Prolog

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Wohin, wenn dir alles zu viel wird? Wohin, wenn du dein Leben einfach wegschmeißen willst und nicht mehr kannst? Weg.

Und genau das dachte ich am Morgen des 3. Tages der Woche. Ich stand auf, wusch mich und setzte mich schlaftrunken an den Frühstückstisch. Mit einem Löffel bewaffnet ließ ich den Hafer in meinen Magen gleiten. Alles ist so monoton und es geschieht nichts neues. Warum nur, muss mein Leben so normal ablaufen. Jeden Tag tue ich das gleiche. Ich liebe meinen Beruf als Lektorin, aber es geht nicht mehr. Es läuft über und wie bei einem Vulkan sprudeln gerade alle Gedanken durch meinen Kopf und mich beschleicht das Gefühl, dass gleich alles explodiert. Das ich explodiere. Aber soweit lasse ich es nicht kommen. Gedankenverloren und in in meiner Routine wache ich erst an einer roten Ampel wieder aus meiner Starre auf. Gruselig, aber ich habe vom Frühstückstisch bis zu dem Moment, als ich die Handbremse meines Fahrrades betätige nichts mitbekommen.
Mein Unterbewusstsein bewältigt mittlerweile alles allein.

Mühsam fliegen meine Finger über die Tastatur. Nur noch diese eine Mail, sage ich mir in Gedanken. Jeden Tag das Gleiche. Immer sage ich mir diesen einen Satz und dann werden es doch noch weitere, bis ich mir endlich einen Tee hole.

Das Leben holt mich ein und ich kann nichts dagegen tun. Wegrennen hilft nichts... Nur Leben. Und das ist garnicht mal so einfach wie es scheint, wenn man sich nicht selbst vergessen möchte.

Frei und das Leben hinter sich gelassenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt