Stimmungsschwankungen

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Müde richtete ich mich auf. Es war schon hell. Marry lag nichtmehr neben mir - sie und Alice badeten im Teich. Liam, Max und Emy saßen auf dem Rasen davor. Ein bisschen peinlich war die Vorstellung schon, dass ich bis eben die ganze Zeit hier geschlafen und niemand mich geweckt hatte. Hoffentlich hatte ich nicht geschnarcht.
"Morgen!", rief Marry mir grinsend zu.
Max grinste mich ebenfalls an. "Ein bisschen verpennt, oder?"
Ich lachte nur. Warum hatte ich mich nicht schon früher wenigstens mit Liam, Alice und Emy angefreundet? Zum ersten Mal bereute ich es.

Ich rappelte mich auf, rannte in den See, gab Marry einen Kuss und spritzte ihr einen Schwall Wasser ins Gesicht. Dann ergriff ich schnell tauchend die Flucht und grinste sie, ein paar Meter entfernt, fieß an.
Was hatte ich erwartet, natürlich wollte sie sich rächen. Doch ihr Versuch, mich nass zu spritzen, scheiterte, denn ich tauchte schnell weg und hinter ihr wieder auf, wo ich ihr wieder Wasser über den Kopf spritzte.
"Finn!", meckerte sie gespielt wütend und drehte sich zu mir um. "Kommst du mit essen?"
"Klar!"
Das war eine klare Niederlage ihrerseits, schließlich hatte sie aufgegeben. Sie nahm meine Hand und etwas stolz über meinen 'Sieg' grinsend lief ich ihr und unseren Freunden hinterher zu Bratpfanne, bei dem wir uns gemeinsam Essen holten und uns dann an einen Tisch setzten, wo wir anfingen, zu essen.
"Lecker!", sagte Marry mit vollem Mund an Max gewandt.
Stimmt, er war ja Koch.
"Meinst du?"
Marry machte einfach: "Mmhmmh", was Max wohl als Bestätigung nehmen sollte.
Ich wandte mich an Alice und Emy. "Morgen bin ich auch endlich einer von euch Läufern!"
Alice schmunzelte leicht. "Du weißt aber, dass das keine kinderleichte Aufgabe ist?"
Oh ja, das wusste ich nur zu gut. Aber mein Ehrgeiz, einen Ausweg zu finden, war größer, als Angst und Aufregung.
"Es ist alles so durcheinander, dass auch die, die keine Läufer sind, ins Labyrinth gehen.", meinte Emy.
Ich nickte. "Da hast du recht." Mir fiel wieder ein, wie sie gestern meine Frage ignoriert hatten, also versuchte ich es erneut. "Aber wolltet ihr heute nicht sowieso ins Labyrinth?"
Plötzlich schien Alice etwas einzufallen, wodurch Emy mir wieder nicht antworten konmte. "Sag mal Emy, Sektor 5 ist heute zu. Wie sollen wir das erforschen?"
"Ich glaube, wir müssen eine Woche abwarten."
Sektor 5? Wovon redeten sie? Ich wusste, dass es verschiedene Abschnitte im Labyrinth gab und dass es sich jede Nacht änderte. Doch die Anderen schienen gestern Fortschritte gemacht zu haben, von denen ich nicht wusste.
"Schade.", sagte Max, "Ihr geht also nicht rein?"
"Ich denke, es bringt nichts.", erwiderte seine Freundin. "Ich würde eher sagen, dass wir nächste Woche alle gemeinsam losgehen."
"Gehen wir aber wirklich alle los? Es wird definitiv gefährlich sein."
"Denkst du, es ist besser, wenn wieder nur ein paar Leute mitkommen?"
Max schaute flüchtig zu Marry und Liam. "Ich will nur nicht jedem das Leben gefährden, wenn wir nichtmal wissen, ob wir Erfolg haben."
"Okay. Aber ich gehe auf jeden Fall und ich finde, Finn sollte auch mitkommen."
Etwas erschrocken schaute ich auf, als mein Name plötzlich fiel, willigte aber ein.
Emy fragte in die Runde. "Will noch jemand mitkommen?"
Alice und Max bejahten.
Eine Weile schaute Emy ihren Freund an, dann schien sich ihre Meinung zu ändern. "Ich fände es doch besser, wenn nur Läufer mitkommen würden."
"Meine Meinung kennt ihr...", grummelte Alice.
"Dann bleibe ich.", sagte Max.

