Part 7

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Danach läuft er richtung Treppe, doch bevor er mich sehen kann, bin ich auch schon in meinem Zimmer verschwunden.

Nun liege ich hier und kann einfach nicht schlafen. Kyle ist, wie eigentlich versprochen, immernoch nicht aufgekreuzt und es ist mittlerweile schon 1:09 Uhr. Jackson bekam vor 3 Stunden einen Anruf. Ich habe nur gehört wie er gebrüllt hat, gegen die Wand geschlagen hat und dann ist er auch schon wieder abgehauen. Eigentlich wäre es doch jetzt der perfekte Zeitpunkt, um mich mal ein bisschen umzusehen. Nicht im Haus, nein. Vielleicht nur so ein bisschen in seinem Zimmer. Sky. Keine gute Idee. Was ist, wenn er wiederkommt und dich erwischt? Dann bist du am Arsch. Ich will endlich wissen, was los ist. Wenigstens eine Spur. Eine kleine Ahnung. Schlussendlich stehe ich auf und tapse leise rüber zu seinem Zimmer. Es ist keiner Zuhause. Und wenn jemand kommt, dann höre ich es ja, hoffentlich rechtzeitig. Gerade stehe ich vor seinem Schreibtisch. Warum sind hier so unendlich viele Schubladen? Wo würde ein Verbrecher am ehesten was verstecken? In der rechten oberen oder unteren Schublade, oder? Ich ziehe die Schublade auf und hatte eigentlich gehofft irgendwelche Unterlagen oder Briefe zu finden. Aber nichts, wirklich gar nichts. Das gleich wiederholt sich einfach in allen Schubladen. Es ist einfach nichts drin. In der letzten Schublade findet sich dann doch noch etwas. Ein Schlüssel. Aber wozu? Er sieht einfach aus wie ein normaler Haustürschlüssel. Vielleicht gehört der ja auch zu einem Tresor. Ich mache mich auf dem Weg zum Bett, schaue darunter, um vielleicht einen Tresor zu finden. Nichts. Hinter dem Wandschrank vielleicht. Vorsichtig versuche ich den Schrank vor zu schieben. Warum ist dieses Ding so schwer? Mit aller Kraft lehne ich mich dagegen. "Ist ja süß wie du versuchst den Schrank wegzuschieben, aber was genau willst du dort finden?" Ich erstarre in all meinen Bewegungen. Schnell lasse ich den Schlüssel in meine Tasche gleiten. "Ich.. ehm.. habe einen Tennisball gegen die Wand in meinem Zimmer geworfen, meine Tür war offen und dann ist er in dein Zimmer hinter den Schrank gerollt und ich wollte ihn mir wiederholen." Stolz auf meine plausible Ausrede grinse ich ihn an. Er guckt mich einen Moment prüfend an und dreht sich dann um und geht nach unten. Ich schleiche zurück in mein Zimmer und lege mich wieder zurück ins Bett. Aber wie zur Hölle soll ich jetzt wieder einschlafen können? Nach langem Grübeln und vielem Nachdenken schaffe ich es irgendwann meine Augen zu schließen und einzuschlafen.

In den folgenden Tagen passiert im Prinzip gar nichts. Kyle kam am nächsten Tag von seinen "Freunden" wieder. Eher seiner Freundin. Und ich war ziemlich sauer auf ihn. Er hat sich 100 mal entschuldigt und dann war eigentlich alles wieder gut. Heute ist der Tag an dem wir unseren Eltern hinterher fahren werden. Alle haben ein eigenes Auto, außer ich. Isaac und Isaiah fahren in einem Auto, Kyle auf seinem Motorrad und wer bleibt übrig? Jackson und ich. Das kann unglaublich spaßig werden. Gerade bin ich fertig geworden mit dem Packen. Und nun sitze ich auf meinem Koffer unten im Flur und warte auf den Rest. "Jackson!! Jetzt beeile dich doch endlich mal!" Wütend verdrehe ich meine Augen. Aber hey, nicht aufregen. Du musst gleich 3 Stunden mit ihm überstehen. "Los. Pack deine Sachen in mein Auto und dann fahren wir." Leise nuschele ich vor mich hin "Man hat der gute Laune. Juhu" Anscheinend hat er das gehört, denn er fängt schon wieder an zu schnaufen, wie der Bulle auf der Weide.

Mittlerweile fahren wir schon seit 2 Stunden und ich bin gerade aufgewacht. Ich habe in den letzten Tagen nicht sonderlich viel geschlafen, da ich mir einfach zu viele Gedanken über Jacksons Geschäfte gemacht habe und was Kyle damit meinte, dass ich mich da lieber heraus halten soll. Ich starre aus dem Fenster und irgendwie sind hier Berge auf der einen und auf der anderen Seite ist Wasser. Es ist schon verdammt schön hier. Wir müssten auch bald ankommen. "Wann sind wir da?" Die erste Frage, um die Stille zu brechen und diese Frage ist nicht mal besonders gut. Er dreht sich zu mir, mit diesem eiskalten Blick und diesem kalten Gesicht. Keine einzige Regung "Bald". Er dreht sich wieder nach vorne. Tja. Kommunikationsversuch ist dann wohl fehlgeschlagen. Ich stecke meine Kopfhörer in die Ohren und höre die restliche Stunde einfach Musik. Als wir ankommen ist die Landschaft immernoch genauso schön und das Haus scheint relativ klein zu sein, aber es sieht von außen einfach wunderschön aus. Es steht auf einem kleinen Berg, auf dem ein Weg herunter zum Strand führt. Wortlos stehe ich auf und packe meine Sachen aus dem Kofferraum. Die anderen müssten alle schon da sein, sie sind alle vor uns losgefahren und sind deshalb auch schon vorher angekommen. Wir betreten das Haus und sofort kommt meine Mum uns entgegen:"Na meine zwei Süßen. Schön, dass ihr endlich da seid. Geht doch schon hoch in euer Zimmer und dann gibt es auch Abendessen." Moment. EUER Zimmer?! "Sagtest du EUER Zimmer?" Entsetzt gucken Jackson und ich sie an. "Das Haus hat zu wenig Zimmer, der einzige der ein Einzelzimmer hat ist Kyle, der Rest muss sich eins teilen. Und da ihr ja jetzt Geschwister seid, werdet ihr euch auch vertragen. Und damit das klar ist: Keine Streitereien, Stress oder Umzüge" "Aber Mum-" "Nein nichts da Sky. Los bringt eure Koffer hoch und dann gibt es Essen" Deprimiert gehe ich hoch in 'unser' Zimmer im Schlepptau Jackson. Er scheint nicht sonderlich erfreut zu sein, aber hey endlich mal eine Gemeinsamkeit! Wie super. Das wird hier bestimmt ein wunderbarer Urlaub!

Don't drag me down Bad BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt