich sehe mich....
Mein Gesichtsausdruck bleibt emotionslos und ich greife nach dem Speck an meinen Hüften. Wieso sagen wohl Mama und Papa nicht mehr, dass ich wunderschön bin?!
Ich finde mich widerwärtig und mir tun die Menschen leid die mich ertragen müssen....

Bevor ich noch weiter in meinem Selbstmitleid versinken kann klingelt auf einmal mein Handy und holt mich aus meinem täglichen kritisieren heraus.

Ich greife zum Tisch und hebe ohne nachzusehen wer anruft ab.

„Hallo", melde ich mich leise.

„Halllouuu Pandaaachenn was geht abb", ertönt eine laute Stimme, die meine Laune steigen lässt.

Ich schalte das Handy auf Lautsprecher, lege es neben mir auf dem Bett und ziehe meine Sachen wieder an.
,,Heyy Jasmin nichts geht ab",

„Was sind diese Geräusche hinten?" fragt sie.

„Öhm ich ziehe meine Kleidung an", beantworte ich.

„Warst du weg?"

Verwirrt sehe ich ins Handy obwohl ich sie nicht sehen kann.
,,Nein?"

„Hast du dich im Spiegel angeschaut und dich wieder selbstkritisiert?"

Ich verstumme und bekomme keine Antwort heraus.

„Keine Antwort ist auch eine Antwort. Mann wie viele Male habe ich dir gesagt du sollst das lassen?"

Ich sehe traurig auf meine Hände und verspüre das Gefühl zu weinen.

„Es geht nicht", bringe ich heraus.

„Ich schwör ich kann das nicht mehr länger zusehen wie du schon seit 3 Jahren gemobbt wirst. Ich habe Angst um dich!"

„Ich werde mich schon nicht umbringen wegen denen. Glaub mir dem Gefallen tu ich ihnen nicht!" sage ich überzeugt von mir selbst.

„Na dann ist es ja gut. Sag mal habt ihr auch in einer Woche 3 Wochen Ferien?"

Ich denke kurz nach...
,,Jaa richtig ja haben wir",

„Aha oke. Du Scarlett ich muss auflegen Mama ruft",

„Oke bye und grüß bitte Alice", bringe ich noch heraus bevor sie auflegt.

Ich lasse mich ins Bett fallen und schaue zu meiner blauen Decke hinauf.
In einer Woche habe ich Ferien.3 Wochen lang werde ich Ruhe vor allen haben. Vorfreude breitet sich in mir aus.

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