Die Stimmung änderte sich schlagartig von fröhlich zu deprimiert, wie schon so oft. Malwieder stand Emy auf und ging zum Teich. Marry folgte ihr und nach kurzem Zögern tat das auch Max. Ich hielt es auch nichtmehr lange aus. Schnell aß ich auf und ging zum Teich, wo ich die bedrückte Stimmung schon spüren konnte.
"Was ist los?", fragte ich.
"Wir sind alle ein bisschen traurig gerade." Marry grinste, doch in ihren Augen konnte ich die Traurigkeit sehen und ihr Grinsen war eher ein leichtes Lächeln.
Ich versuchte, aufmunternd zurück zu lächeln. "Und warum? Denkt ihr darüber nach, ob wir jemals hier rauskommen? Oder darüber, was ist, wenn wir draußen sind?"
Marry nickte einfach und ich blickte nachdenklich über den Teich. Was würde mit uns passieren, wenn wir draußen waren? Würde man uns dann wie Laborratten behandeln? Würden wir unsere Eltern, vielleicht auch Geschwister sehen? Würde man uns alles erklären? Es gab so viele Fragen. Wir konnten nur die Zukunft abwarten.
Aufeinmal umarmte ich Marry. Ich sah meine Freunde an, die um mich versammelt saßen, spürte Marrys Nähe und das angenehme Kribbeln im Bauch und betrachtete den Teich, auf dessen Wasseroberfläche die Sonne sich spiegelte und der eigentlich eher ein See oder eine Art Pool war. Es war doch eigentlich ganz schön hier. Sanft küsste ich Marry. "Eigentlich habe ich es garnicht so eilig hier raus zu kommen..."
Marry lehnte sich an meine Schulter und schloss die Augen. "Ich auch nicht."
"Können wir nicht warten? Wenn das hier ein Experiment ist, werden wir irgendwann wahrscheinlich eh gezwungen, rauszukommen." Langsam wusste ich nichtmehr, was ich eigentlich wollte.
"Wenn es gehen würde, würde ich sagen, ja. Aber so leicht ist das, denke ich, nicht.", sagte Marry.
Damit hatte sie auch recht. Wollte ich wirklich erleben, wie die Lichtung nocheinmal von Griewern gestürmt wurde? Vielleicht ließen sich die Schöpfer sogar noch grausamere Monster einfallen, wenn das überhaupt noch ging. Trotzdem fragte ich seufzend: "Warum nicht?..."
Dann sprach Marry meine Gedanken aus. "Ich denke WCKD wird sich schon etwas dabei gedacht haben, die Tore offen zulassen. Ich denke sie würden das nicht machen, wenn sie wollen würden, dass wir hier unsere Leben chillen."
"Ja, aber seitdem haben sie das komischerweise nicht nocheinmal gemacht..." ich war gerade einfach faul. Ich wollte keinen Ausgang suchen, sondern einfach ewig mit den Anderen und Marry an meiner Seite an diesem Teich sitzen.
"Zum Glück." Marry richtete sich auf und schaute mich ernst mit ihren wunderschönen Augen an. "Das macht mir Angst."
"Was machen wir, wenn sie es doch nochmal tun?", fragte Max leise.
"Dann...", Emy schluckte und senkte ihren Blick. "Dann müssen wir zusammenhalten und...versuchen zu überleben."
"Ich bin dafür, dass wir bald losgehen." Mit diesem Satz hatte Max meine Meinung schlagartig wieder geändert. Wir mussten hier weg. Marry, die mich immernoch voller Angst in den Augen anblickte, unterstützte das nur. Vielleicht fanden wir draußen ja einen Ort, der genau so schön war, bloß sicherer.

Emy hatte mittlerweile wieder aufgeschaut und blickte nachdenklich in die Leere. "Im Notfall können wir dann in diesen Gang gehen..."
"In welchen Gang?" Jetzt wurde ich langsam etwas wütend. Warum erklärte mir hier niemand etwas?!
"Den eventuellen Ausweg.", antwortete mir Marry knapp, bevor sie sich zu Emy drehte. "Ich würde trotzdem noch warten."
"Aber können wir wirklich bis nächste Woche warten? Was ist, wen sie innerhalb dieser Woche angreifen?", hörte ich plötzlich Alice Stimme. Sie hatte sich wohl unbemerkt dazu gesetzt.
Erst wirkte Max etwas überrascht, dass Alice aufeinmal da war, doch dann sagte er: "Wir müssen warten. Der Sektor 5 ist nicht offen."
Es gab also einen Gang. Und einen Abschnitt 5. Wie hing das zusammen?
"Wir warten also. In der Zeit müssen wir uns vorbereiten.", stellte Max fest.
Emy nickte entschlossen. "Ja, auf jeden Fall."

Marry schien diese schlechte Stimmung zu nerven, deshalb stand sie einfach auf und rannte ins Wasser.
Ich dachte an meinen "Gewinn" vorhin. Noch einer wäre nicht schlecht. Ich rannte also auch ins Wasser, aber an Marry vorbei und schwamm vor ihr weg, wobei ich manchmal versuchte, sie mit den Füßen nass zu spritzen. Natürlich schwamm sie hinterher. Schnell plante ich etwas.
"Um es ihr leichter zu machen", schwamm ich auf sie zu und blieb dann auf der Stelle.
Sie hielt mich sofort fest. "Nicht wegschwimmen.", klagte sie - gespielt traurig.
"Okay." Grinsend hob ich sie hoch, trug sie tiefer in den Teich und schmiss sie dann ins Wasser.
"Finn!", lachte sie.
Ich grinste unschuldig, bis ich lauthals anfangen musste zu lachen.
Plötzlich spürte ich ihre Lippen auf meinen und erwiderte den Kuss sofort. Kribbelnde Wärme durchströmte meinen Körper.
Von Alice war ein Lachen zu hören.
"Was ist?" Marry löste den Kuss und sah sie an.
"Bei euch ist wohl doch alles gut!"
"Ja, jetzt.", sagte Marry glücklich.

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Sorry, für Tippfehler. Habe das Kapitel in der Mittagspause in der Schule geschrieben...und Handys sind da verboten... -.-

#Fairy ist übrigens der Shipping-Name von Finn und Marry xD

Hier noch die Geschichten der Anderen :)

Marry:BecauseIsaac

Liam: LichtLiam

Alice lutschii

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 09, 2016 ⏰

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