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Ich wache auf und habe sofort das Treffen mit Aiden im Kopf. Ich war nach der Party so müde, das ich gar nicht groß darüber nachdenken konnte, was er mir zu erzählen hat.
Doch jetzt kann ich an nichts anderes mehr denken.
Außer an den Kuss von Marvin. Und Aiden hatte den Kuss gesehen. Hatte ich überhaupt Gefühle für Marvin? Was empfinde ich für Aiden? Ich drücke meinen Kopf ins Kissen und schreie  los. Wieso nur, muss das Leben so kompliziert sein.

Ich raffe mich auf und ziehe die Vorhänge an meinem Fenster auf. Ein strahlend blauer Himmel empfängt mich. Der Tag kann ja nur gut werden. Lächelnd wende ich mich an meinen Kleiderschrank, reiße diesen euphorisch auf und fange an, nach einem geeigneten Outfit zu suchen. Doch da ich mal wieder nichts passendes finde, rufe ich Finja an und bitte um Hilfe. Sie verspricht in einer viertel Stunde da zu sein. Also noch genug Zeit, um schnell unter die Dusche zu springen.
Kaum war ich fertig mit duschen, klingelt es auch schon an der Tür.

"Hey Ly. Na wie geht's nach der Party? Soll ich noch aufräumen helfen?"
"Hey Finja. Also wenn du Zeit hast, sage ich nicht nein. Aber erst musst du mir mit einem Outfit helfen. Aiden holt mich nachher ab."
Sie bekommt große Augen. "Und das ist noch nicht alles. Marvin hat mich gestern zum Abschied geküsst."
Jetzt steht ihr sogar der Mund offen. "Oh man Ly. Was soll ich sagen, so viele Verehrer auf einmal. Und wie stehst du zu der ganzen Sache?"
Ich verziehe den Mund und zucke mit den Schultern.
"Ich konnte noch nicht viel darüber nachdenken. Es passierte alles so schnell. Klar mag ich Marvin, aber da ist ja auch noch Aiden. Ich meine, ich kann mir nicht vorstellen, das er mich mag, erst recht nicht interessant findet. Aber hey, warum sollte er sonst nach einem Treffen fragen? Im Grunde bin ich einfach nur mega verwirrt, was die beiden Jungs betrifft."
"Na finden wir raus ,was Aiden will. Suchen wir dir ein schickes, sexy Outfit. Eines, in dem du aussiehst wie eine starke, selbstbewusste Frau, von der man nicht die Finger lassen kann."
Ich lache nur und wir gehen hoch in mein Zimmer.

Eine knappe Stunde und ein paar hundert graue Haare später, Finja konnte es nicht lassen mir ein komplettes Styling zu verpassen, stehe ich vor meinem Spiegel und betrachte mich. Sie hatte echt gute Arbeit geleistet. Meine Haare hatte sie leicht gewellt, meine Augen kommen durch die dunkle Schminke echt gut zur Geltung. Sie hat mir eine dunkel blaue Bluse, zu einer engen hellen Jeans aus meinem Schrank gezaubert. Alles in allem sehe ich echt... Sexy aus. Das muss man ihr lassen.
"Finja. Du bist echt die beste."
"Na du machst es mir auch echt leicht. Du siehst hammermäßig aus. Wenn dich Aiden so nicht auf der Stelle vernaschen will, dann ist er definitiv schwul!"

Wir gehen runter und räumen noch ein bisschen auf.
Colin lässt sich nur kurz blicken, verschwindet aber sofort wieder im Zimmer. Na der ist ja ne große Hilfe.
Zwei gute Stunden später waren wir fertig.
"So Schätzchen, ich muss dann auch wieder. Meine Mum wartet bestimmt schon mit dem Essen auf mich. Wir fahren doch gleich zu Oma aufs Land. Wir schreiben uns heute Abend? Schreib mir auf jedenfall was Sache ist! Ich glaube ich bin genauso gespannt wie du."
Damit drückt sie mich noch kurz. "Bye Ly."
"Aber sicher Fin. Und danke für die ganze Hilfe. Du bist echt die beste Freundin die man haben kann."

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Oh mein Gott, in ein paar Minuten wird Aiden kommen. Jetzt bin ich so aufgeregt, das mir echt schlecht wird.
Die ganze Zeit schon mache ich mir einen Kopf, wie das Treffen laufen wird. Hoffentlich versaue ich nichts.
Ich laufe schnell nochmal ins Bad und checke mein Aussehen. Da sich nichts geändert hat, wie die anderen gefühlten hundert Male auch nicht gehe ich zur Tür und beschließe draußen zu warten.
In dem Moment fährt Aiden auch schon vor. Er steigt aus und öffnet mir die beifahrertür.

"Wow Leyla. Hey erstmal. Schön das du Zeit für mich gefunden hast."
"Ich hatte auch nichts anderes vor". Oh man war ich blöd. Nichtmal einen vernünftigen Satz bekam ich zustande.
"Danke" sage ich noch schnell, beim einsteigen.
Er schmeißt meine Tür zu und steigt auf der Fahrerseite ein. Ich sehe ihn noch leicht schmunzeln. Na toll, keine fünf Minuten und ich habe mich schon blamiert.
"Wohin geht's?" Frage ich kleinlaut.
"Zu mir nach Hause. Ich muss dir viel erklären und zuhause kann ich dir viele deiner Fragen beantworten."
Ich muss ihn sehr verwirrt anschauen, denn er lacht nur und sagt," warte ab, du wirst sehen."
Na das beruhigt mich jetzt nicht wirklich. "Vertrau mir,"sagt er noch und sieht mich an.
Ich kann meinen Blick nicht von ihm lösen, da beugt er sich zu mir und ich schließe die Augen. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, aber als ich ein klicken höre, öffne ich meine Augen und werde prompt rot. Oh man wie peinlich. Er hatte mich angeschnallt, ich habe gedacht er will mich küssen. Aber er hat glaube ich nichts bemerk, jedenfalls lässt er sich nichts anmerken.
"Na dann lass uns los. "

Viel reden wir nicht auf der Autofahrt, ein bisschen über belanglose Sachen, wie das Wetter und so.
Ich wusste gar nicht genau wo Aiden wohnt, aber als wir zehn Minuten später eine große Einfahrt hoch fahren, war ich überwältigt.
Seine Eltern müssen echt Geld haben. Ein riesen Anwesen besitzen sie auf jedenfall. Na das kann ja lustig werden. Die kleine graue Maus, Leyla und der große reiche Aiden.
Was sollte ich hier? Hier passe ich nicht hin. Aber einen Rückzieher konnte ich jetzt nicht mehr bringen.
"Da sind wir, also dann mal los."
Ich folge Aiden, in das große Haus, immer noch mit sehr gemischten  Gefühlen.

Im Bann meiner TräumeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt