OS #3 Kiss Me

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Teresa seufzte. Erschöpft lehnte sie sich gegen die Fensterbank und blickte auf den menschenleeren Parkplatz hinunter. Sie war total fertig. Wollte einfach nur noch nach Hause, ein heißes Bad nehmen und dann ins Bett. Sehnsüchtig dachte sie an ihr Bett. So weich ... und warm...
Eine erste Straßenlaterne sprang an, weitere folgten sofort. Die wenigen Autos auf dem Parkplatz wurden nun wieder spärlich beleuchtet. Seit unglaublichen 10 Stunden war sie nun hier. Seit 13 Stunden auf den Beinen. Verdammt, sie war am Ende!
Sie war wieder einmal viel zu früh hier gewesen. Vor Jane, und das hieß etwas. Sie hatte Akten sortiert, Beschwerden abgearbeitet, 3 ausstehende Berichte zu Ende geschrieben. Das alles noch vor der Mittagspause, begleitet von einigen Tassen Kaffee. Und dann, verdammte 2 Stunden vor dem heiß ersehnten Feierabend, wurde eine Leiche gefunden. Noch nicht identifizierter Mann. Keine Hinweise, weder auf Identität, noch auf Todesursache. Geschweige denn auf den Täter. Und jetzt stand sie hier und wartete. Wartete auf irgendetwas. Ein Name würde ihr ja schon reichen. Es wäre natürlich das Beste, würde Jane mit Identität des Opfers plus des Täters plus Motiv hereinschneien, aber sie erlaubte sich gar nicht erst, sich diesem Wunschtraum hinzugeben.

Die Tür wurde aufgestoßen und jemand betrat wortlos ihr Büro. Jane. Sie brauchte sich nicht umzudrehen, sie wusste es einfach.
"Hey Lisbon", grinste er, mitten im Raum stehend.
Seufzend drehte sie sich um. "Was gibt's, Jane?"
Er grinste so breit es eben ging.
"Nichts"
"Wieso sind sie dann hier?!"
"Mir ist so langweilig, Lisbon!"
"Und?"
"Ihnen doch auch, nicht wahr?"
"Nein."
"Sie können nicht lügen."
"Jane, verdammt, mir ist nicht langweilig, ich bin einfach nur scheiße müde und will jetzt endlich nach Hause, das kann ich aber nicht solange diese beschissenen Gerichtsmediziner mir keinen Namen liefern!!"
Jane verkniff sich ein Kichern.
"Na na, Lisbon, wir wollen doch keine unschuldigen Leute beschimpfen, die nur ihre Arbeit machen."
"Ach halten Sie doch die Klappe!"
"Sie sehen das viel zu eng, Lisbon. Seien Sie doch mal locker!"
Wütend funkelte sie ihren Berater an.
Entschlossen machte er einen Schritt auf sie zu. Er grinste sie an und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.

Perplex starrte sie ihn an. Und ebenso perplex starrte er zurück. Sie konnte nicht fassen, dass er das gerade getan hatte. Und ebenso wenig konnte es er.

Eine gefühlte Ewigkeit standen sie sich gegenüber und starrten sich gegenseitig an. Er sah in ihre grünen Augen, und sie in seine.
Tief in ihm erwachte ein Gefühl, von dem er gedacht hatte, es auf immer verbannt zu haben.
Ihre Gedanken schlugen Purzelbäume, ihr Bauch kribbelte.
Er konnte nicht fassen, was er gerade dachte. Er konnte doch nicht ... sie war doch seine Chefin, sie ...
Sie war Teresa Lisbon, die Frau, die ihn im innersten berührte. Die Frau, der er über alles vertraute. Die Frau, die ...

Ohne eine weitere Sekunde zu verschwenden legte er eine Hand in ihren Nacken und drückte seine Lippen auf ihre. Sie verspannte sich. Er ließ jedoch nicht von ihr ab, streichelte sanft ihren Arm, und sie wurde lockerer. Ja, sie erwiderte sogar seinen Kuss!
Das gab ihm Mut. Er öffnete den Mund, stieß mit der Zunge gegen ihre Lippen, bat sanft um Einlass.
Als sie ihm diesen gewährte, verlor er den Verstand.

Er drückte sie hart gegen die Wand und küsste sie mit einer Leidenschaft, von der sie niemals gedacht hätte, dass sie in ihm steckte. Seine Hände waren plötzlich überall an ihrem Körper, er berührte gierig jede Stelle, die er erreichen konnte. Viel zu lange hatte er keine Frau mehr berührt. Nicht auf diese Weise. Und vor allem nicht eine so unglaubliche Frau. Eine so wunderbare Frau.

Sie ging darauf ein, wusste selbst nicht genau, warum. Sie tat einfach, was sich richtig anfühlte. Und das war im Moment nichts anderes, als Patrick Jane zu küssen.

Sie vergrub ihre Hände in seinen blonden Locken. Das hatte sie schon immer tun wollen! Dadurch spornte sie ihn noch mehr an.
Seine Hände wanderten nun unter ihre Bluse. Ihr Kopf lief heiß, doch ihr Herz hatte seine Entscheidung schon längst getroffen. Sie wollte diesen Mann, und wie!

Er streichelte ihre nackte Haut, befühlte ihre Brüste durch den Stoff des BHs. Sie stöhnte in den Kuss hinein, streifte ihm dann gierig sein Jackett ab. Es landete irgendwo im Raum. Wo er die Hände schonmal frei hatte, entledigte er sich gleich noch seiner Weste, die dem Jackett in unbestimmte Tiefen des Büros folgte.

Sogleich zog er sie in einen erneuten Kuss. Sie knöpfte sein Hemd auf, ohne hinzusehen. Als sie endlich alle Knöpfte gelöst hatte, fuhr sie über seinen unglaublichen Oberkörper. Wow!
Er stöhnte in den Kuss, als sie ihn berührte.
Sein Atem ging schneller als zuvor, und als er sie in einer Woge neuer Leidenschaft wieder an die Wand drückte, konnte sie seine Erregung deutlich spüren.
Ihr schossen unzählige Gedanken durch den Kopf, wie - oder besser wo - das hier weitergehen würde. An der Wand, hier, wo sie standen? Auf dem Schreibtisch? Auf der Couch? Sie war gerade auf dem besten Wege, mit Patrick Jane zu schlafen - und das in ihrem Büro!

Jane ließ von ihr ab und sah ihr schwer atmend in die Augen. Sie konnte das Verlangen darin sehen, das Verlangen nach ihr. Und sie wollte ihn mindestens genau so sehr.
Er griff ihr an den Po und begann gleichzeitig, ihren Hals hinab zu küssen. Sie warf den Kopf in den Nacken und stöhnte wohlig auf. Das gefiel ihr - und wie!
Er kehrte zurück zu ihren Lippen, und wieder versanken sie in einen leidenschaftlichen Kuss. Sie schob eine Hand unter den Bund seiner Hose, und ertastete etwas, was ihr wirklich sehr gefiel. Er sog scharf Luft ein.

Die Tür flog auf. "Boss, wir-"
Rigsby verstummte.
Sprachlos starrte er auf Lisbon und Jane.
Teresa hatte erschrocken ihre Hand aus Janes Hose zurückgezogen und ihn von sich gestoßen. Beide blickten nun schwer atmend den verstummten Rigsby an, der mit einer Akte in der Hand völlig planlos im Raum stand.

Nachdem sie sich gefasst hatte, fuhr sie durch ihre verwuschelten Haare und richtete ihre Bluse.
"Ja, Rigsby?", bedachte sie ihn mit einem Alltagsblick. Als wäre nichts gewesen. Als hätte er sie nicht gerade mit Jane erwischt.
Beide Männer standen noch immer wie angewurzelt im Raum. Jane atmete schwer und konnte nicht fassen, was hier soeben geschehen war. Rigsby genauso wenig.

"Ähm..." Rigsby erwachte aus seiner Trance, und da kippte auch bei Jane der Schalter. Er stürmte aus dem Raum, einen verwirrten Rigsby und eine gespielt coole Lisbon zurücklassend.

"Ja?", fragte Lisbon nach.
"Ähm ...", stotternd blickte er in die Richtung, in die Jane verschwunden war, "d-der Name. David Greyham."
"Das wurde aber auch Zeit."
Mit diesen Worten entriss sie ihm die Akte und bedeutete ihm, zu gehen. Als die Tür ins Schloss fiel, lies sie sich seufzend in ihren Bürostuhl fallen.

>Fortsetzung zu Sleeping In My Car ist in Arbeit<

JisbonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt