Der einzige Laut den man vernehmen konnte, war mein Schluchzen. Manche Leute sagen, dass es das schlimmste ist einen Menschen traurig zu sehen. Wenn dieser vor einem steht, mit Tränen in den Augen und trotzdem ihnen ins Gesicht lächelt. Wenn man den Grund nicht kennt, weswegen derjenige so am Boden zerstört war. Doch wenn man sich in dieser Situation befindet, merkt man das dies alles nur Lügen sind.
Menschen lügen.
Menschen verletzen.
Menschen töten.
Menschen sind kalt, unbarmherzig und grausam. Ich habe das selbst mitbekommen, mein Bruder hat das am eigenen Leib erfahren müssen. Seine Augen waren leblos, sein Gesicht ausdruckslos. Ich stand immer an seiner Seite, jede Sekunde versuchte ich ihm klar zu machen, dass er ein unglaublich wichtiger Mensch auf diesem Planeten ist doch er glaubte mir nie.
Mit einem gequälten Lächeln auf seinem Gesicht verabschiedete er sich von mir, er umarmte mich zum Abschied. Ich hatte damals nicht gedacht, das dies der letzte Moment war an dem ich ihn jemals wieder sehen werde. Das war der Tag an dem er die Erde verlassen hatte.
Man fand ihn später am Abend in seinem Zimmer. Er lag in der hintersten Ecke des Raumes mit einem Zettel in der Hand. Es tut mir Leid. Es waren die letzten Worte von ihm. Die letzten die ich jemals zu Gesicht bekommen würde, und das schmerzte ungeheuer.
Das grelle Licht meines Laptops schien mir ins Gesicht. Es war dunkel, wahrscheinlich schon mitten in der Nacht doch ich konnte nicht schlafen. Es war schwer einzuschlafen, ich fand keine Ruhe. Manchmal fühlte ich mich wie in einer Traumwelt gefangen, manchmal dachte ich wenn ich bloß aufwachen würde wäre alles wieder normal. Doch so funktioniert die Welt nicht.
Ich lag in meinem Bett, die Decke hoch bis zum Kinn gezogen. Ich starrte auf mein leeres Profil. Ich hatte alles gelöscht, denn alles was ich bisher angegeben hatte ist vergangen.
Es ist verdammt scheiße wenn du weißt, dass du loslassen musst. Doch du hoffst immernoch, dass das Unmögliche passiert. Ich speicherte ab. Wenn es eine passende Beschreibung für meine Situation gäbe, dann wäre es diese hier.
Aus meiner Freundesliste blickten mir hinterhältige Gesichter entgegen. Sie lachten, wie schön doch die Welt für sie war.
Neue Nachricht. Die Meldung poppte auf meinem Bildschirm auf. Ich strich mir meine kurzen blonden Haare aus dem Gesicht und klickte auf Anzeigen.
"Es ist schwer loszulassen wenn man gewisse Ereignisse nicht verkraftet hat, denn erst wenn man mit Hoffnung in die Zukunft blickt kann man die Vergangenheit hinter einem lassen."
Diese Worte brannten sich augenblicklich in mein Gedächtnis ein, denn nichts hätte akkurater sein können. Ich starrte die Nachricht an. Ereignislose Minuten vergangen, doch ich war fasziniert von dieser Nachricht. Es war ein Fremder, ein Fremder der versuchte mir zu sagen, dass es in Ordnung war zu trauern. Ein Fremder namens Stiles.
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Ich hatte nicht vor diese Story zu updaten, doch irgendwie hatte ich heute den Drang dazu.
Ich hoffe euch gefällt es ^.^

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Letters from my Savior
ФанфикDer Selbstmord ihres Bruders hatte Maryse schwer getroffen und langsam in eine schwere Depression gezogen. Doch dann trifft sie Stiles in einer Online Community und findet ihren Weg ins Leben zurück doch plötzlich ist seine gesamte Existenz verschw...