Kapitel 3: Ein Fehler

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Kapitel 3  

Gegen Mitternacht würde ich von quietschenden Reifen geweckt. Anscheinend war Aidan wieder da. Ich zog mir schnell was über, öffnete die Tür und konnte ihn gerade noch anfangen, bevor er in sein Zimmer ging. "Na wie war's?" "Wie war was?", fragte er mit unschuldigem Gesichtsausdruck. "Dein Date mit Lydia." "Woher weiß du, dass ich...?!"  "Es war doch offensichtlich, dass sie auf dich steht. Und da ich dich kenne, wusste ich, dass du nicht Nein sagen konntest." Er schaute betreten zu Boden, doch dann grinste er. "Es war die beste Nacht meines Leben! Wir haben Dinge gemacht die du dir nicht mal im Traum vorstellen kannst!" Ich verzog angewidert das Gesicht. "Ein einfaches 'Es war schön' hätte mir gereicht." Dann schaute ich ihn eindringlich an. "Ich will nur sicher gehen, dass du ihr nichts erzählst. Wenn sie rausfindet, dass wir Werwölfe sind und noch dazu Alphas, dann könnte es Probleme geben." "Ja, keine Panik ich erzähl ihr schon nichts." Mit diesen Worten verschwand er in seinem Zimmer und ließ mich allein auf dem Gang zurück.  

Am nächsten Tag erwachte ich mit einem komischen Gefühl. Muss wohl am Vollmond liegen der heute war. Ich richtete mich für die Schule her (dunkle, zerfetzte Jeans und ein graues T-Shirt mit einem Zombie drauf) und ging vor's Haus. Ein Motorrad war schon weg, ich schätzte, dass es Ethan's war, da Aidan nach der gestrigen Nacht sicher verschlafen hatte. Ich stieg auf und fuhr in die Schule. Irgendwie war ich aufgeregt...wegen ihm. Ich schüttelte energisch den Kopf um den Gedanken los zu werden. Du bist hier um Informationen über den Alpha zu sammeln, Blair und nicht um dich in irgendeinen dahergelaufenen Teenagertypen zu verknallen. Ich parke neben Ethan ein und nahm meinen Helm ab. Gerade als ich reingehen wollte, fuhr ein Jeep auf den Parkplatz und parkte direkt neben mir. "Hey Blair.", sagte Stiles während er ausstieg. "Hey. Cooler Jeep." "Cooles Motorrad.", entgegnete er lächelnd. Ich lächelte schief zurück und lief zu meinem Leidwesen leicht rot an. Doch anscheinend hatte er es nicht bemerkt und so gingen wir rein. "Habt ihr hier eigentlich irgendeinen Schulsport wie Football oder so?", fragte ich ihn beiläufig während wir den Gang entlang gingen. "Ja Lacrosse. Ich bin auch im Team.", antwortete er und man konnte den Stolz in seiner Stimme hören. "Echt? Ich spiel Lacrosse." "Im Ernst?! Nach der Schule haben wir Training, du kannst zuschauen, wenn du willst." Ich überlegte kurz. "Spielt sonst noch wer mit den ich kenn?" "Ja, Scott und Isaac." Perfekt. Das war DIE Gelegenheit mehr über die beiden zu erfahren. "Okay, ich komm gerne." "Gut, bis später dann!", verabschiedete er sich und ging in die nächste Tür. Ich hatte mittlerweile mein Schließfach erreicht, holte meine Bücher raus und schrieb Ethan schnell eine SMS, dass ich heute länger da bleiben würde.  

Der Unterricht verlief normal und als ich danach zum Lacrossefeld ging, sah ich schon von Weitem wie die Spieler sich einliefen. Ich setzte mich alleine auf die Tribüne, sonst war niemand da. Der Coach stand am Spielfeldrand und brüllte die Spieler an, sie sollen schneller laufen. Ich erkannte Stiles, der mir ein kleines Lächeln schenkte, was ein merkwürdiges Kribbeln in meinem Bauch auslöste. Ich schob das Gefühl auf den Vollmond, da ich jetzt keine Zeit für derartiges Zeug hatte. Auch Scott und Isaac nickten mir kurz zu, ich nickte zurück. Ich musste zugeben, dass sie in ihren Trikots alle irgendwie heiß aussahen. Sie gaben allen Spielern diesen gewissen Touch. Nach dem Aufwärmen machten sie Wurfübungen, wo ich ganz besonders auf Scott und Isaac achtete. Scott war im Tor, die anderen hatten sich hintereinander aufgestellt und mussten versuchen ins Tor zu treffen. Ich beobachtete Scott genau und am Anfang war alles normal, doch dann kamen ein paar Bälle die meiner Meinung nach kein normaler Mensch hätte fangen können. Plötzlich blickte Scott in meine Richtung, seine Augen waren gold. Ich zeigte keine Reaktion, sondern widmete mich Isaac, da er nun an der Reihe war. Er lief schnell an, holte aus und warf. Selbst Scott war dieser Ball zu schnell und so ging er ins Tor. Isaac grinste selbstgefällig und stellte sich wieder hinten an. Da ging der Coach auf's Feld und fing an zu brüllen: "Da Mr. Lahey hier offenbar der Einzige ist, der über einigermaßen gute Wurffähigkeiten verfügt, werde ich euch jetzt mal einen Denkzettel verpassen!" Er sah zu mir und zeigte mit dem Finger auf mich. "Hey du, komm mal her!" Verwirrt stand ich auf und ging zu ihm. "Hast du schon mal Lacrosse gespielt oder zumindest ein Spiel gesehen?" Ich nickte zögerlich. "Dann wirst du den Nichtsnutzen hier mal zeigen, dass selbst ein Mädchen besser spielt als sie!", rief er. Geschockt blickte ich ihn an, doch er entriss Stiles den Schläger und drückte ihn mir in die Hand. Ich spielte zwar Lacrosse, und war zugegebenermaßen auch echt gut, aber einerseits fiel es mir schon immer schwer meine Kräfte beim Sport zu kontrollieren und zweitens, würde meine Tarnung sofort auffliegen, wenn Scott oder Isaac mich berührten. Doch schließlich nickte ich. Ich sah Stiles der mir einen mitleidigen Blick zuwarf, also erwartete er wohl nicht, dass ich treffen würde. Geschickt hob ich den Ball vom Boden auf und rannte los. Ich konnte nicht beschreiben wie froh ich war, dass ich heute meine bequeme und gut sitzende Jeans angezogen hatte. Als ich kurz vorm Tor war, rannte Scott auf einmal auf mich zu als wollte er mich um rempeln. Gekonnt wich ich ihm aus, woraufhin er mich verdutzt anblickte. Ich schleuderte den Ball ins Tor, dass ja nun leer war, und traf. Ein kleines Grinsen konnte ich mir dabei nicht verkneifen. Doch als ich mich umdrehen wollte, rammte mich plötzlich etwas und ich fühlte, dass es Scott war. Ich fiel zu Boden und Scott lag auf mir. Seine Augen waren wieder gold und man konnte die Ansätze seiner Reißzähne sehen. Ich sah verzweifelt weg und versuchte mich unter Kontrolle zu bringen, doch ich schaffte es nicht. Und da Scott mittlerweile wahrscheinlich eh gemerkt hatte, dass ich ein Werwolf war, sah ich ihn an. Meine Augen leuchteten rot und ich knurrte leise, aber bedrohlich. Sofort sprang er auf und ich sah leichte Panik in seinen Augen die inzwischen wieder ihre normale Farbe angenommen hatten. Meine ebenfalls. Er streckte mir die Hand hin, doch ich ignorierte sie und rappelte mich von allein auf. "Was war das denn McCall?!", brüllte der Coach. Scott murmelte ein kaum verständliches 'Sorry' und ging zurück zu den anderen. Wortlos gab ich Stiles den Schläger zurück, packte meine Tasche und ging zu meinem Motorrad. Ich konnte hören wie der Coach Scott eine gehörige Standpauke hielt, dass er ihn gleich vor einer neuen Schülerin so blamiert hatte. Ich stieg auf und fuhr zurück zum Motel. Ich freute mich schon Deucalion die Botschaft zu überbringen, dass wir aufgeflogen waren. Und das auch noch bei Vollmond, einen besseren Zeitpunkt hätte ich mir echt nicht aussuchen können.

Unexpected Feelings (Teen Wolf/ Stiles FF) [ABGEBROCHEN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt