Draco

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Familie: Eltern tot, Zwillingsbruder - Harry

Haus: Gryffindor

Blutstatus: Halbblut

Freunde: Blaise, Hermine, Ron, Ginny



„Verdammt", murmelte ich und rieb mir den Kopf. Beinahe jeden Morgen schlug ich mir den Kopf an der Treppe unter der Besenkammer an.

„Man Em, schon wieder?", murmelte mein Zwillingsbruder in sein Kissen und warf sich auf die Seite, so das er mich ansehen konnte.

Wir glichen uns extrem. Wir hatten beide schwarze Haare und grüne Augen und beide eine unverkennbare Narbe. Seine war auf der Stirn und meine an meinem Hals. Anscheinend hatten wir diese von dem Autounfall, bei dem auch unsere Eltern gestorben waren. Das hatten uns auf jeden Fall die Dursley's gesagt.

„Diese Besenkammer ist einfach zu klein für uns beide", grummelte ich und rieb mir immer noch den Kopf.

Harry seufzte resigniert und liess sich zurück ins Bett fallen.

Münde tapste ich aus dem Zimmer. In der Küche hörte ich bereits Dudley, wie er seine Geschenke zählte. Kopfschüttelnd lief ich zur Post, welche am Boden vor der Tür lag.

„Harry", trällerte ich, welcher in der Küche stand und in einem viel zu grossen Hemd, welches er von Dudley nachtragen musste, Eier und Speck briet.
„Wir haben Post", ich legte ihm den Brief auf die Küchenablage und war drauf und dran meinen zu öffnen, als ihn mir mein Onkel aus der Hand riss und ins Kaminfeuer warf.

„Hey", protestierte ich, war jedoch zu langsam um wenigstens Harry's Brief in Sicherheit zu bringen.
„Was soll der Mist? Die waren für uns."

„Na dann, war es bestimmt nicht wichtig", grinste Onkel Vernon mit seinem hässlichen Schweinsgrisnen. „Und jetzt verschwindet in euer Zimmer!", brüllte er und sah Petunia vielsagend an.

„Zimmer", grummelte Harry noch ironisch, ehe wir in unsere Besenkammer unter der Treppe verschwanden.



„Harry", nervös rüttelte ich an seiner Schulter. In 3 Minuten würden wir endlich 11 Jahre alt werden. „Wach auf."

Wir lagen, zugedeckt durch ein paar alte Kleider von Dudley am Boden in einer Bootshütte auf einer kleinen Insel. Vernon (unser Onkel), war vor zwei Tagen total durchgedreht, weil die Briefe für Harry und mich in rauen Mengen nachhause geschickt worden waren. Harry war einmal sogar extra früher aufgestanden, um die Post abzufangen, aber Vernon hatte bei der Tür geschlafen. Wir hatten langsam echt den Verdacht, dass er durchgedreht war.

„Oh", machte Harry verschlafen und rieb sich die Augen. „Bin ich eingeschlafen?"

Ich nickte aufgeregt und kramte in meiner Tasche nach dem Geschenk, welches ich für ihn gemacht hatte. Da uns die Dursley's kein Sackgeld gaben, hatte mir eine Freundin aus der Schule einen Bilderrahmen, den sie nicht mehr brauchte mitgebracht und ich hatte darin ganz viele kleine Bilder zusammengelegt, auf denen Harry und ich waren. Auch wenn unsere Geburtstage nie von irgendjemandem ausser Harry und mir gefeiert wurden, freute ich mich jedes mal darauf. Ich liebte Harrys kleine Geschenke, aber noch mehr liebte ich es wie er Freude hatte an meinen.

Doch plötzlich krachte etwas ungeheuerlich gegen unsere Tür und ich sass kerzengerade da. Vernon und Petunia kamen mit einem Gewehr die Treppe runter und Dudley setze sich in seinem Pyjama müde auf. Es krachte noch einmal und Harry stellte die beschützend vor mich und nahm meine Hand. Dann ging die Tür auf und Harry zog mich an die Wand, so das wir in dem dunklen Raum, kaum noch zu sehen waren.

„Dursley du Flachpfeife", ertönte eine tiefe Stimme und schwere Schritte krachten bis zur Treppe, wo eine riesige Hand Onkel Vernon's Gewehr verbog.
Ich schluckte und Harry drückte beruhigend meine Hand.
„Wo sind sie Dursley?", erklang wieder die fremde Stimme. Zitternd nickte Tante Petunia zu uns rüber - diese Flasche.

Langsam trat Harry hervor und stellte sich wieder vor mich. Ich guckte schüchtern über seine Schulter. Vor uns stand ein riesiger, bärtiger Mann. 

„Harry", lachte er und liess fiele Lachfalten erkennen. „Wo ist deine Schwester?", fragte er dann und sah suchend um sich.

Ich trat an Harry's Seite und sah ihn herausfordernd an. Wenn er uns etwas tun wollte, hatten wir ja sowieso keine Chance und die Dursley's würden ihn auch sicher nicht aufhalten. Allerdings sah er überhaupt nicht so aus als wollte er uns etwas tun.



„Winkelgasse?", fragte ich Hagrid, als er uns in ein Pub namens ‚Zum Tropfenden Kessel' führte. „Was machen wir dann...", doch plötzlich verstummte ich. Harry hatte mir in die Seite gekniffen und nun merkte auch ich, dass uns alle ansahen und schlagartig verstummte das gesamte Lokal.

„Harry Potter", rief eine Frau entzückt und starrte meinem Bruder auf die Stirn.

„Dann ist das neben ihm bestimmt seine Schwester", grummelte ein älterer Mann neben ihr und ihre Augen wanderten zu mir. Hektisch suchten sie meinen Hals ab und blieb schliesslich an meiner Narbe hängen.

„Emily Potter", hauchte sie und sah von Harry und mir ehrfürchtig hin und her. Dann standen einige auf, um uns die Hand zu geben. Total verdattert tauschte ich einen perplexen Blick mit Harry. Was zur Hölle war den hier los?

„So nun müssen wir aber weiter", ergriff Hagrid das Wort. „Hab'n noch einiges zu besorgen ne", und stiefelte zu einem Hinterausgang des Pubs.

„Hagrid", fragte Harry nach dem wir draussen waren. „Wieso haben die uns alle gekannt?"

„Oh Harry", sagte Hagrid und sah ihn mitleidig an. „Das wirst du noch früh genug erfahren."

Harry beliess es dabei, aber ich war schon immer die Neugierige von uns gewesen und so liess ich es mir nicht nehmen, Hagrid den ganzen Tag beiläufige Fragen zu stellen. Dieser blieb jedoch knallhart.

„So jetzt braucht ihr nur noch einen Zauberstab", sagte Hagrid als er die Liste durch ging. „Geht ihr mal rein, ich komm nachher."

Vorsichtig lief ich in den Laden, Harry direkt hinter mir, welcher ‚Olivander' hiess und schaute mich um. Er schien schon recht alt und war ziemlich verstaubt. Plötzlich tauchte ein Mann unter der Theke hervor. Überrascht zuckte ich zurück. Der Mann sah ziemlich zerzaust aus und auch irgendwie etwas verrückt.

„Ich hab mich schon gefragt, wann ihr wohl kommen werdet", sagte er dann verheißungsvoll und winkte uns zu sich heran. 
Harry schaute mich fragend an und ich zuckte mit den Schultern und lief mit ihm zum Thesen.

„Ladies first?", sagte der Mann und ohne eine Antwort abzuwarten lief er nach hinten und holte aus einem der Regale einen langen, schmalen Karton. Er legte den Karton offen vor mich hin. Darin lag ein langes schmales schwarzes Stück Holz. Ich konnte mir ein kleines Lachen nicht verkneifen. Auch wenn uns Hagrid gestern alles über die Zauberwelt und unsere Eltern in Kurzfassung erzählt hatte und es uns mit einem Schweineschwanz, den er Dudley an den Hintern gezaubert hatte, bewiesen hatte, konnte ich es immer noch nicht recht glauben. Wie Klischeehaft war denn das bitte?

Zögernd nahm ich den Zauberstab in die Hand und sah den alten Herren fragend an.

„Schwingen", sagte er und lächelte.

Verdutzt schwang ich den Zauberstab und ein gesamtes Bücherregal begann zu schwanken. Herr Olivander konnte dem Missgeschick gerade noch mit seinem Zauberstab entgegen wirken. Dann raufte er sich nachdenklich die Haare.

„Ein Mädchen mit Power", grummelte er und lief dann erneut nach hinten. Dieses mal kam er mit einem weissen Zauberstab nach vorne. „Der letzte seiner Art", sagte er und gab ihn mir in die Hand. Ich spürte wie er mich eindringlich mustere. 
Ich schwang den Zauberstab erneut und plötzlich durchströmte mich ein wohliges Gefühl. Ich lächelte, als aus meinem Zauberstab ein Funke kam. Ja, dies musste mein Zauberstab sein.

Olivander lächelte zufrieden und wandte sich dann an Harry.

„Ich frage mich", sagte er, nachdem Harry schon 3 Zauberstäbe ausprobiert hatte und den halben Laden demoliert und lief nach hinten.

Als Harry auch seinen Zauberstab gefunden hatte, musterte uns Olivander durchdringend und faselte einige wirre Dinge, bevor er uns mit dem Satz: „Beide so besonders wie ihre Zauberstäbe", verabschiedete.




„Kannst du das glauben?", fragte mich Harry und setze sich an meinen Bettrand. Hagrid hatte uns zuvor beim Abendessen von unseren Eltern und Voldemort erzählt. Nun wussten wir, wieso uns alle erkannt hatten.

Ich fasste wie aus Reflex an meine Narbe. „Harry", ich merkte wie meine Stimme zitterte. So kannte ich mich gar nicht. „Ich hab Angst", Harrys Augen weiteten sich kurz. Auch für ihn war es neu, dass ich Angst hatte.

„Em", er nahm meine Hand von meiner Narbe weg und hielt sie fest. „Solange wir zu zweit sind ist doch alles gut oder?", unsicher nickte ich und legte meinen Kopf auf seine Schulter.

„Schau", flüsterte ich. Ich hob meinen Zauberstab und lies einen ganzen Funkenschauer über uns regnen. Ich hatte den Spruch zuvor in einem der Bücher gefunden und ihn solange geübt bis ich ihn konnte.

-

Zeitsprung
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„Er hätte uns auch noch sagen können wo dieses beschissene Gleis ist", fluchte ich, als Harry und ich zwischen den Gleisen 9 und 10 standen.

„Ich frag den Mal", sagte Harry und wies auf einen Typen in Uniform.

„Das bringt doch nichts", rief ich ihm noch nach, doch weg war er. „Harry?", verwirrt schaute ich mich um. Er stand bei einer Familie mit roten Haaren.

„Oh noch mehr Zwillinge", sagte die Frau, welche ich als Mutter der restlichen rothaarigen Bande einstufte. „Ron kommt auch in die Erste", sie wies auf einen Jungen neben ihr, welcher uns verschmitzt anlächelte.
Im Zug setzte sich der Junge wieder zu uns und wir assen einen Riesen Haufen Süssigkeiten, welchen Harry mit dem Geld aus Gringots gekauft hatte. Ich hatte schon lange nicht mehr einen solchen Spass gehabt.
Plötzlich klopfte es an der Abteiltür und ein Mädchen mit buschigen Haaren kam herein. Sie fragte uns, ob wir eine Kröte gesehen hätten, die ein gewisser Junge namens Neville verloren hatte. Sie war ziemlich rechthaberisch und als sie wieder rausging schaute Ron uns angewidert an. Auch wenn mir ihre rechthaberische Seite nicht so zugesprochen hatte, fand ich sie doch recht nett und so stand ich auf und lief ihr nach.

„Hermine", so hatte sie doch geheissen? Erleichtert atmete ich auf, als sie sich zu mir umdrehte. „Ich helfe dir", sagte ich und sie lächelte mich erfreut an.

Wir liefen in jedes Abteil und Hermine erzählte mir von ihre Eltern, welche beide Muggel waren und das sie jedes Buch über Hogwarts deswegen durchgelesen hatte. Ich grinste kurz unauffällig. Eigentlich war sie doch nur unsicher und versuchte das durch ihr Wissen zu überdecken. Irgendwie mochte ich sie. Auch wenn sie recht belehrend war, konnte sie auch lustig sein.

„Warte", sagte Hermine plötzlich, als ich an die nächste Tür klopfen wollte.

„Wieso?", verwirrt sah ich sie an.

„Da sind nur Slytherins", verheissungsvoll hob sie ihre Brauen. „Das ist das schlimmste Haus in Hogwarts und sie hassen Muggel", fügte sie hinzu als sie meinen fragenden Blick sah. „Alle schwarzen Magier und auch der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf kamen von dort", mir schauderte als sie ihn erwähnte. 

Ich wollte mich schon umdrehen und Hermine hinterher gehen, als sich plötzlich die Tür öffnete und jemand volle Kanne in mich hinein lief. Ich knallte auf den Boden und fluchte.

„Sorry", sagte ein Junge mit schwarzen Haaren und hielt mir die Hand hin.

„Schon gut", erwiderte ich und nahm seine Hand dankbar an.

„Ich bin Blaise Zabini", er lächelte verschmitzt und ich lächelte zurück.

„Emily Potter", als er meinen Namen hörte wanderten seine Augen überrascht zu meinem Hals. Wie aus Reflex strich ich meine langen galten Haare nach vorne und versuchte die Narbe so zu verdecken.

„Zabini", rief jemand hinter ihm, doch er sah mich weiterhin überrascht an. Ich errötete etwas und senkte meinen Blick.

„Ja, Malfoy", erwiderte er jetzt und drehte seinen Kopf. Hinter ihm kam ein junge mit blonden Haaren und grauen Augen hervor. Er sah mich prüfend an und wandte sich dann zu Blaise.

„Komm wieder rein, diese Parkinson geht mir schwer auf die Nerven", sagte er dann und verdrehte die Augen. Ich konnte mir ein kichern nicht verkneifen, bis mir aber sofort auf die Lippen, als mich dieser Malfoy böse anschaute. In solchen Situationen war ich schon immer extrem unbeholfen gewesen.

„Wer ist sie eigentlich?", fragte Malfoy. Ich zog die Stirn kraus. Wieso fragte er nicht einfach mich? Ich stand ja auch da.

„Potter", grummelte Blaise wiederwillig.
Malfoy's Blick schoss zu mir und er musterte mich eindringlich. Aber anders als bei allen andren, wanderten seine Augen nicht zu meinen Hals, sondern blieben auf meine geheftet.

„Ach was", sagte er und hielt mir die Hand hin. „Ich bin Draco Malfoy", er lächelte und ich merkte wie ich rot wurde.

„Komm Malfoy", sagte nun Blaise und zog ihn am Arm.

Perplex sah ich den beiden nach und lief zurück zu Harry und Ron.



Als wir aus dem Zug ausstiegen gesellte sich sofort Blaise zu mir und wir sassen gemeinsam in ein Boot. Während wir Hogwarts bestaunten, erzählte mir Blaise von seiner Familie.

„Also möchtest du gar nicht nach Slytherin?", fragte ich ihn verwirrt und hielt meine Fingerspitzen ins Wasser.

„Naja", erwiderte er und musterte mich aufmerksam. „Ich hätte kein Problem damit, wenn es ein anderes Haus werden würde, aber Slytherin ist schon das beste."

Ich verzog mein Gesicht und dachte an Voldemort.

„In welches möchtest denn du?", fragte er dann.

Ich zuckte mit den Achseln. Alles, bloss nicht Slytherin.



„Harry Potter", ertönte die Stimme von McGonagall, der ganze Saal verstummte und Harry sah mich unsicher an.

„Geh schon", sagte ich und lächelte ihm aufmunternd zu. Der Hut hatte einige Minuten. Nicht so wie bei Malfoy, welchen er sofort nach Slytherin geschickt hatte, kaum hatte der Hut seinen Ansatz berührt. Harry hatte mir flüsternd noch erzählt was Malfoy vor der grossen Halle zu Ron gesagt hatte. Ich hatte mit Neville noch die Kröte gesucht und somit die Szene verpasst. Ich war total verwirrt; im Zug schien mir Malfoy noch ganz nett.

„GRYFFINDOR!", brüllte nun der Hut und ich Klatschte freudig mit. Hermine war auch schon in das Haus gekommen.

„Emily Potter", wieder verstummte der gesamte Saal und Blaise zwinkerte mir zu. Nervös strich ich meine Haare nach vorne, um meine Narbe zu verbergen, obwohl es ja sowieso schon jeder wusste.
Ich lief langsam nach vorne. So wie ich mich kannte, würde ich jetzt umfallen oder in etwas hineinlaufen. Ich war wirklich ein unglaublicher Tollpatsch.

„GRYFFINDOR!", brüllte der Hut, ehe er meinen Kopf ganz berührt hatte - etwa so wie bei Malfoy und ich lächelte zufrieden. Professor McGonagall, welche uns zuvor begrüsst hatte, sah mich anerkennend an. Mein Blick huschte an den Slytherintisch und zu Malfoy, dieser sah mich verdattert an. Und prompt lief ich in die Tischkante. Ich lief rot an und wandte den Blick ab.
Ich setzte mich neben Hermine und diese begann mir zu erzählen wie die Decke der grossen Halle gemacht worden war. Dann setze sich auch Ron zu uns und bat sie höflich (naja für seine Verhältnisse) still zu sein. Blaise kam wie gewünscht nach Slytherin. Ich war etwas enttäuscht, denn ich mochte ihn irgendwie, aber das er in Slytherin war, fand ich unheimlich.
Während dem Essen huschte mein Blick immer wieder zu den Slytherins, hauptsächlich, weil ich wissen wollte, was für Leute dort sassen. Doch immer wieder bemerkte ich einen aufmerksamen Blick auf mir ruhen. Dieser kam von niemand anderem, als Malfoy.



*Seine Sicht*
Wieder huschte ihr Blick zu mir und sie ertappte mich, wie ich sie ansah. Sofort wandte ich meinen Blick ab.
Der Hut hatte bei ihr, wie bei mir in Sekundenschnelle entscheiden. Ich bewunderte sie dafür. Man musste eine unglaubliche Charakterstärke haben, damit das geschah. Dieses Mädchen war eindeutig etwas besonderes und auch wenn ihr Bruder ein völliger Trottel war und sich mit den Falschen Personen abgab, hiess das ja nicht das sie gleich war, oder?

„Hei Draco", ich sah auf und blickte in Pansy Parkinsons strahlendes Gesicht. Boah, wie die mir auf die Nerven ging.

„Parkinson", erwiderte ich abwesend und sah wieder zu der Potter. Sie redete gerade mit dem Blutverräter. Wahrscheinlich war sie doch wie ihr Bruder. Enttäuscht widmete ich meine Aufmerksamkeit Pansy, welche von ihrem Vater labberte.

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Zeitsprung
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*Deine Sicht*
„10 Punkte Anzug für Gryffindor", sagte Snape und sah mich gehässig an. Aus einer Ecke hörte ich Parkinson lachen.

Grimmig sah ich ihn an und biss mir auf die Lippe, wie ich es immer tat, wenn ich mir einen Spruch verkneifen musste oder etwas angestellt hatte.
Harry strich mir behutsam über den Rücken, da er meine Mimik genau verstand.

„Der hasst mich", mekerte ich wütend als wir die Kerkertreppen hoch stiegen.

„Nicht nur dich", warf Harry ein.

„Der hat nur was gegen euren Nachnamen", maulte Ron.

„Er ist ja auch hässlich", giftete plötzlich jemand hinter uns. Harry sah mich besorgt an. Er wusste, dass ich bereits auf 180 war. Ich drehte mich schwungvoll um und blieb mitten auf der Treppe stehen; ein Wunder, dass ich mein Gleichgewicht halten konnte.

„Was willst du?", schnauzte ich Parkinson an. Diese blöde Kuh ging mir schon seit dem ersten Schultag auf den Wecker.

„Von dir ganz sicher nichts", giftete sie und sah mich herablassend an. „Du kannst froh sein, dass ich überhaupt mit dir rede, Schlammblut."

Verdattert sah ich sie an. Was war denn mit der falsch. Ehe ich etwas erwidern konnte mischte sich Draco ein.

„Du weisst ja nicht mal was ein Schlammblut ist Parkinson", sagte er bemüht beiläufig. „Also mach dich nicht lächerlich", und ich hätte schwören können, dass er mir im vorbeigehen zugezwinkert hatte.

„Zisch ab", fauchte ich noch einmal an Parkinson gewandt und sie lief, wie ein Hündchen Draco hinterher.

Hermine kam mit weit aufgerissenen Augen auf mich zu.

„Em, was war das?", fragte sie und sah mich mit offenem Mund an.

„Hermine, sie hat angefangen", begann ich mich zu verteidigen aus Angst, sie würde mir wieder eine Predigt über mein aufbrausendes Temperament halten. Doch sie schüttelte den Kopf und unterbrach mich.

„Hat dich Malfoy gerade verteidigt?", sagte sie dann verdattert und ich sah sie ebenso verdattert an. Stimmt, hatte er das?

Seit einem halben Jahr tyrannisierte er alle, welche nicht Reinblütig waren, vor allem Harry und Hermine. Plötzlich fiel mir auf, dass er mich eigentlich noch nie beleidigt hatte.

„Ich", konfus starrte ich Hermine an.

„Er hat dich auch noch nie beleidigt", sagte nun Harry nachdenklich.

„Wahrscheinlich nimmt er dich einfach nicht war", sagte Ron und biss in ein Stück Brot. Hermine sah ihn herablassend an, aber wahrscheinlich hatte er recht. Ich konnte mir keine andere passable Erklärung dafür zusammen reimen.

-

Zweitsprung: 3.Jahr-

Nach dem wir das erste Jahr Voldemort davon abgehalten hatten durch den Stein der Weisen zurück zu kehren, konnten wir das selbe wegen der Kammer des Schreckens durch machen. Jedoch war ich damals nicht bis zum Ende an Harry's Seite. Gemeinsam mit Ron und Lockhart wurde ich verschüttet und bangte so die gesamte Zeit um Harry und Ginny. Ich hasste es nichts tun zu können und abzuwarten. Weshalb ich dann Lockhart durch eine List dazu brachte, Ron und mir zu helfen die Steine aus dem Weg zu räumen, damit Harry wenigstens wieder hinaus konnte. Ich war heilfroh als er mit Ginny und dem Phönix aufgetaucht war.



„Sag schon Em", quengelte Ginny und sah mich neugierig an.
Harry und ich waren von zuhause abgehauen, weil Harry Vernon's Tante in die Luft befördert hatte und waren dann mit einem magischen Bus zum Tropfenden Kessel gebracht worden, wo nun auch die gesamte Weasley Familie und Hermine Unterschlupf gefunden hatten. Ich war recht überrascht gewesen, als Harry Vernon's Tante aufgeblasen hatte. Normalerweise war ich immer diejenige gewesen die sich nicht unter Kontrolle gehabt hatte.

„Sorry was?", erschrocken sah ich Ginny an, sie hatte mich total aus meinen Gedanken gerissen.

„Du weisst schon", vielsagend sah sie mich an. Das konnte nur bedeuten, dass es gerade um Harry gegangen war.

„Ich weiss es doch nicht Ginny, echt, keine Ahnung", beleidigt sank sie zurück in ihre Kissen.
Ich war mit ihr und Hermine in einem Zimmer. Diese las mal wieder.
Ich stand auf und zog mich an.

„Wohin willst du?", fragte mich Hermine und sah skeptisch über ihren Buchrand.

„Ich treffe mich mit Blaise", murmelte ich. Blaise und ich waren echt gut befreundet und wir hatten immer sehr viel Spass zusammen. Jedoch wusste ich, dass das weder Harry, Hermine, Ron oder Ginny verstanden. Obwohl Ginny noch am meisten Verständnis aufbrachte.

„Em", Hermine legte ihren ‚das-kommt-nicht-gut' Blick auf.

„Ich möchte ihn ja nicht Heiraten Hermine. Wir sind nur gute Freunde und das wird auch so bleiben. Er kann wirklich nett sein, ihr gebt ihm ja gar keine Chance ihn richtig kennenzulernen, aber ich versteh auch das ihr das nicht wollt", leierte ich hinunter. Wie oft hatte ich diese Sätze wohl in den letzten beiden Jahren wiederholt? „Und", fügte ich hinzu als Hermine bereits den Mund aufklappte. „Er ist immer sehr nett zu mir und nicht so wie zu den andren Mädchen."
„Pass einfach auf", sagte sie dann kopfschüttelnd. Ich packte mir meine Tasche und lief in die Winkelgasse.

Das ich hoffte, auch Draco zu sehen, behielt ich für mich. Er war ab und zu mit dabei wenn ich etwas mit Blaise unternahm. Ab und zu waren wir dann kurz alleine und irgendwie zeigte er dann eine ganz andere Seite von sich. Ich mochte diese Seite und hatte das Gefühl, dass dies seine ‚echte' Seite war.

„Hey", rief mir Blaise schon von weitem zu und ich lächelte ihm entgegen. Unauffällig sah ich mich um; kein Draco.

„Hey", sagte ich als ich bei ihm war und wir umarmten uns kurz. „Boah", ich verzog mein Gesicht. „Warst du gestern etwa nicht zuhause oder hattest du Besuch?"

Verwirrt sah er mich an. „Wieso?"

„Du riechst nach Frauenparfum", lachte ich. „Du bist 13, Blaise."

„Na und?", er grinste. „Das wissen die ja nicht."
„Du bist widerlich", aber ich musste dennoch lachen und boxte ihm freundschaftlich in die Schulter. Er sah aber wirklich wie 14 oder sogar 15 aus.

„Ich hab Malfoy noch eingeladen", sagte Blaise zögerlich und musterte mich aufmerksam. „Ich hoffe es stört dich nicht."

„Ne", ich schüttelte den Kopf und versuchte unauffällig zu wirken.

„Zabini, Potter", hörte ich jemanden rufen und mein Kopf schnellte in seine Richtung.

„Malfoy", sagten Zabini und ich wie aus einem Munde. Zabini klatschte mich ab und ich musste lachen. Ich sah zu Draco auf, dessen Miene sich verdüstert hatte.

„Alter, was ist los mit dir?", fragte Blaise nach ca. einer Stunde und klopfte Draco auf den Rücken. Er hatte die ganze Stunde kaum etwas gesagt, was Blaise und mich aber nicht davon abhielt, einen Heidenspass zu haben.

Malfoy schaute kurz zu mir und schüttelte dann den Kopf.

„Ich muss jetzt sowieso gehen", sagte ich und sah Malfoy irritiert an. „Dann spricht er ja vielleicht wieder."

„Ich", Malfoy schüttelte den Kopf erneut. „Man sieht sich, Emily", überrascht sah ich zu ihm auf, noch nie hatte er mich Emily genannt.

„Bis in der Schule, Em", rief Blaise und umarmte ich. Über seine Schulter konnte ich Draco sehen, welcher uns mit einem düsteren Blick musterte.



*Seine Sicht*
„Dann können wir endlich mal zusammen nach Hogsmead", sie strahlte Blaise an und mir drehte sich beinahe der Magen um.

„Klar", sagte nun Blaise und küsste sie zu meinem Entsetzen auf die Wange. Ihre grünen Augen streiften mich kurz und ich merkte, wie sich mein Bauch verkrampfte. Was machte dieses Mädchen bloss mit mir?

„Bis dann, Draco", sagte sie beiläufig und winkte mir im fortgehen zu. Dann drehte sie sich um und lief eilig in Richtung Tropfender Kessel.

„Alter, ich rede mit dir."

„Was?", verwirrt sah ich auf. Ich hatte Emily die ganze Zeit nachgesehen, bis sie in der Menschenmenge verschwunden war.

„Ich sagte, sie ist nicht schlecht für eine Gryffindor, oder?", Blaise zog eine Braue hoch und ich wusste genau, was der Blick bedeutete.

„Ich glaub nicht, dass dich Emily ran lässt", erwiderte ich und sah ihn kalt an.

„Ich red ja nicht von Emily", sagte er und sah mich pikiert an. „Wo bist du mit deinem Kopf? Emily ist eine Freundin, die einzig weibliche Freundin die ich habe. Nie würde ich mich an sie ran machen."

„Wenn meinst du dann?", ich versuchte mir meine Erleichterung nicht anmerken zu lassen. 

„Die Patil-Schwester. Keine Ahnung wer welche ist."

„Wenn du meinst", ich zuckte mit den Schultern; solange er die Finger von Emily liess, war es mir egal.



*Deine Sicht*

„Emily Potter."

„Mist", murmelte ich. Ich kannte diesen Ton meines Bruders, dass hiess eindeutig Ärger. „Ja Harry?", rief ich zurück und sah ihn unschuldig an, als er die Treppe hinunter gepoltert kam.

„Ich hab dich gesehen", sagte er und bemühte sich um einen beiläufigen Ton.

„Oh", machte ich und wartete auf die wirkliche Reaktion.

„Das du mit Blaise Zabini befreundet bist, finde ich ja schon fragwürdig", er machte eine Pause und ich sah wie die Wut langsam in ihm hochkochte. „Aber", jetzt wurde er lauter. „Malfoy!"

„Also erstens geht es dich eigentlich nichts an", wütend verzog er das Gesicht. Ok, das war jetzt vielleicht nicht ganz richtig, aber das war mir momentan egal. „Zweitens wusste ich nicht, dass er kommen würde, Blaise hatte ihn eingeladen", das war ja nicht mal gelogen. „Und drittens kann er auch ganz freundlich sein!"

„Ja er ist extrem freundlich, frag mal Hermine oder Ron wie verdammt freundlich er ist", schrie Harry nun beinahe.

„Ist ja gut", versuchte ich ihn zu beschwichtigen und senkte meine Stimme etwas. „Ich möchte ihn ja nicht heiraten Harry. Ich sehe ihn einfach ab und zu und zu mir ist er wirklich ganz anders, dass ist dir doch auch schon aufgefallen oder? Und ich stehe immer auf deiner Seite Harry, dass weisst du doch?", ich legte eine Hand an seinen Arm und sah ihn eindringlich an.

„Ja", sagte er und seine Stimme wurde langsam weicher. „Natürlich, tut mir leid, Em. Ich sollte dir einfach vertrauen."

Ich nickte und lächelte. „Danke, Brüderchen", ich küsste ihn auf die Wange und kraxelte dann hoch in mein Zimmer.



-Zeitsprung: 4.Jahr-

„Was soll das heissen ‚kein Quidditch'?", rief Wood entsetzt aus. Dumbledore hatte gerade seine alljährliche Ansprache gehalten, mit dem Unterschied, dass dieses Jahr das Trimagische Turnier stattfinden sollte und deshalb kein Quidditch.
Ich lachte. Auch wenn ich gerne Quidditch gespielt hätte, fand ich Wood's Reaktion einfach genial. Ich hatte es letztes Jahr als Jägerin in die Hausmannschaft geschafft und hatte wirklich Spass daran. Aber so fanatisch wie Wood, war sonst keiner.

„Ein Brief von Sirius", flüsterte mir Harry verschwörerisch zu und gab mir unter dem Tisch einen Brief. Sirius - der einzige Verwandte der mir und Harry noch geblieben war. Ich erinnerte mich, wie Harry uns drei vor den Dementoren gerettet hatte und uns Sirius die gesamte Geschichte von Pettigrew erzählt hatte. Ich faltete den Brief auf.



Hallo Kleine,

Harry hat mir von den Ereignissen an der Weltmeisterschaft erzählt,



-ich fasste mir an die Narbe, welche seit diesem Tag immer wieder schmerzte und dies immer Zeitgleich wie Harry's-



mach dir keine Sorgen, ich bin mir sicher das kommt wieder gut und wenn nicht werden wir uns dieses Mal wappnen. Ich kann dir leider nicht viel mehr zu unseren Plänen sagen, aber bleibt wachsam. Ansonsten geniesst das Trimagische Turnier und verdammt; lebt! Ihr seit doch noch jung.

Bestell Harry liebe grüsse

Tatze



Ich schmunzelte und liess den Brief sogleich in Flammen aufgehen. Es durften keine Beweise für Harry's und meinen Kontakt zu Sirius bestehen, immerhin wurde er immer noch gesucht.

Ich spürte, dass mich jemand ansah. Ich hob den Kopf und sah in die grauen Augen von Draco Malfoy. Plötzlich fiel mir wieder die merkwürdige Szene aus dem letzten Jahr ein.

Es war ein Quidditchmatch gewesen: Gryffindor gegen Slytherin.

Ich hatte gerade wieder 10 Punkte geholt, als mich plötzlich etwas knallhart an der Seite traf und ich vom Besen stürzte. Jemand fing mich in der Luft auf und dann wurde mir schwarz vor Augen, Ich war erst im Krankenflügel wach geworden. Ich hatte gespürt, wie jemand meine Hand gehalten hatte und hatte mit Harry oder Hermine gerechnet. Doch als ich langsam die Augen öffnete erkannte ich keinen anderen als Draco Malfoy. Meine Hand hatte gebrannt unter seiner. Ich war so perplex gewesen, dass ich die Augen einfach wieder geschlossen hatte. Ich schlief dann tatsächlich wieder ein und das nächste mal als ich aufwachte, waren Harry, Hermine und Ron um mein Bett versammelt. Später war ich mir nicht mal mehr sicher gewesen, ob ich das ganze vielleicht einfach geträumt hatte.

-

Zeitsprung-

„Und der Champion für Hogwarts ist: Cedric Diggory", rief Dumbledore und die gesamte Schule applaudierte. Ich applaudierte ebenfalls, war aber nicht wirklich ein Fan von Diggory. Er wirkte auf mich einfach zu überheblich und oberflächlich.

Ich wollte bereits aufstehen und hinaus gehen, als der Feuerkelch plötzlich noch einen Zettel ausspuckte. Verwirrt blieb ich stehen und sah zu Dumbledore. Dieser nahm den Zettel und runzelte die Stirn.

„Harry Potter", ich erstarrte. Nein! Das durfte jetzt nicht war sein. Mein Blick schnellte zu Harry, welcher wie zu einem Eisklumpen erstarrt war.

„Harry Potter", rief Dumbledore erneut. Ich quetschte mich zu Harry und sah, dass ihn Ron wütend musterte. Hermine redete derweilen auf ihn ein.

„Geh schon, Harry", sie schubste ihn leicht.

Als wär ich ein Rettungsring warf Harry sich an mich. Ich war kleiner als er und fiel fast hin.

„Harry geh jetzt nach vorn, es bleibt dir nichts anderes übrig."

„Ich hab meinen Namen da nicht rein getan", sagte er panisch.

„Ich weiss", flüsterte ich bestimmt. „Geh jetzt."

Mit einem letzten Blick zu mir wandte er sich um und lief nach vorn. Die gesamte Halle begann zu tuscheln. Ich hörte einige böse Worte und verschenkte somit ebenfalls einige böse Blicke.

„Das kann doch nicht dein ernst sein?", giftete ich Ron an, als dieser behauptete Harry hätte seinen Namen in den Kelch geworfen.

„Wie soll das denn sonst geschehen sein?", zischte Ron zurück und Hermine sah hilflos zwischen uns hin und her.

„Ron Weasley, hast du kein Hirn oder benimmst du dich absichtlich so bescheuert?", meine Stimme wurde lauter, wir waren in der Eingangshalle und einige verstummten und drehten sich in unsere Richtung.

Ron erwiderte nichts und funkelte mich wütend an. Kopfschüttelnd rauschte ich davon.

„Du hast ja einige Power", raunte mir Malfoy zu, als ich an ihm vorbei ging.




„Ron hat Pravati gesagt, das Seamus Dean gesagt hat, ich solle dir sagen", ich unterbrach Hermine giftig.

„Ist das dein ernst?", sagte ich. Harry sah mich überrascht an, denn eigentlich hatte Hermine mit ihm gesprochen. „Las doch Ron selbst reden Hermine, du bist keine Eule."

Sie musterte mich kurz und dampfte dann wütend mit Ron und Ginny ab.

„Du solltest deine Wutausbrüche echt mal unter Kontrolle bringen", lachte Harry und wuschelte mir durch die Haare. Ich lachte und tat bei ihm das selbe.

„Potter", rief jemand hinter uns und wir drehten uns beide um. Harry sah mich tadelnd an und ich boxte ihm gegen die Schulter, dann verschwand er.

„Zabini", lächelte ich und lief auf ihn zu. „Was machst du hier?"

„Ich wollte dich was fragen", sagte er und grinste verschmitzt. Fragend sah ich ihn an.

„Du hast doch bestimmt schon jemanden für den Ball?", fragte er und rieb sich den Hinterkopf.

„Nein", sagte ich zögerlich. Es hatten mich zwar schon einige gefragt, aber irgendwie hatte ich darauf gehofft Draco würde mich fragen. Vor ein paar Tagen hatte ich jedoch erfahren, dass er mit Parkinson hin ging und so war ich noch ohne Begleitung.
„Ich wollte dich fragen", setze Blaise an und sah schüchtern zu mir hinab.

„Oh nein, Blaise", unterbrach ich und sah ihn irritiert an. „Ich dachte, es ist klar, dass wir nur Freude sind."

„Ich", perplex schaute er mich an und grinste dann. „Ich möchte mit dir ja nur als Freunde hingehen."

Misstrauisch sah ich ihn an und hob eine Braue.
„Da ist doch noch mehr?"

„Eigentlich möchte ich jemanden damit eifersüchtig machen", gestand er und wurde leicht rot.

„Nein", prustete ich. „Der grosse Blaise Zabini ist doch nicht etwa verliebt?", er lächelte verstohlen. „In wenn?", fragte ich neugierig.

„Claire Lestrange (Profil C)", grummelte er.

„Nein", quietschte ich und grinste über das gesamte Gesicht. Ich kannte sie recht gut. Sie war eine der besten Freundinnen von Ginny und Draco's Cousine. Obwohl sie die Tochter von Bellatrix war und in Slytherin, war sie wirklich eine sehr nette und zuvorkommende Person. Ausserdem war sie recht hübsch und witzig.

„Also?", fragte mich Blaise zögerlich.

„Na gut, wenn es dir hilft", ich grinste und fragte ihn noch eine Weile über Claire aus.



-Zeitsprung-

„Jetzt sag doch endlich mal, Hermine", quengelte ich und sah zu, wie sie sich dezent schminkte.

„Du wirst es ja sowieso gleich sehen", sie lächelte sich im Spiegelbild an und ich verdrehte die Augen. Sie machte ein riesiges Geheimnis um ihre Begleitung heute Abend ich drehte beinahe durch. Ich schlüpfte in mein knielanges rotes Ballkleid und schloss den Reisverschluss mühsam am Rücken. Das Kleid hatte keine Träger und war bis unter die Brust eng und von da ab locker fallend bis zu den Knien. Meine Haare hatte ich gelockt und offen. Sie fielen mir bis in die Hälfte meines Rückens. Zu dem Kleid zog ich schwarze Pumps an, welche zu meinen Haaren passten und mich auf 1.70m hoch schummelten.

Skeptisch betrachtete ich mich im Spiegel; Stimmte auch alles?

„Du siehst unglaublich aus", sagte Hermine und klappte den Mund auf. „Pass bloss auf, nicht das dich Blaise gleich auffrisst", fügte sie neckend hinzu. Auch wenn sie Blaise immer noch nicht mochte, hatte sie zumindest akzeptiert, dass wir befreundet waren.

„Ha ha", machte ich ironisch. „Du siehst aber auch echt toll aus Hermine", fügte ich hinzu und sie bedankte sich lächelnd.

„Können wir?", fragte ich Hermine, nachdem ich ihre Haare fertig hatte. Sie nickte und wir liefen gemeinsam die Treppe zum Gemeinschaftsraum runter.

„Verdammt", murmelte ich, als ich in meinen Schuhen beinahe gestürzt wäre und mich gerade noch an Hermine halten konnte.

„Du bist echt ein Tollpatsch", lachte sie und plötzlich starrte der gesamte Gemeinschaftsraum zu uns.

„Das fällt dir jetzt auf", grummelte ich. Harry kam auf mich zu und sah mich skeptisch an. „Was?", fragte ich genervt.

„Du siehst wunderschön aus", lächelte er und hauchte mir einen Kuss auf die Wange.

„Danke Brüderchen", lächelte ich und lief mit Hermine weiter zur Eingangshalle. An der grossen Treppe blieb ich stehen und sah sie unsicher an.

„Was?", lächelte sie.

„Ich werde die Treppe runter rollen", sagte ich ängstlich, aber bestimmt. Sie lachte und langsam gingen wir die Treppe nach unten. Ich spürte die Blicke auf uns, getraute mich aber nicht aufzusehen, meine ganze Konzentration galt der nächsten Stufe. Unten angekommen, sah ich erleichtert auf und traute meinen Augen nicht, als ich sah wem Hermine die Hand gab. Anscheinend ging es Ron genau so. Völlig perplex starrten wir Hermine und Victor Krum an. Als ich meinen Blick lösen konnte, trafen meine Augen auf sturmgraue, welche mich aufmerksam musterten.

„Potter", hörte ich Blaise hinter mir und ich wandte den Blick von Draco ab. „Wow", keuchte er als er mich von vorne sah.

Ich lächelte selbstgefällig und hakte mich bei ihm ein. 

„Willst du tanzen?", fragte ich Blaise nach einer Weile und er nickte verschmitzt.

„Sie guckt schon mal nicht so fröhlich", flüsterte ich Blaise ins Ohr und nickte mit dem Kopf zu Claire.

„Echt?", viel zu offensichtlich starrte Blaise in ihre Richtung und sie lächelte triumphierend.

Ich schüttelte den Kopf. „Jetzt hast du's versaut."

Ich beobachtete wie Claire zu Fred Weasley lief und ihn auf die Tanzfläche zog. Meine Augen suchten den Saal nach Malfoy ab. Er stand am Rande der Tanzfläche und starrte in seinen Becher. Neben ihm Parkinson, welche ununterbrochen auf ihn einredete.

„Verdammt", knurrte Blaise plötzlich in mein Ohr und ich zuckte zusammen. Ich folgte seinem wütendem Blick und sah Claire und Fred Weasley, welche sich gerade küssten. Doch Fred löste sich recht schnell wieder von ihr, lief von der Tanzfläche und liess sie stehen. Verdattert sah ich ihm nach, er hatte nie gesagt, dass zwischen ihm und Claire was lief.

Blitzschnell drehte Blaise den Kopf zu mir und sah mich eindringlich an.

„Was?", frage ich verwirrt. „Hab ich was im Gesicht?", er starrte mich immer noch an.

„Em, machst du mir einen Gefallen?", er legte seinen Hundeblick auf.

„Klar", seufzte ich und bereute es sofort. Blaise nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich. Er küsste gut, keine Frage, aber dennoch war es mir unangenehm. Es war mein erster Kuss und ich hätte mir den wirklich mit jemand anderem gewünscht. Aber wenigstens war es jemand den ich mochte.

„Blaise", kreischte plötzlich jemand und zog uns auseinander. Claire sah mich wutentbrannt an und ich wich einen Schritt zurück. Plötzlich klirrte es und ich sah an den Ort, wo noch vor Sekunden Malfoy mit Parkinson gestanden hatte. Malfoy's Glas lag zerbrochen am Boden und einige Sekunden später knallte die Tür des Hinterausgangs zu. Verwirrt durch die schnellen Abfolgen sah ich zu Blaise, welcher sich mit Claire stritt. Ich lief zur Hintertür und hinaus in die kalte Luft. Es tat mir gut und erfrischte meinen Kopf. Suchend sah ich mich um. Ich konnte einen blonden Jungen ausmachen, er sass auf der Wiese und zauberte ein Feuer vor seine Füsse. Zögernd lief ich auf ihn zu.



*Seine Sicht*
Grimmig liess ich funken in das Feuer schnellen, als ich plötzlich Schritte hinter mir hörte. Ich zuckte zusammen und drehte meinen Kopf, als sich jemand neben mich plumpsen liess. Wieso war sie mir gefolgt?

„Hey", sagte sie vorsichtig und ihr Blick brannte auf meiner Haut.

Ich schnaubte. „Was willst du Potter?", meine Stimme war eiskalt und sie zuckte etwas zurück.

„Fragen ob bei dir alles in Ordnung ist, Draco", ihre Stimme zitterte etwas, aber nicht aus Angst, sondern weil sie kalt hatte. Ein leichter Schauer rieselte über meinen Rücken, als sie meinen Namen sagte.

„Klar", knurrte ich. „Wieso auch nicht?", ich hob den Blick und sah wie sie mich misstrauisch musterte.

„Ich dachte, vielleicht wegen Blaise...", setze sie an, doch ich unterbrach sie schneidend.

„Ist mir doch egal, was du und Blaise macht", zischte ich, löschte das Feuer und stand auf, ohne sie eines weitern Blickes zu würdigen. Ich lief strickt in den Gemeinschaftsraum. Ich fühlte mich wohl zwischen den grünlichen Wänden und setze mich auf eines der schwarzen Sofa's. Da kam Blaise herein, knutschend mit einem Mädchen. Wütend erhob ich mich, als ich erkannte das es nicht Emily war, schnaubte ich erleichtert. Blaise und das Mädchen schreckten auseinander und sahen zu mir. Ich erkannte meine Cousine und die Wut kochte wieder in mir hoch.

„Claire", zischte ich zu ihr. „Hau ab", ich griff nach meinem Zauberstab und richtete ihn auf Blaise verdutztes Gesicht.

„Draco was...", verdattert hob er die Hände.
„Ich hab dir gesagt, Claire ist tabu für dich", knurrte ich und lief langsam auf ihn zu. Nun zückte auch er den Zauberstab und wie Tiger umkreisten wir uns.

„Dir geht es doch jetzt nicht um deine Cousine", sagte er hämisch grinsend. „Du stehst auf Emily. Und bist wütend, weil sie mich und nicht dich geküsst hat."

Wütend verzog ich das Gesicht. „Pertificus Totalus", schrie ich und Blaise sackte versteinert zusammen.

„Man, Draco spinnst du?", rief Claire und sprang zu Blaise.

Ich schnaubte und lief in den Schlafsaal. Hatte Blaise etwa recht? Hatte ich mich in die Potter verknallt? Sicher nicht. Ich bin ein Slytherin, ich liebe nicht und vor allem keine Halbblüter. Trotzig warf ich mich auf mein Bett. Andererseits war sie anders. Ich hatte sie schon immer bewundert, sie war eine der einzigen Gryffindors vor der ich Respekt hatte. Aber das musste ja nicht heissen, dass ich sie liebte, oder?



*Deine Sicht*
Wütend stampfte ich zum Schloss hoch. Was war denn mit Draco falsch? So hatte er mich noch nie behandelt. Ich blickte kurz in die grosse Halle, konnte aber weder Blaise noch Hermine sehen und ging deshalb wütend in den Gemeinschaftsraum. Dort sassen Harry und Ron. Ron schien recht Perplex und regte sich über irgendetwas auf und Harry schien deprimiert. Anscheinend hatte wir alle keinen wirklich guten Abend gehabt. Ich kraxelte in den Schlafsaal, wo ich ein Schluchzen vernahm.

„Hermine?", sie schluchzte bloss und ich legte mich neben sie. Dann heulte sie sich bei mir aus und ich erzählte ihr zum ersten Mal von meinen komischen Gefühlen für Draco.

„Draco?", ungläubig musterte sie mich mit ihrem tränenverschmierten Gesicht. „Und ich dachte, Ron sei ein schlimmes Los", sie lachte und weinte halb. 

„Keine Angst", murmelte ich bevor ich einschlief. „Ich weiss, ich muss ihn vergessen."

-

Zeitsprung
-
„Zusammen?", sagte ich etwas zu laut und die Köpfe der restlichen Slytherins im Gemeinschaftsraum drehten sich zu Blaise und mir. Vorwurfsvoll sah mich Blaise an. Er hatte mich gebeten zu ihm in den Gemeinschaftsraum zu kommen, da er etwas wichtiges zu erzählen hatte und es der letze Tag vor den Sommerferien war. Die Slytherins beachteten mich kaum noch. Ich war so oft in dem Gemeinschaftsraum, dass sie es langsam tolerierten und ausserdem wollte sich kaum einer mit Blaise anlegen. Ich hatte Blaise in den letzten Wochen kaum gesehen, da ich mich mit Harry und Sirius beraten hatte. Ausserdem hatte ich so gut wie nie geschlafen. Voldemort war zurück gekehrt, Cedric Diggory tot und meine Narbe brannte so höllisch wie noch nie in meinem Leben.
„Ich dachte, seit dem Ball hattet ihr keinen Kontakt mehr und sie habe dich als hinterlistiges Arschloch ohne Eier beschimpft?", fragte ich nun mit gesenkter Stimme.

„Ich weiss", sagte Blaise und zuckte grinsend mit den Schultern.

„Und du liebst sie?", fragte ich ihn misstrauisch. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Blaise überhaupt lieben konnte.

„Oh ja", er nickte bestimmt und etwas glänzte in seinen Augen auf.

„Unglaublich", kicherte ich. „Du Romantiker."

„Nun ja", erklang es hinter mir und Claire warf sich schwungvoll auf Blaise' Schoss. „Romantisch ist er ja nicht wirklich", sie musterte mich kalt. Mist, den Kuss hatte ich total vergessen. Ich würde mich auch böse mustern, wäre ich sie.

„Öhm", etwas betreten sah ich zu Boden, als sich die beiden Küssten. „Ich geh dann mal", unbeholfen schmiss ich beim Aufstehen Claire's Bücher auf den Boden. Wie konnte man nur so dermassen tollpatschig sein. Ich verdrehte genervt die Augen und legte die Bücher ohne ein Wort wieder auf den Tisch. Dann drehte ich mich um und knallte prompt mit jemandem zusammen, ich spickte zurück, taumelte und wurde dann an der Hand festgehalten.

„Danke", grummelte ich genervt.

„Ich hab' echt noch nie jemanden gesehen, der so dermassen tollpatschig ist wie du", erklang Draco's belustigte Stimme.

„Ach was", erwiderte ich und sah ihn wütend an. Plötzlich merkte ich, das Draco meine Hand immer noch hielt. Ein Stromschlag schien mich durch diese Berührung zu treffen und ich zuckte erschrocken zurück und entzog ihm meine Hand. Mir wurde warm und ohne ein weiteres Wort lief ich aus dem Gemeinschaftsraum. Hinter mir konnte ich Blaise verschmitztes Lachen hören, ignorierte es jedoch.



*Seine Sicht*

„Was lachst du, Zabini?", fragte ich und funkelte ihn wütend an. Er zuckte bloss mit den Schultern und wackelte mit den Brauen. Dann stiess er meine Cousine sanft von seinem Schoss und kam auf mich zu.

„Alter", er sah mich ernst an und grinste dann über das ganze Gesicht. „Du stehst auf sie", es war keine Frage, eher eine Feststellung.

„Halt die Klappe", zischte ich. Ich ging in meinen Schlafsaal und packte meinen Koffer. Dieses Mädchen konnte mich unmöglich so aus der Routine werfen. Wahrscheinlich war ich bloss neben der Spur, weil Voldemort zurück war und ich genau wusste, was dass für meine Familie bedeutete.



-Zeitsprung
-
*Deine Sicht*

„Sirius", keuchte ich und fiel ihm erleichtert in die Arme. Ich hatte ihn schon so lange nicht mehr gesehen. Doch nun durften Harry und ich die restlichen Ferien mit den Weasley's und Hermine am Grimmaulplatz verbringen.

„Em", sagte er und wirbelte mich durch die Luft. „Man seit ihr gross geworden", sagte er und dann zu Harry. „Naja du mehr, als deine Schwester."
Ich schnaubte, musste aber lachen. Harry war wirklich beinahe 10 Zentimeter grösser als ich. 

„Kommt", sagte Sirius und winkte uns hinter sich her. „Ich zeig euch eure Zimmer."

Das Haus war riesig und ein einziger Irrgarten. Es wäre kein Wunder, wenn ich mich hier öfters mal verlaufen würde. Wahrscheinlich würde ich dann noch eine der verschachtelten Treppen hinunter stolpern und mir mein Genick brechen. Ich musste bei dem Gedanken daran sogar etwas lächeln. Bei mir war das nämlich nicht mal weit hergeholt.

Plötzlich durchfuhr mich vom Hals durch den ganzen Körper einen stechenden Schmerz und ich ging in die Knie. Nur Sekunden später stütze sich auch Harry an eine Türklinke und wir sahen uns vielsagend an.

„Geschieht das oft?", fragte Sirius beim Abendessen besorgt. Ich schüttelte den Kopf und fuhr mir mit der Hand über die Narbe. Harry hingegen nickte und erzählte Sirius von den komischen Visionen, welche wir manchmal hatten.

„Ihr müsst etwas dagegen tun", grummelte dieser und setze seine Stirn in Falten.

-

Zeitsprung
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Ich musste verschlafen haben. Es war keiner mehr im Hogwartsexpress zu sehen. Fluchend stand ich auf, warf mir meinen Umhang über und lief hinaus in die kalte Luft zu den Kutschen. Aber diese waren ebenfalls bereits weg. Wieso hatte mich keiner geweckt? Ah, ich war zum schlafen in ein freies Abteil gegangen und die anderen mussten mich vergessen haben. Fluchend begann ich den Weg zum Schloss hoch zu laufen.

„Wenn haben wir den da", rief plötzlich jemand hinter mir. In Sekunden drehte ich mich um und hatte meinen Zauberstab auf den dunklen Fleck gerichtet, von dem ich dachte die Stimme gehört zu haben. „Die Potter", mir schauerte und ich kniff die Augen zusammen und starrte angestrengt in die Dunkelheit. Plötzlich trat ein frech grinsender Blondschopf in das Mondlicht.

„Malfoy", fauchte ich wütend und liess meinen Zauberstab langsam sinken. „Spinnst du?", ich zitterte leicht, wegen des Adrenalin, was mich aber nicht davon abhielt in böse anzufunkeln.

„Hatte die kleine Gryffindor etwa angst?", herausfordernd kam er auf mich zu.

„Was machst du hier?", fragte ich unberührt.

„Muss wohl verschlafen haben", sagte er achselzuckend und lief an mir vorbei.

Wir liefen einige Minuten schweigend nebeneinander her, als er sich räusperte und mich etwas unsicher ansah.

„Frag", sagte ich bemüht gleichgültig.

„Findest du ich bin ein schlechter Mensch?", fragte er plötzlich total unverblümt.

Perplex sah ich zu ihm hoch und ich sah die Unsicherheit in seinen Augen, welche mich nervös musterten.

„Nein", sagte ich bestimmt und schaute ihm direkt in die Augen. Er wandte den Blick ab und sah in die Sterne, er lächelte.

„Danke", flüsterte er und nahm plötzlich meine Hand. Überrascht blieb ich stehen. Er grinste, als er mein verdattertes Gesicht sah und zog mich weiter. Wir liefen den Rest des Weges schweigend. Ich hatte angst etwas kaputt zu machen, wenn ich nun Sprach. Ich genoss die Berührung und fühlte mich irgendwie ungewohnt richtig. Als wir dem Schloss näher kamen, gab er meine Hand frei und blieb abrupt stehen.

„Vielleicht sollten wir in Abständen nach oben gehen", sagte er dann und seine Stimme klang distanziert.

„Wieso?", fragte ich überrascht.
„Du bist eine Gryffindor", sagte er, als sei es klar wie Kloßbrühe.

„Ah", machte ich, funkelte ihn böse an und lief dann enttäuscht den Weg nach oben zum Eingang. Wie hatte ich nur denken können, dass diese paar Minuten Händchenhalten etwas besonderes gewesen waren? Wütend über mich selber, ignorierte ich den aufgewühlten Professor Flitwick, welcher unbedingt wissen wollte, wo ich gewesen war und lief schnurstracks in die Gross Halle und an meinen Platz neben Hermine. Einige Minuten später kam auch Draco in den Raum, welcher nicht mal in meine Richtung sah. Frustriert stocherte ich in meinem Essen, ich hatte nicht mal Hunger.



-Zeitsprung
-
„Parkinson, was ist eigentlich dein beschissenes Problem?", keifte ich, nachdem sie wieder mal Hermine beleidigt hatte. Ich stemmte meine Hände in die Hüfte und auch wenn ich kleiner war als sie, baute ich mich vor ihr auf.

„Halt die Klappe, Potter. Ich habe nicht mir dir gesprochen", knurrte sie zurück und nun versammelten sich einige um uns herum und sahen dem Spektakel neugierig zu.

„Das ist mir egal", sagte ich gleichgültig. „Aber du könntest dich mal anständig benehmen", fauchte ich.

„Ich zeig dir gleich, wie man sich anständig benimmt du widerliche kleine Ratte", zischte sie und nahm ihren Zauberstab hervor. Ich griff ebenfalls nach meinem, als plötzlich die Tür zum Klassenzimmer auf und wieder zugeschlagen wurde. Überrascht blickte ich auf.

„Na na", Umbrige kam mit kleinen Schritten ins Klassenzimmer gewatschelt. „Miss Potter, Miss Parkinson Sie wissen doch, dass in meinem Unterricht keine Zauberstäbe benutzt werden dürfen", sagte sie und wedelte mit erhobenem Zeigefinger.

„Natürlich", erwiderte ich abschätzig. „Was auch der Grund dafür sein wird, wenn wir uns nicht verteidigen können."
Hermine schüttelte mit ängstlichen Augen den Kopf. Harry hatte letzte Woche bereits nachsitzen müssen und kam mit einer vernarbten Hand zurück.

„Wie bitte?", fragte sie, um mir eine Chance zu geben, meine Aussage zu revidieren. „Was meinten Sie?"

„Ich meinte", sagte ich so langsam als würde ich mit einem kleinen Kind sprechen. Ron und Harry warfen mir einen tadelnden Blick zu, doch wenn ich mal in Fahrt war, stoppte man mich nur selten und diese Pinke Kröte ging mir sowieso schon seit dem ersten Tag auf den Wecker. „Das wir hier nichts lernen und grad so gut den Unterricht ausfallen lassen könnten", Hermine zog neben mir scharf die Luft ein und Harry konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.

„Miss Potter, nachsitzen, heute um 17 Uhr in meinem Büro", sagte Umbridge zuckersüss. Doch ich war noch nicht fertig.

„Na gut", fauchte ich. „Aber dann kann ich jetzt ja auch gehen", trotzig nahm ich meine Tasche und lief hinaus.



*Seine Sicht*

Dieses Mädchen war doch einfach unglaublich. Ich sah ihren wehenden schwarzen Haaren nach, bis sie die Tür hinter sich geräuschvoll ins Schloss fallen liess.

„Mr Malfoy", sagte Umbridge und zum ersten mal konnte ich Wut in ihrer Stimme hören. Emily brachte sogar sie aus der Fassung. „Hollen sie das Mädchen zurück." 
Ich nickte und stand auf.
Granger warf mir noch einen warnenden Blick zu, welchen ich angewidert erwiderte.

„Potter", rief ich, als ich sie einen Flur weiter entdeckte. Sie blieb ruckartig stehen, drehte sich aber nicht um.

„Hat dich der Pinke Teufel geschickt?", fragte sie schnippisch.
Nun stand ich direkt hinter ihr und nahm ihren Duft war. Sie roch unglaublich nach Frühling und diversen leichten Blütendüften. Ich schüttelte den Kopf, in der Hoffnung die Gedanken so loszuwerden.

„Komm zurück", sagte ich bestimmt und sie drehte sich mit einem herablassendem Blick zu mir um.

„Wieso sollte ich?", fragte sie ruhig.

„Es wird sonst nur noch schlimmer", sagte ich überzeugt und sah in ihre makellosen grünen Augen. Sie zuckte gleichgültig mit den Schultern und wollte sich bereits wieder zum gehen wenden, als ich sie wie aus Reflex am Handgelenk festhielt.

„Draco", hauchte sie und sah mich überrascht an. „Was soll das?"

Ich zog sie näher zu mir heran und musste mich konzertieren, ihr nicht auf die Lippen zu starren.
„Komm jetzt", meine Stimme klang nun weicher, als geplant. Widerwillig liess sie sich von mir zurück ins Klassenzimmer schleifen.

„Da sind sie ja wieder", lächelte Umbridge. „10 Punkte Abzug für Gryffindor, wegen Ungehorsam und 10 Punkte für Slytherin wegen perfekter Ausführung, einer auferlegten Aufgabe", ich sah wie Emily unauffällig die Augen verdrehte und musste ein Schmunzeln unterdrücken.
Crabbe klatschte mich grinsend ab und ich setze mich wieder neben Blaise, welcher mich vorwurfsvoll ansah.
„Was?", zischte ich.
„Nichtsnichts", er grinste geheimnistuerisch in sich hinein und schüttelte den Kopf.



-Zeitsprung
-
*Deine Sicht*

„Expecto Patronum", flüsterte ich und sah stolz meinem Leoparden nach, welcher elegant über die Köpfe der Mitglieder der DA sprang.
„Super Schwesterchen", sagte Harry und klopfte mir auf die Schulter. „Ich denke, für heute sind wir fertig", sagte er dann mit erhobener Stimme. „Bis in einer Woche", alle riefen sich Verabschiedungen entgegen und liefen aus dem Raum der Wünsche.
Ich wartete bis eine Gruppe Hufflepuffs gegangen war und lief nach einigen Minuten ebenfalls hinaus. Haarscharf konnte ich jemandem Ausweichen, kam dann aber ins Straucheln und konnte mich gerade noch fangen. Meine Tasche jedoch knallte auf den Boden und leerte natürlich seinen gesamten Inhalt aus.

„Verdammt", flüsterte ich und griff nach dem Tintenfass, als plötzlich eine andere Hand gleichzeitig danach griff. Überrascht sah ich auf. Das konnte jetzt nicht wahr sein oder? „Du schon wieder", rutschte es mir etwas forsch heraus. Wieso traf ich ihn in der letzten Zeit so oft, wie in den letzten 4,5 Jahren nie?

„Sorry", murmelte Draco, nahm seine Hand bedächtig von meiner weg und betrachtete sie genau.

„Hast du dich gerade entschuldigt?", fragte ich verdattert und sah ihn mit grossen Augen an.

„Scheint so", um seine Mundwinkel zuckte es.

„Du bist merkwürdig in letzter Zeit", flüsterte ich und hätte mich dafür am liebsten selbst geschlagen. Ich sah nicht auf, konnte aber seinen Blick auf mir spüren.

„War sie das?", fragte er trocken und nahm meine linke Hand wieder in seine.

„Ich äh, ja", stammelte ich und sah ebenfalls auf die Narben ‚Ich soll Lehrpersonen gehorchen'.

Er schnaubte verächtlich, richtete sich auf und gab mir die letzte Feder, welche noch rumlag.

„Danke", sagte ich und musterte ihn dabei aufmerksam.

„Kein Problem", er lächelte verschmitzt und trat einen Schritt auf mich zu. 
Ich spürte wie mein Herz plötzlich schneller begann zu schlagen und hoffte inständig, dass er dies nicht hören konnte. Er kam noch näher und legte eine Hand an meine Taille. Mir wurde heiss und ich hatte schon angst ohnmächtig zu werden, als sich plötzlich der Raum der Wünsch öffnete. Erschrocken sprangen wir auseinander und ich sah Harry mit Cho herausschleichen. Zum Glück war Harry so peinlich berührt, dass er ohne ein Wort an mir und Draco vorbei lief.



*Seine Sicht*

Verstohlen sah ich zu ihr rüber. Hatte ich sie gerade beinahe geküsst? Das konnte doch nicht wahr sein, was machte sie bloss mit mir? Verzweifelt strich ich mir durch die Haare. Sie ist eine Potter, Draco, reiss dich verdammt zusammen. Ich drehte mich wieder zu ihr und sie sah mich neugierig an. Wieder überkam mich dieses Verlangen sie zu halten, sie zu küssen.

„Wir sehen uns", sagte ich dann kalt, hatte meine Gesichtszüge jedoch nicht ganz unter Kontrolle und wandte mich daher schnell um, so dass sie nicht sehen konnte wie mir ein Lächeln über die Lippen huschte.

„Du bist unmöglich", schrie sie mir noch wütend nach, ehe sich ihre Schritte entfernten. Mein Herz zog sich etwas zusammen. Was sollte ich denn tun? Meine Eltern waren Todesser und sie war das Mädchen welches ER wollte. 

„Scheisse", fluchte ich und schlug mit der Hand gegen die Kerkerwand, neben dem Eingang zum Slytheringemeinschaftsraum.

„Draco?", ich setze meine unberührte Miene auf und drehte mich zu Parkinson um.

„Was willst du?"

„Ich wollte dich fragen, ob du vielleicht Lust auf einen Spaziergang hast?", verführerisch sah sie mich an und kam einen Schritt näher. Ich verzog das Gesicht. Andererseits musste ich mich ablenken. Ich musste diese Potter aus dem Kopf bekommen und Parkinson sah im Grunde genommen ja ganz gut aus. Ich zuckte mit den Schultern und sie strahlte. Freudig nahm sie meine Hand und lief mit mir in ein Klassenzimmer im ersten Stock. Ich erkannte den Raum für Verwandlung wieder, heute war Samstag, deshalb würde keiner hereinkommen. Seufzend setze ich mich auf einen Stuhl und sah Parkinson gelangweilt an. Was tat ich hier eigentlich?

„Weisst du Draco", langsam kam sie auf mich zu und setze sich auf meinen Schoss, das Gesicht zu mir. „Ich hab' schon so lange von diesem Moment geträumt", ich kniff die Augen zusammen. Nicht an Emily denken.

„Verdammt", murmelte ich, doch Parkinson überhörte es. Sie begann meinen Hals zu küssen und öffnete langsam mein Hemd.
Ich überliess ihr die Führung und selbst als sie meine Hose öffnete protestierte ich nicht. Sie rutschte näher zu mir, doch plötzlich öffnete sich die Tür und ich erkannte bloss die Umrisse eines eher kleinen zierlichen Mädchens.



*Deine Sicht*

Das waren doch nicht etwa? Wie versteinert blieb ich im Türrahmen stehen. Ich hatte eigentlich nur mein Buch holen wollen, welches ich einen Tag zuvor liegen gelassen hatte. Ich schluckte, als ich Pansy auf Draco's Schoss erkannte. Sein Hals war verschmiert, wegen ihrem Lippenstift und er hatte kein Oberteil mehr an. Ich bewegte mich immer noch nicht. Irgendetwas schien sich ausgeschaltet zu haben. Es kam mir wie eine geschlagene Stunde vor, bis ich mich endlich wieder bewegen konnte. Ich knallte die Tür zu und rannte die Treppe zum Ausgang hinunter. Ich spürte wie mir Tränen in die Augen stiegen. Vor ein Paar Minuten hatte er mich noch beinahe geküsst und nun hatte er Pansy halbnackt auf dem Schoss? Was war den das bitte für ein Arschloch.

Die Tränen versperrten mir die Sicht und so lief ich, wie konnte es auch anders sein, volle Kanne in jemanden hinein. Ich spickte zurück und landete auf dem Hosenboden. Kraftlos blieb ich einfach im Gras liegen und schluchzte vor mich hin. Ich hatte mich auf den weg nach Hogsmead gemacht, weil ich wusste, dass Harry, Ron und Hermine dort unterwegs waren.

„Ehm", jemand räusperte sich unsicher. „Emily? Ist alles in Ordnung?", ich erkannte die Stimme sofort. Wütend setze ich mich auf und starrte in die sorgenvollen Augen von Blaise.

„Ja alles super, sieht man das etwa nicht?", sagte ich schnippisch und strich mir die Tränen aus den Augen. Ich hatte Blaise das ganze Halbjahr nie wirklich gesehen, da er die meiste Zeit mit Claire verbrachte. 

„Ach, Em", er liess sich neben mich in Gras plumpsen und legte einen Arm um meine Schultern. „Ist es wegen Malfoy?"

Verdattert sprang ich auf und glotze ihn an. Er lachte als er mein Gesicht sah und stand ebenfalls auf.

„Woher?", völlig perplex starre ich ihn immer noch nur dumm an.

„Em", fing er lächelnd an. „Du bist meine beste Freundin, ich seh's dir an wenn du verknallt bist", ich liess den Kopf hängen.

„Ist es so offensichtlich?"

„Für mich schon", er schmunzelte und legte mir einen Arm um die Schulter.

„Er und Pansy, sie haben, sie sind...", ich gestikulierte und rang nach Worten. Blaise' Augen weiteten sich und ungläubig sah er mich an.

„Nicht dein Ernst?", sagte er entsetzt. Ich nickte und schluchzte einmal kurz.
„Ah man, Em. Das tut mir leid", wehmütig sah er mich an und schloss mich in die Arme.



-Zeitsprung-

Die Weihnachtsferien waren bereits um und wir hatten wieder mal ein DA treffen, als es plötzlich laut knallte und die Wand begann zu wackeln. Durch ein kleines Loch konnte ich die Pinke Kröte grinsen sehen.

„Lauft", schrie ich und alle rannten in einem wilden durcheinander umher.

Ich lief panisch um eine Ecke und den Gang hinab. Hinter mir konnte ich Schritte hören, traute mich aber nicht mich umzudrehen, aus angst hinzufallen. Plötzlich zog mich jemand in eine dunkle Nische und hielt mir den Mund zu. Ich hörte wie die Schritte an unserem Versteck vorbei liefen und die Person nahm die Hand von meinem Mund. Mein Puls raste und ich stützte mich mühsam atmend auf die Knie.

„Alles Ok?", schockiert packte ich meinen Zauberstab, als ich die Stimme erkannte. „Lass das", sagte Draco und wollte meine Hand mit dem Zauberstab senken.

„Fass mich nicht an", quiekte ich hysterisch, überfordert durch die Berührung.

„Was hast du?", fragte er verwirrt.

„Lass mich einfach in Ruhe", fauchte ich und lief dann ohne weiter nachzudenken aus dem Versteck. Da zog er mich am Oberarm zurück. Ich wollte bereits protestieren, als ich Schritte hörte. Ich hielt den Atem an und wartete bis sie verklungen waren.

„Du kannst jetzt loslassen", zischte ich, da Draco's Hand immer noch auf meiner Schulter brannte.

„Was hab ich dir eigentlich getan?", Draco's Stimme klang nun ebenfalls wütend. Angestrengt sah ich in die Dunkelheit und konnte tatsächlich seine rechte Gesichtshälfte unscharf erkennen. Ich schnaubte verächtlich.

„Ich hab dich gerade gerettet", sein rechtes Auge wurde zu einem Schlitz.

„Ja, wieso überhaupt?", giftete ich. Nun stand Verwirrung in sein Gesicht geschrieben.

„Ich mag dich", flüsterte er widerwillig.

„Ha", ich lachte höhnisch. „So sehr wie du Pansy magst, oder wie soll ich das verstehen?", seine Augen weiteten sich kurz.

„Du warst das", sagte er entsetzt.

„Blöd gelaufen, was", sagte ich und meine Stimme war eiskalt. „Und ich habe immer allen gesagt, dass du auch eine andere Seite hättest, hab dich immer verteidigt", ich machte eine Pause und schüttelte den Kopf. „Hätte nicht gedacht, dass ich mich so täuschen kann", knurrte ich mit zusammengebissenen Zähnen.

„Emily, sie bedeutet mir nichts", er kam einen Schritt auf mich zu, doch ich wich zurück. „Bitte", er kam noch einen Schritt näher und ich spürte die Wand in meinem Rücken. „Glaub mir", nun stand er so nahe, dass sich unsere Nasenspitzen beinahe berührten. Ich wandte den Kopf zur Seite.

„Lass mich", fauchte ich, klang aber nicht annähernd so aggressiv, wie beabsichtigt. 

„Ich wollte dich damals bloss aus meinem Kopf kriegen", flüsterte er nun und sein Atem kitzelte an meinem Hals, so dass ich Hühnerhaut bekam. „Aber es bringt alles nicht, du gehst nicht aus meinem Kopf", mein Widerstand begann langsam zu bröckeln und er presste seinen Körper vorsichtig an meinen.

„Lügner", murmelte ich, ehe seine Lippen auf meine trafen. Sie waren warm und weich, brannten aber wie Feuer auf meinen. Ich seufzte und öffnete meinen Mund. Er hob mich hoch und ich schlang meine Beine um seine Taille. Seine Hände wanderten von meinem Rücken bis zu meinem Oberschenkel, wieder hinauf und vergruben sich in meinen Haaren. Schlagartig realisierte ich, was ich hier tat und schubste Draco von mir weg.

„Ich sollte gehen", flüsterte ich und lief mit eiligen Schritten zu meinem Gemeinschaftsraum. Ich fasste mir an die Lippen, wo ich immer noch Draco's Kuss spüren konnte. Was hatte ich mir bloss dabei gedacht? Als ob ich ihm wirklich etwas bedeuten würde.

„Emily", schrie er plötzlich hinter mir.



*Seine Sicht*
„Emily", rief ich verzweifelt und rannte ihr nach. Abrupt blieb sie stehen und drehte sich um. Keuchend kam ich vor ihr zum stehen.
„Ich meinte das ernst", keuchte ich und sah sie aufrichtig an. Nach dem Kuss war es mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Ich liebte dieses Mädchen und ich könnte ohne sie nicht glücklich werden. Egal wie die Umstände waren.

„Klar", sie sah mich misstrauisch an. Langsam ging ich noch einen Schritt auf sie zu, unsicher ob sie gleich wieder gehen würde, strich ich über ihre Wange.

„Ich habe mich in dich verliebt", flüsterte ich erstickt. Ihre Augen weiteten sich und ich wartete ungeduldig auf ihre Reaktion. Sie stellte sich auf ihre Zehenspitzen und schlang ihre Arme um meinen Hals, dann sah sie mich strahlend an.

„Ich mich auch in dich", säuselte sie und legte ihre Lippen auf meine. Ich lächelte in den Kuss hinein. Noch nie hatte ich solche Glücksgefühle verspürt. Ich zog sie näher zu mir, ich wollte sie nie mehr loslassen. „Aber wir müssen es geheim halten", flüsterte sie in den Kuss hinein und ich nickte.



-Zeitsprung
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*Deine Sicht*

„Potter", rief eine Stimme hinter mir, welche ich aus tausenden wieder erkennen würde. Wie vom Blitz getroffen drehte ich mich um. Die anderen taten es mir gleich. Ginny, Harry, Ron, Hermine, Neville, Luna und ich waren auf dem Weg ins Zaubereiministerium, da Harry und ich eine Vision von Sirius gehabt hatten. Wir standen in Umbridge's Büro und wollten gerade durch ihren Kamin verschwinden, als sich die Tür öffnete und Draco hineinkam.

„Draco", hauchte ich und sah in ängstlich an. Was würde er tun? Wir waren zwar eigentlich zusammen, jedoch wusste niemand davon, ausser Hermine und Blaise. Blaise hatte sich gefreut, Hermine hingegen war beinahe in Ohnmacht gefallen und erst nach etwa 3 Wochen Funkstille hatte sie wieder mit mir gesprochen. Gequält sah mich Draco an, er schien mit sich zu kämpfen. Neben mir spürte ich Hermine's Blick auf mir ruhen.

„Was soll das werden?", fragte er bemüht um seinen normalen aggressiven Ton.

Niemand von uns sagte etwas.

„Auf was verdammt wartet ihr?", zischte er dann und sah uns wütend an. „Verpisst euch doch endlich." 

Dankbar sah ich ihn an, während die anderen perplex taten, wie ihnen geheissen.




„NEEEEEIN!", mein Schrei zerriss die Halle der Kämpfenden. Ich hatte gerade mitansehen müssen, wie Bellatrix Sirius den Todesfluch verpasst hatte und dieser aufgesogenen wurde. Ich knickte auf meine Knie und umfasste meinen Bauch. Tränen versperrten mir die Sicht und nur unscharf konnte ich sehen, wie sich Harry von Lupin losriss und Bellatrix nach rannte.

„Harry", quietschte ich erstickt. Voller Panik um den einzigen Menschen, der mir noch blieb, schleppte ich mich ihm nach.

„Emily", rief Hermine hinter mir, doch ich torkelte weiter, plötzlich hielt mich jemand am Handgelenk zurück und warf mich auf den Boden. Ich spürte Füsse die auf mich eintraten und schallendes Gelächter. Irgendwie konnte ich die körperlichen Schmerzen nicht wahr nehmen, alles schien von dem Verlust überschattet. Die Person liess von mir ab und ich spürte einen Zauberstab an meiner Kehle. Blinzelnd sah ich zwischen den Tränen hindurch und erkannte Lucius Malfoy.

„Der Dunkle Lord wird sich freuen, wenn ich dich ihm ausliefere", sagte er gehässig und riss meinen Kopf an den Haaren nach hinten. Ich schrie und tastete nach meinem Zauberstab.

„Stupor", schrie ich und Lucius knallte an die Wand gegenüber. Mühsam rappelte ich mich auf. Ich schmeckte Blut in meinem Mund, doch ich hinkte weiter. Plötzlich hörte ich Harry schreien. Ich bog um die nächste Ecke und sah ihn windend am Boden, Dumbledore stand über ihm und redete auf ihn ein.

„Harry", keuchte ich und schlitterte zu ihm hin.
„Nein", sagte Dumbledore bestimmt und hielt mich zurück, als ich ihn anfassen wollte. „Er ist in ihm und wenn du deinen Zwilling anfasst, kann er in euch beide übergehen", murmelte er auf meinen wütenden Blick hin.

„Harry", sagte ich erneut und zitterte vor Angst. „Harry", ich schluckte meine Angst herunter und sprach nun bestimmt. „Du bist stärker als er, hörst du? Du musst ihn mit dem bekämpfen, gegen das er schon mal verloren hat. Harry, Liebe, Freundschaft, Leidenschaft, dass kennt er nicht. Denk an Cho, an Hermine, Ron und mich und", ehe ich den Satz beenden konnte erklang Ginny's Sorgenschrei und Voldemort kam schreiend aus meinem Bruder heraus gestiegen. Ich zuckte zurück und Dumbledore stellte sich vor mich. Ich hatte Voldemort noch nie in echt gesehen und als ich ihn nun sah, hatte ich keine Angst. Ich empfand nur abgrundtiefen Hass und am liebsten hätte ich wie wild auf ihn eingeprügelt. Plötzlich zischte es in den Kaminen und das Ministerium tauchte auf. 



-Zeitsprung-



Emily,
das mit uns ist aus.

Draco



Verdattert sah ich den Brief in meiner Hand an. Ich sass auf meinem Bett im Fuchsbau. Ich hatte den Brief gerade eben bekommen und eigentlich auf eine schöne Nachricht gehofft, als ich Draco's Eule erkannt hatte. Ich hatte seit den Ferien nichts von Draco gehört und nun das? Ungläubig zerknüllte ich den Brief in meiner Faust und ich spürte Tränen über meine Wange laufen. Er hatte mir gesagt, dass er mich liebte und nun beendete er alles mit einem Satz? Ohne Erklärung und nichts? Ich merkte wie sich meine Trauer mit Wut mischte.

„Heyheyhey Em", rief Harry und liess sich neben mich fallen. Als er sah, das ich weinte sah er mich perplex an. „Em, was ist los? Ich glaub ich hab dich noch nie weinen sehen?", vorsichtig nahm er mich in den Arm, fast so als könnte ich zerbrechen.
Hilflos warf ich mich in seinen Arm und heulte drauf los. Ich hätte nicht gedacht, dass es mich so sehr treffen würde, aber nun schien es als wäre ein Teil von mir gestorben.

„Dieses Arschloch", rief Hermine aus, als ich ihr monoton die ganze Geschichte erzählt hatte. „Aber ich hab's dir gesagt", fügte sie hinzu, was ganz typisch Hermine war. Ausdruckslos sah ich sie an und zuckte mit den Schultern. War doch egal, es war wie es war.



-Zeitsprung
-
„Er hat was?", wütend stierte ich an Harry's blutender Nase, welche von Ginny liebevoll gepflegt wurde, an den Slytherin's Tisch und zu Draco. Dieser hatte einen Arm um Parkinson gelegt und redete eindringlich auf seine Cousine ein, welche ihn beinahe ängstlich anstarrte. „Dieses verdammte Arschloch", fluchte ich. Harry, Ron und Ginny sahen mich überrascht an. In den letzten 5 Jahren hatte ich ihn immer in Schutz genommen und daher waren sie es nicht gewohnt, dass ich über Malfoy herzog. Nur Hermine sah mich wissend an und lächelte mir aufmunternd zu.

„Ich glaube, dass er ein Todesser ist", sagte Harry später zu Ginny, als wir im Gemeinschaftsraum sassen. Ron, Hermine und mir hatte er seinen Verdacht schon gesagt, aber ich konnte es mir einfach nicht vorstellen, nach all dem was wir zusammen erlebt hatten? Vielleicht müsste ich einfach mal mit ihm sprechen, immerhin war er mir eine Erklärung schuldig.

Doch in den nächsten Wochen fand ich nie den richtigen Moment. Immer war er von seiner Slytheringang umgeben oder gar nicht erst zu finden. In der letzten Zeit war er öfters einfach unauffindbar und ausserdem fiel mir auf, dass er noch bleicher war als sonst und enorme Augenringe hatte.

Plötzlich sah ich ihn. Er stand mit Parkinson im Gang und küsste sie. Ich verkrampfte mich und mir fiel mein Buch aus der Hand.

„Malfoy", rief ich und lies das Buch einfach liegen. Es war mir egal, dass er mit allen anderen Slytherin's unterwegs war. Blaise sah mich verwundert an und Malfoy drehte sich stocksteif um.



*Seine Sicht*
Ich versteifte mich als ich ihre Stimme hörte. Ich wollte sie nichts sehen, dass würde ich nicht durchstehen. In ihren Augen spiegelte sich purer Hass und mein Herz zog sich krampfhaft zusammen, als sie vor mir stand und ihre wunderschönen grünen Augen mich durchbohrten.
„Was?", ich versuchte desinteressiert zu wirken.
„Können wir kurz reden?", knurrte sie und sah mich eindringlich an.

„Ich", unsicher sah ich sie an. Ich traute mir selbst nicht, wenn ich mit ihr allein war. „Klar", sagte ich nun beiläufig und lief ihr nach. Zielstrebig lief sie hinaus und hinab zum See.

„Was willst du Potter?", fragte ich kühl als sie endlich stehen blieb. Ich sah wie sie zurückzuckte.

„Du", sie rang um Fassung und zum ersten Mal sah ich Emily Potter, die stolze Löwin verunsichert. „Du... Wie konntest du nur", in ihren Augen blitzen nun sogar Tränen auf.
Ich wollte sie in den Arm nehmen, ihr sagen, dass ich sie liebte, doch ich riss mich zusammen. Es tat mir selbst weh sie so zusehen und meine Mauer drohte zu brechen.

„Ich weiss nicht was du meinst. Hast du wirklich gedacht, dass mit uns war ernst? Du bist eine Gryffindor, du erbärmliches Schlammblut", mühsam setze ich ein höhnisches Lächeln auf und betrachtete sie herablassend. Wenn sie nur wüsste. Mein Herz verkrampfte sich noch mehr, als ich sah wie sie verletz zurück wich. Aber was sollte ich sonst tun? Ich liebte sie so sehr und darum musste ich sie schützen und sie war am sichersten ohne mich. Ich hatte das schon immer gewusst und letztes Jahr, war ich einfach zu egoistisch gewesen. Am liebsten hätte ich ihr das alles gesagt, es brannte mir bereits auf der Zunge. Aber besser sie hasste mich, so konnte sie weiter machen und glücklich werden, was sie auch wirklich verdient hatte.



*Deine Sicht*

Erschrocken durch seine kalte abweisende Stimme und seinen höhnischen Blick, wich ich zurück. Noch nie hatte er mich so genannt. Alles schmerzte und ich merkte, wie die Tränen in meinen Augen brannten. Ich schluckte sie hinunter, den Triumph würde ich ihm nicht auch noch gönnen. 

„Du", krächzte ich und mühsam fand ich meine Stimme wieder. „Du", ich wurde lauter und die Wut überdeckte jetzt, alle meine anderen Gefühle. „Ich möchte dich nie wieder sehen. Sprich mich nicht an und sieh mich nicht an. Werd mit deiner Parkinson glücklich, denn genau so eine hast du verdient! Ich weiss nicht wie ich mich auf dich einlassen konnte und meine Zeit mit dir verschwenden. Du bist genau so widerwärtig wie alle immer sagten und weisst du was Malfoy", meine Stimme war gefüllt mit Hass und Abscheu, als ich ihm den letzen Satz an den Kopf warf. „Und ob ich denke, dass du ein schlechter Mensch bist!"

Ich drehte mich wütend ab und lief mit Tränen in den Augen zu VgddK, da ich Zaubertränke nun verpasst hatte. Aber Slughorn war sowieso ein Fan von Harry und mir, und so war mir das recht egal.

„Miss Potter", sagte Snape abwertend als ich in den Raum gestürmt kam. Ich hatte die Tränen so gut es ging weggewischt. „Grund der Verspätung?"

Ich ignorierte ihn und setze mich neben Harry. Dieser kannte mich zu gut und legte besänftigend eine Hand auf meinen Rücken.

„Miss Potter", Snape baute sich drohend vor mir auf.

„Lassen Sie mich doch in Ruhe", knurrte ich und sah in seine schwarzen Augen. Harry zog neben mir scharf die Luft ein und kaum hatte ich es gesagt bereute ich es auch schon. Ich hasste mein aufbrausendes Temperament. Wieso konnte ich nicht einfach Dinge voneinander trennen? Wenn ich wütend war, machte mich jedes kleine bisschen noch wütender und ich konnte es einfach nicht abschalten.

Doch zu meinem Glück ignorierte Snape meine Bemerkung, da nun Malfoy in den Raum kam und Snape ohne ein Wort mit ihm in den Gang hinaus ging.

„Was ist den los?", fragte Harry besorgt und nun erzählte ich ihm alles. 

„Deshalb war er also in Umbridge's Büro letztes Jahr so nett gewesen", sagte er nach dem ersten Schock. Ron hatte auch mitgehört und fügte nun hinzu.

„Allgemein war er letztes Jahr am Schluss viel netter. Er hat Hermine nicht einmal beleidigt", nachdenklich sahen sich die beiden an. „Aber ehrlich Em", sagte nun Ron leicht angewidert. „Malfoy?", seine Stimme war hasserfüllt und ich konnte es ihm nicht verübeln. Ich zuckte mit den Schultern und liess den Kopf hängen.

„Pah", machte nun Harry verächtlich. „Der wird schon sehen, was er davon hat."



-Zeitsprung
-
„Du hast was?", hysterisch war ich aufgesprungen, als uns Harry erzählte, dass er den ‚Sectumsempra' Fluch bei Draco angewandt hatte und dieser danach leblos im Klo der maulenden Myrthe gelegen hatte. 

„Keine Angst", zischte Harry. „Snape hat ihn gerettet."
„Harry", setze nun Ginny beschwichtigend an. „Das Buch muss weg", und gemeinsam verliessen sie den Gemeinschaftsraum.

„Er bedeutet dir immer noch was, oder?", fragte mich Hermine flüsternd.

„Nein", sagte ich trotzig. Natürlich bedeutete er mir noch was.

„Komm, wir gehen zum Frühstück", sagte Hermine und sah mich vielsagend an.

„Hey Terry", begrüsste ich den Ravenclaw in der grossen Halle und setze mich auf seinen Schoss. Wir hatten seit einiger Zeit heimlich was am laufen und nun hatte ich spontan beschlossen, dies gegen Draco auszuspielen. Das mit Terry war nichts besonderes, für uns beide nicht. Wir hatten abgemacht, nur etwas Spass zusammen zu haben, aber dass wusste Draco ja nicht. Auch wenn es jetzt schon mehrere Monate her gewesen war, das Draco mich Schlammblut genannt hatte, waren meine Gefühle immer noch in mir. Wenn er mich ansah kribbelte es in meinem Bauch, doch im nächsten Moment wurde ich traurig und dann wütend. Zum Glück sah ich ihn nicht oft, weil er irgendwie ständig wie vom Erdboden verschluckt schien. Wenn ich ihn jedoch mal sah, sah er mich nie an, er ignorierte mich oder beleidigte mich sogar.

Perplex sah mich Terry an, da wir es eigentlich nie öffentlich gemacht hatten, doch es schien ihn nicht zu stören.

„Hey", er lächelte und küsste mich auf die Wange. Ich legte einen Arm um seine Schultern und ass bei ihm Frühstück. Vom Gryffindortisch warf mir Hermine immer wieder tadelnde Blicke zu und Harry hatte einmal kurz verdattert rüber gesehen. Doch am meisten interessierte mich ob eine ganz bestimmte Person herüber sah. Vorsichtig hob ich den Kopf über Terry's Schulter und sah zum Slytherintisch und tatsächlich da war Draco. Er starrte mich mit zusammengekniffenen Augen an, sein Gesicht vor Schmerz verzogen und seine Hand zu einer Faust geballt. Selbstgefällig beschloss ich noch einen drauf zu legen und küsste Terry aus dem Nichts.
Terry schien total überrumpelt, erwiderte den Kuss jedoch nach einigen Sekunden. Er fuhr mit seiner Hand in meine Haare und legte die andere an meine Rücken, doch plötzlich knallte es gewaltig und Terry flog rücklings und zu Stein erstarrt von der Bank. Überrascht sah ich auf und sah Malfoy mit gezücktem Zauberstab vor mir stehen. Die gesamte Halle sah zu uns und McGonagall wuselte bereits in unsere Richtung. Totenstille umgab mich und Draco's Blick schien mich langsam und qualvoll zu töten. Ohne ein Wort wandte er sich ab und rauschte hinaus.

„Miss Potter", sagte McGonagall aufgekratzt und untersuchte den bewusstlosen Terry. „Schauen sie bitte nach Herr Malfoy und bringen sie ihn nachher unverzüglich in Professor Dumbledore's Büro", ich nickte und lief hinaus.

„Draco", rief ich mit zitternder Stimme, als ich ihn fand. Er war am See, an dem Ort, an dem wir das letze Mal so fürchterlich gestritten hatten. Er sah nicht zu mir auf, sondern blickte auf den See.

„Ich kann nicht", flüsterte er erstickt und dann begriff ich, dass er weinte. Entsetzt vergas ich den ganzen Hass auf ihn und setze mich neben ihn.

„Was kannst du nicht?", zögernd legte ich ihm eine Hand auf den Oberschenkel. Er musterte sie lange, bevor er sie langsam in seine nahm.

„Mit dir zusammen sein", ich schluckte.

„Wieso?"

Nun sah er zu mir auf. Sein Gesicht war erfüllt mit Schmerz und zögernd hielt er mir seinen linken Arm hin. Mir rutschte das Herz in die Hose. Sein Hemd war zwar noch über seinen Unterarm gelegt, aber ich wusste, was ich darunter finden würde. Mich durchzuckte der Gedanke an seinen Vater, welcher mich vor einem Jahr scheusslich angerichtet hatte, er war ebenfalls Todesser. Verdammt Draco, wieso? Ich schluckte meine Angst herunter und legte meine Hand auf seinen Unterarm, ich schob ihn von mir weg und sah ihn ernst an.

„Wieso?", wiederholte ich, die Frage war nun aber auf sein Todesser Dasein bezogen.

„Ich hatte keine Wahl", murmelte er und sah wieder auf den See.

Nun wurde ich wieder wütend und ich entriss ihm meine Hand, welche er immer noch hielt. „Man hat immer eine Wahl, Draco", zischte ich.

Er schüttelte traurig den Kopf. „Er hätte meine Familie getötet, was hättest du getan?", verdattert sah ich ihn an. Das war nicht fair. Natürlich würde ich alles tun um Harry zu schützen. Ich dachte an all meine Familienmitglieder die ich verloren hatte. Sirius, meine Mutter und mein Vater. Hätte ich mich ihm angeschlossen, wenn ich sie dann noch alle hätte?

„Und er will dich", flüsterte Draco mit zitternder Stimme und riss mich aus meinen Gedanken. „Darum kann ich nicht", seine Stimme brach weg.

„Ich sollte gehen", sagte ich und konnte nichts für meine angewiderte Stimme. Ich liebte Draco und vermutlich würde das auch immer so bleiben, aber das Draco ein Todesser war, war mir zuviel, dass konnte ich nicht tolerieren. Bei all den Gedanken an meine Familie und was ER und seine Gefolgschaft ihnen angetan hatten, könnte ich nie im Leben mit jemandem zusammen sein, der dieses Leben gewählt hatte. Ich wollte nicht mal etwas mit einer solchen Person zu tun haben. Draco hatte sich verändert. Er war nicht mehr die Person in die ich mich verliebt hatte und das musste ich akzeptieren.

„Ja das solltest du", seine Stimme war nun wieder gefasst und kalt. „Ausserdem", setze er an und sein Blick zeigte pure Abscheu. „Würde ich nichtmal mit dir zusammen sein, wenn ich könnte. Du bist widerlich!"

„Du sollst in Dumbledore's Büro", sagte ich unberührt. Dieser Mann war in diesem Moment für mich gestorben.

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Zeitsprung: Die Schlacht-

„Harry", brüllte ich durch den Lärm und sah ihn mit Hermine und Ron zum Raum der Wünsche rennen. Schlitternd kam ich auch noch hinein und hielt mich an meinem Bruder fest.

„Was suchen wir?", fragte ich ausser Atem und umarmte die drei zeitgleich. Ich hatte sie seit beinahe einem Jahr nicht mehr gesehen. Die drei waren auf die Suche der Horkruxe gegangen, während ich mit George und Fred Todesser und Greifer verfolgt und erledigt hatte. Ich war dem Orden des Phönix beigetreten und hatte im letzten Jahr einiges erlebt. Auf Hogwarts konnte ich nicht zurück gehen, da dort die Todesser Oberhand gewonnen hatten, jedoch besuchte ich die verbliebene DA immer wieder im Raum der Wünsche, welchen ich durch einen Gang bei Dumbledore's Bruder betreten konnte.

„Einen Horkrux" flüsterte Harry und betrachtete meine Narbe an der Stirn. Sie war nicht gross, aber sichtbar. Ein Greifer hatte mir ein Messer nachgeworfen und mich an der Stirn gestreift, ehe ich ihn mit Stupor lahm gelegt und Fred und George ihn mitgenommen hatten, um ihn zu verhören.

„Em", sagte Hermine und umarmte mich erneuet. Ich war so froh die drei gesund und einigermassen munter zu sehen. „Wie geht es dir?"

„Hermine", lachte ich und schob sie von mir weg. „Wir haben nach dem Sieg genug Zeit für Smaltalk. Also wie sieht das Ding aus?", fragte ich an Harry gewandt.

„Ein Diadem", rief er, während er einen riesigen Haufen umkrempelte.

„Warte", rief ich und dann flüsternd. „Hörst du das nicht?", ich vernahm ein leises Summen hinter einem Berg aus Kleidern. Harry sah mich mit grossen Augen an und gemeinsam rannten wir zu dem Ort, von dem das geflüsterte Parsel kam. 

„Scheisse", keuchte ich und fasste an meine Narbe, als ich das Diadem sah durchzuckte mich ein stechender Schmerz.

„Wenn haben wir denn da", ich erstarrte und es rieselte mir eiskalt den Rücken runter, als ich die Stimme erkannte. Draco schoss es mir durch den Kopf und ich merkte wie meine Knie wacklig wurden. Wie lange hatte ich ihn schon nicht mehr gesehen? Langsam drehte ich mich auf dem Absatz um und konnte erkennen, wie seine Maske einen Moment bröckelte als er mich sah.



*Seine Sicht*

Was machte sie bloss hier? Das war viel zu gefährlich! Ich verkrampfte mich und ballte meine Fäuste. Ein Jahr lang nicht mal Kontakt gehabt, geschweige denn gesehen und sie brachte mich immer noch aus der Fassung? Ich schüttelte den Kopf und versuchte mich wieder zu besinnen. Plötzlich schrie der Weaselby Goyle an. Irritiert drehte ich mich um. Goyle hatte die Granger am Handgelenk gepackt und rannte nun vor dem Blutsverräter davon. Verächtlich schnaubte ich und verdrehte die Augen - was für ein Weichei.

Dann ging alles ganz schnell. Blitze und Flüche schossen durch denn Raum und plötzlich begann es zu brennen. Angsterfüllt kletterte ich auf einen der Berge um den Flammen zu entkommen, als plötzlich die vier Gryffindors kehrt machten und uns retteten. Ich sah noch wie Potter etwas zurück in den Raum warf und dann verschloss sich die Tür. Ich strauchelte von dem Besen und fing Emily auf, die taumelte und dann zusammenklappte.

„Finger weg, Malfoy", schrie Potter und kam mit erhobenem Zauberstab auf mich zu.

Ich ignoriere ihn und beugte mich über Emily. Sie hatte eine tiefe Brandwunde am Bein, vor Schmerz musste sie ohnmächtig geworden sein.
„Sie ist verletzt", zischte ich.

„Hörst du schlecht? Pfoten weg", schrie nun auch Weasley und zückte ebenfalls seinen Zauberstab. 

Wütend richtete ich mich auf. „Ich liebe sie, ok?", schrie ich und die beiden, wie auch Granger sahen mich ungläubig an. Also redete ich weiter. „Ich habe sie schon immer geliebt! Schon seit ich sie damals im Zug kennengelernt habe", meine Stimme war ausser Kontrolle. „Alles was ich getan habe, habe ich für sie getan", Potter sah mich mit zusammengezogenen Brauen an, aber Granger schien neugierig zu werden, also wandte ich mich nun ihr zu. „Hermine", sagte ich bedacht, es fühlte sich komisch an; noch nie hatte ich ihren Vornamen laut gesagt. „Ich liebe sie wirklich. Ich musste ein Todesser werden um meine Familie und sie zu schützen und darum habe ich mit ihr Schluss gemacht. Ich wusste sie wäre besser dran ohne mich", ich wurde von einem Fluch unterbrochen, der dicht neben Granger äh Hermine einschlug.

„Ich glaub dir nicht", schrie Potter während er versuchte den Todesser auszuschalten, welcher auf uns zu kam. Ich seufzte.

„Sectumsempra", schrie ich und der Todesser lag vor Schmerzen zuckend am Boden.
„Glaubst du mir jetzt?", die drei sahen mich geschockt an. „Ihr habt einen Auftrag zu vollenden", brüllte ich gegen das Getose an und wieder sahen sie mich perplex an. „Ich kümmere mich um sie, geht. Vertraut mir."
„Ron, Hermine ihr müsst in die Kammer des Schreckens", brüllte nun Potter und sah mich noch einmal prüfend an, bevor er mir auf die Schulter klopfte. „Ich hoffe für dich sie lebt noch, wenn wir uns das nächste mal sehen", seine Stimme war drohend, doch er lächelte mich herausfordernd an.
Ich nickte Stumm und sah den dreien zu, wie sie verschwanden.



*Deine Sicht*
Ich konnte nicht anders, ich musste lächeln, als sich Draco mir wieder zuwandte. Verdutzt sah er mich an.

„Hast du etwa zugehört?", fragte er pikiert und wurde leicht rot. Ich nickte und lächelte ihn an.
Doch dann schoss erneut ein Fluch über unsere Köpfe und ich musste mich auf die Schlacht konzentrieren. Ich konnte immer noch kaum gehen und nur kurze Zeit später verlor ich Draco. Ich humpelte mühsam hinter eine Ecke um verschnaufen zu können, als ich Lucius Malfoy gegenüber stand. Ich rechnete mit dem schlimmsten, wie letztes mal. Doch er musterte mich und lief dann widerwillig an mir vorbei. Verdutzt sah ich ihm nach. Dann erklang die Stimme von Voldemort in meinem Kopf und ich sackte zu Boden. Ich griff mir an meine Narbe und hoffte der Schmerz wäre gleich vorbei. Ich hinkte in die Grosse Halle und kam schnaufend an. Ron fiel mir gleich um den Hals und weinte bitterlich.

„Fred", wimmerte er.

„Nein", meine Augen füllten sich wie auf Kommando mit Tränen und dann sah ich Harry, der mich eindringlich musterte. Ich wusste was zu tun war.

Er nahm meine Hand und wir liefen durch den verbotenen Wald. Wir brauchten nichts zu sagen, wir wussten, dass es das Richtige war.

„Mum", flüsterte ich und Tränen stiegen in meine Augen. Als ich sie sehen konnte dank dem Stein der Auferstehung in Harry's Hand. Ich sah sie der Reihe nach an. Lupin, Sirius, meinen Dad und meine Mum. Dann weinte ich bitterlich. 

„Emily", Sirius sah mich geschockt an. Ich weinte nie und das wussten sie alle. „Wir sind so stolz auf euch."
Ich schluchzte erneut und sah dann zu Harry. „Harry, wenn ich könnte, würde ich mich alleine opfern", flüsterte ich und wäre beinahe an meinen Worten erstickt.

Er schüttelte den Kopf und nahm mein Gesicht fest in beide Hände. „Wir sind zusammen geboren, wir werden auch gemeinsam sterben", dann küsste er mich auf die Stirn und wir steckten unsere Zauberstäbe weg und er liess den Stein fallen. Ich lächelte schwach, mit niemanden würde ich lieber in den Tod gehen. Doch dann dachte ich an Draco. Ich hatte ihn erstgerade wiederbekommen, hatte erst jetzt die ganze Wahrheit erfahren und jetzt war es zu spät. Eine Träne rollte über meine Wange. Wieso hatte ich ihn damals am See nicht unterstützt, ihm beigestanden? Vielleicht hätten wir dann zumindest ein Jahr zusammen gehabt. Wenigstens konnte ich mit dem Wissen sterben, dass er mich liebte. Ich nahm Harry's Hand und drückte sie fest. Wir würden mutig in den Tod gehen, wie Löwen halt.



*Seine Sicht*
Mein Atem stockte, als ich sah, dass ER recht hatte. Hagrid trug Potter und meine Emily leblos im Arm. Ginny Weasley's Schmerzensschrei zerriss die Luft und ich spürte eine einsame Träne meine Wange hinab rollen. Wütend kickte ich gegen einen Stein. Wie hatte es nur geschehen können? Ich hätte besser auf sie aufpassen sollen.

„Verdammt", ich wollte schreien, aber meine Stimme war weg. Es kam nur ein würgen heraus und ich sackte auf die Knie.

„Draco", rief mein Dad und ich sah auf. Sollte ich gehen? Sollte ich mich für die Gewinnerseite oder die richtige Seite entscheiden? Was spielte es noch für eine Rolle? Ohne sie hatte es sowieso keinen Sinn mehr. Mit schmerzverzogenem Gesicht lief ich langsam auf meinen Vater zu. Ich spürte nichts mehr, so musste sich der Tod anfühlen. Als ich beinahe bei meinen Eltern war, stockte ich. Hatte sie sich gerade bewegt? Ich hatte sie die gesamte Zeit angestarrt und nun zwinkerte sie mir ganz sicher zu. Ich konnte nicht anders, meine Mundwinkel zuckten und ich machte auf dem Absatz kehrt und stand neben Granger, welche mich doch tatsächlich anlächelte.



*Deine Sicht*

Ich lief mühsam durch die Trümmer. Harry und ich hatten Voldemort gemeinsam getötet. Es war zu ende. Dennoch konnte ich noch nicht aufatmen. Zwischen den Trümmern und Leichen suchte ich fieberhaft nach Draco. Er hatte sich für unsere Seite entschieden gehabt, er hatte sich für mich entschieden. Ich lächelte, als ich an sein Gesicht zurück dachte, als ich ihm zugezwinkert hatte. Hoffnung und Liebe war plötzlich in seine leeren Augen getreten. Doch wo war er nun?

„Draco?", rief ich verzweifelt und strich mir die Haare aus dem Gesicht.

„Emily?", hörte ich es hinter mir und ich nahm meine ganze Kraft zusammen und rannte zu ihm. Ich warf mich in seine Arme und strahlte ihn an.

„Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich", nuschelte ich und küsste seinen Hals gleichzeitig. Er roch nach Schwefel und Schweiss, aber immer noch nach Draco. Er grinste und sah mich liebevoll an. Dann stellte er mich ab und nahm mein Gesicht in seine rauen Hände.

„Ich liebe dich", sagte er bestimmt und dann küsste er mich. Es war ein Kuss voller Hoffnung, Liebe und Leidenschaft. Ich seufzte verlangend und öffnete meinen Mund. Ich schlang mein Arme um seinen Nacken und zog mich zu ihm herauf.

„Bitte lass mich nicht mehr gehen", raunte ich in sein Ohr und er schüttelte grinsend den Kopf.

„Nie mehr", denn küsste er mich erneut und ich hoffte, dass es nie mehr enden würde.



-Szene aus der Zukunft

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„Mamiiiiiiiiii, Daddyyyyyy!"

Ich stöhnte auf und zog mir sie Decke über den Kopf. Draco neben mir zuckte zusammen und richtete sich auf. Seine verwuschelten blonden Haare hingen in sein Gesicht. Ich mochte denn Look, stand ihm viel besser, als die nach hinten gegeelten Haaren. Ich grinste ihn frech an.

„Bitte bleib noch", flüsterte ich, setze mich langsam auf und streichelte seinen Arm. Das Todessermal war beinahe verblasst.

„Unser Sohn braucht uns, du verruchtes Ding", sagte er und drückte mich zurück ins Kissen.

„Hey", protestierte ich, als er sich über mich drüber rollte, eine Boxershorts überstreifte und hinaus ging. Fluchend suchte ich mir ein Hemd von ihm und kurze Hosen und lief dann gähnend die Treppe zur Küche herunter.
„Was ist denn Scorpius?", fragte Draco und nahm ihn behutsam auf seinen Schoss. Ich lächelte. Sie sahen so perfekt zusammen aus. Scorpius hatte seine blonden Haare und meine stechend grünen Augen. Er grinste schelmisch zu mir auf.

„Ich hab ihn", sagte er verschwörerisch und klang dabei genau wie sein Vater früher, wenn er etwas geplant hatte.

„Wen?", fragte ich misstrauisch und setze mich den beiden gegenüber. Er grinste noch mehr und zog dann einen Brief aus der Hosentasche mit welchem er vor unseren Augen herumfuchtelte.

„Hogwarts ich komme", kreischte er und sprang im Wohnzimmer wie wild herum. Draco und ich wechselten einen stolzen Blick.

„Kann ich es James, Albus Severus und Lily erzählen?", rief Scorpius begeistert und hatte die Schuhe bereits an.

„Klar", lächelte sein Vater. Ich sah zu meinem Mann. Unglaublich, dass der Sohn von Draco Malfoy beinahe jede Woche zu Harry Potter ging um mit seinen Kindern zu spielen. Ich schmunzelte, er war einfach perfekt.

„Was lachst du?", fragte er und als ich mit den Schultern zuckte, breitete sich ein schelmisches Grinsen in seinem Gesicht aus. Langsam kam er auf mich zu.

„Oh nein, was hast du vor?", misstrauisch sah ich zu wie er noch näher kam.

„Das", leicht warf er mich mit seinen muskulösen Armen über die Schulter und lief mit mir in Richtung Schlafzimmer.

„Du Bösewicht", kicherte ich als er mich aufs Bett warf und sich über mich beugte.

„Dein Bösewicht", korrigierte er und küsste mich. Selbst nach 19 Jahren, fuhren die Schmetterlinge in meinem Bauch noch Achterbahn und ich gab mich ihm vollständig hin.

-

Meinungen-



Harry: Was soll ich sagen? Sie ist meine zweite Hälfte. Ich liebe sich unglaublich fest und bin so froh, dass sie immer an meiner Seite war. Sie ist eine unglaublich starke Frau, ich glaube ohne sie, wäre ich heute nicht wo ich jetzt bin.



Hermine: Sie ist meine beste Freundin. Auch wenn sie nie wirklich viel für die Schule gemacht hat, haben wir uns immer super verstanden. Sie ist immer für einen da und sagt geradeheraus ihre Meinung. Auch wenn sei meiner Meinung nach etwas zu aufbrausend und Impulsiv handelt.



Ron: Meine beste Freundin. Ich fand es zwar zuerst etwas merkwürdig, dass sie ausgerechnet Draco wollte, wenn doch jeder auf sie stand. Aber sie hat Draco echt zu einem besseren Menschen gemacht und wir gehen nun oft zu ihnen auf Besuch. 



George: Sie ist echt heiss.



Draco: Halt die Klappe George. Sie ist die Liebe meines Lebens und dank ihr habe ich verstanden wer ich wirklich bin. Ich würde alles für sie tun und für sie sterben. Ich liebe sich über alles.



Zabini: Ach kommt Hermine und Ron, ich war als erster ihr bester Freund und bin es auch heute noch. Sie ist einfach unglaublich. Eine wirklich tolle Frau und brutal klug und schlagfertig. Ich bin froh, dass Draco sich für sie und nicht diese Kuh von Parkinson entschieden hat.



Cedric: Naja, halt die Schwester von Potter. Sie sieht verdammt gut aus, aber mehr weiss ich nicht.



Dumbledore: Sie und Harry waren wie meine eigenen Kinder für mich. Sie ist unglaublich schlau und temperamentvoll. Sie ist stolz und bewundernswert mutig. Ein Aussergewöhnliches Mädchen.



Voldemort: Meine Erzfeindin! Ich kann es nicht glauben, dass ich von zwei Kindern bezwungen wurde. Pah!





 



Autor: Jagala

Link: http://www.testedich.de/quiz38/quiz/1445781625/Harry-Potter-Liebe-oder-doch-nur-Spass

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