Safe In Your Arms

1. Kapitel

Erin saß nervös im Bus und sah alle 2 Minuten auf die Uhr ihres Handys. Sie war auf dem Weg zur Schule und der Unterricht hatte schon vor vier Minuten angefangen.

Endlich war sie an der Schulbushaltestelle und kaum war der Bus zum Stehen gekommen und hatte quietschend seine Türen geöffnet hechtete Erin nach draußen auf das Schulgebäude zu. Sie konnte die neugierigen Blicke der Schüler schon vor sich sehen, wenn sie gleich die Klassenzimmertür aufreißen und ein "'Tschuldigung, hab den Bus verpasst" keuchen und sich erschöpft auf ihren Platz setzen würde. Erin war eher schüchtern und hasste es, wenn sie zu sehr auffiel. Und zu spät kommen war ja mal Auffallen hoch drei!

Sie hastete die langen Schulflure entlang, wobei ihr immer wieder, ihre schwere Handtasche vom Arm rutschte. Wie sie Stress morgens hasste.

Endlich stand sie vor ihrem Klassenzimmer. Sieben Minuten zu spät. Mist. Sie atmete noch einmal tief durch und öffnete dann langsam die Tür.

"Entschuldigung. Ich hab den Bus verpasst. Tut mir so leid!", sagte Erin und rechnete damit, dass die ganze Klasse sie bereits anstarrte, aber sie sahen alle zu einem Typen, der vorne neben dem Lehrerpult stand. Besonders die Mädchen warfen dem Kerl schmachtende Blicke zu und flüsterten aufgeregt miteinander. Fragend blickte Erin zu ihrer Englisch Lehrerin, Miss Grancher. Sie hatte mit einer saftigen Strafe gerechnet, aber auch sie war ganz fasziniert von dem fremden Typen, der dort stand und irgendetwas redete.

Hm, auch gut, dachte Erin und setzte sich in die letzte Reihe, neben ihre beste Freundin Cara, an ihren Platz. Sie wollte sie begrüßen, aber auch Cara sah zu diesem komischen Typen hin. Etwas beleidigt, wendete Erin nun auch ihm ihre Aufmerksamkeit zu und verstand nun wieso ihn alle Mädchen so anstarrten. Er sah verflixt gut aus. Er hatte leichte, hellbraune Locken und kastanienfarbene, braune Augen. Sie strahlten während er redete. Er war sehr gut gebaut. Unter seinem engen T-Shirt konnte Erin Andeutungen eines Sixpacks erkennen. Wow. In ihrer Klasse war noch nie ein heißer Typ gewesen. Und in ihrer Parallelklasse eigentlich auch nicht. Erin hatte bis jetzt nur eine Beziehung mit Toby Tanner gehabt. Er sah zwar gut aus, süße Blonde Locken und himmelblaue Augen, hatte sie damals aber für die Schulschlampe Betty sitzen gelassen und war, deshalb für sie gestorben. Somit zählte er für sie nicht mehr zu den "heißen Typen".

"...Dann hat es noch ein paar familiäre, private Gründe gegeben, deswegen zog ich mit meiner Familie, hier her nach England.", sagte der Typ gerade.

"Wow, wer ist der Kerl?", flüsterte Erin zu Cara rüber. "Das ist Derek Boyd. Unser neuer Mitschüler. Und er ist ja mal so richtig heiß!", quietschte Cara, so leise sie konnte. Erin öffnete den Mund. "Ist nicht wahr?!" Cara nickte. "Doch! Ich kanns auch kaum glauben." Erin knuffte ihre beste Freundin freundschaftlich in die Hüfte. "Na, na du hast einen Freund. Nicht untreu werden", grinste sie. Cara lachte und verdrehte die Augen. "Ja, ja schon klar. Keine Angst, ich liebe Matt und würde ihn nie betrügen", sagte sie. "Ich weiß, ich weiß", antwortete Erin und lächelte. Matt und Cara waren schon seit ein einhalb Jahren zusammen und waren ein tolles Paar. So sollte es auch bleiben.

Als Derek mit seiner Rede fertig war, klatschte die ganze Klasse begeistert und Derek setzte sich an den freien Platz zwei Tische vor Erin.

Miss Grancher setzte ihren Unterricht wie gewohnt fort und hatte wohl gar nicht mitbekommen, dass Erin zu spät gekommen war.

Als die Pausenklingel ertönte war Derek sofort unkreist von Mädchen. Erin konnte hören wie sie ihn mit Fragen bombadierten und sich bei ihn einschleimten. Sie wäre so gern auch einfach auf ihn zugegangen und hätte ihn angesprochen, aber sie traute sich nicht.

Als sie sah wie sich Cara und Matt zur Begrüßung küssten und verliebt ansahen, hatte sie irgendwie das Bedürfnis sich zu verdrücken. Es war nicht so, dass sie es Cara nicht göhnte einen so tollen Freund zu haben. Nein, sie waren ein so tolles Paar und Erin freute sich eigentlich auch zu sehen, wie die Beiden so glücklich miteinander waren. Sie wünschte sich das nur auch so sehr. Und mit Toby hatte sie wirklich Pech gehabt. Dabei war sie auch so verliebt in ihn gewesen. Aber er anscheinend nicht in sie. "Hey Leute! Mir gehts grad nicht so gut. Ich geh kurz nach draußen an die frische Luft!", sagte Erin und ihre Freunde sahen ihr besorgt hinterher.

Draußen war es ziemlich kühl geworden. Es war Oktober, also mitten im Herbst. Erin fröstelte und rieb sich zum Aufwärmen an ihren Armen. Sie stand vor dem Schulhaus und starrte auf den Boden. Hoffentlich würde sie auch bald jemanden finden. Jemanden, der wie für sie geschaffen war.

Erin drehte sich um, den Blick weiterhin auf den Boden gerichtet und wollte gerade wieder rein, zu Cara und Matt gehen da prallte sie mit Jemandem zusammen.

"Sorry", murmelte Erin. Langsam wanderte ihr Blick von der Brust, bis hoch zu dem Gesicht, der Person, die vor ihr stand und mit der sie gerade zusammen geknallt war. Shit. Das war ausgerechnet Derek. Wieso musste ihr sowas peinliches, genau bei dem heißesten Typen den sie kannte passieren? Dereks Mine hellte sofort auf, als er in Erins Gesicht blickte. "Kein Problem. Das war meine Schuld", sagte er freundlich und sah Erin dabei direkt in die Augen.

Erin fand ihn schon in der Klasse, von Weitem attraktiv, aber vom Nahen war er der Wahnsinn! Kaum zu beschreiben! Er war wirklich der bestaussehendste Typ den Erin je gesehen hatte. Und bei seinem umwerfenden Lächeln wurden ihre Knie weich.

Erin wurde rot und musste den Blick abwenden, als sie bemerkte wie nahe sie beieinander standen und auch Derek schaute etwas verlegen zur Seite.

"Du warst doch die Zuspätkommerin, oder?", sagte Derek nach ein paar Sekunden und lächelte. Sein Lächeln war so warm und sanft. Erin fürchtete sich überhaupt nicht mehr mit ihm zu reden.

"Ja", antwortete sie etwas verlegen und kicherte. "Aber wegen dir hat es irgendwie keiner bemerkt." Derek grinste.

"Wirklich? Glück gehabt. Wie heißt du eigentlich, wenn ich fragen darf?"

"Erin", sagte Erin und lächelte.