Kapitel 2

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Seine braunen Haare waren verstrubbelt, als wäre er gerade erst aufgestanden. Er lächelte. Es war dieses typische Lächeln was man auf fast jedem Profilbild erkennen konnte, eine Art Fassade hinter die man nicht blicken konnte. So eine Mauer errichten meistens nur Menschen, die extrem vom Leben geprägt wurden und kein Bedürfnis haben, ihre Emotionen und Gefühle öffentlich preiszugeben.

Sein Name war Stiles, er kam aus einer Kleinstadt namens Beacon Hills von der ich noch nie gehört hatte. Er war 17 und wahrscheinlich der erste Mensch seit langer Zeit, der mich verstand.

Es war eine komische Sache, dass ein Fremder dem man noch nie gegenüber gestanden hatte, den eigenen emotionalen Zustand besser beschreiben konnte, als Leute den man täglich gegenüber stand.

"Die Welt ist ein seltsamer Ort. Tagtäglich ignorieren wir wie kaputt sie tatsächlich ist, und wie kaputt die Menschen sind die darin Leben."

Die Beschreibung auf seinem Profil machte Sinn, doch auf ihn passte sie nicht. Er schien glücklich, warscheinlich war er äußerst zufrieden mit seinem Leben. Ich hoffte, dass er gute Freunde hatte, das er keine schlimmen Schicksalsschläge erträgen musste, und dass er weiß, wie glücklich er das zerbrochene Mädchen gerade mit seiner Nachricht gemacht hat.

"Aber jeden Tag den gleichen Wunsch auszusprechen, von dem man weiß, dass er niemals in Erfüllung gehen wird, ist ziemlich armselig.",antwortete ich ihm und biss mir leicht auf die Unterlippe.

"Aber man kann versuchen das Vergangene in Erinnerung zu halten, aber man sollte nie in Trauer versinken, denn das ist meistens der Grund der die Menschen ruiniert.", antwortete er sofort. Ich hielt einen Moment inne und schloss die Augen kurz. "Und was macht man wenn man den Lebenssinn verloren hat?", fragte ich ihn. Diese Frage war ernst gemeint. Sehr ernst, denn ich hatte keinen mehr. Der Sinn in meinem Leben ist mit dem Tod meines Bruders gegangen und ich hatte absolut keine Ahnung wie ich aus diesem Loch wieder heraus kommen sollte.

"Dann sucht man sich einen neuen.", entgegnete er knapp. "Das hört sich so einfach an, aber das ist es nicht.", sagte ich. "Die Herausforderung ist das was das Leben ausmacht. Und nur die Stärksten überleben, und wenn man diese Herausforderung überwindet hat, hat man den Sinn im Leben gefunden." Ich lächelte leicht, doch mir fiel auf das er mich nicht sehen konnte.

"Und was passiert nachdem man den Sinn wieder gefunden hat?", fragte ich erneut. "In genau diesem Moment in dem du gefunden hast, für was du am Leben bist, fängt dein neues Leben an." Und erneut faszinierte mich dieser Junge, er war wie ein unlösbares Rätsel, das sich nach und nach von selbst löste. "Und wenn ich einfach nicht mehr kann?", fragte ich und bemerkte wie meine Augen feucht wurden. "Wenn du den morgigen Tag überstehst, bist du deinem Ziel einen Schritt näher.", antwortete und ich hatte zum ersten Mal das Gefühl das sich jemand um mich sorgte. "Und wenn der morgige Tag vorbei ist?" "Dann liest du diese Nachricht nochmal."

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Ich wurde von meiner besten Freundin genötigt diese Story zu updaten.

Ich mag sie nicht, ich hab keine Ahnung warum aber irgendetwas stört mich an ihr. Vielleicht wird es mit der Zeit besser. Also zur Erklärung, diese Unterhaltungen finden in diesem Chatroom statt, aber ich wollte es so 'realistisch' wie möglich wirken lassen. Auch wenn ich dieses Kapitel nicht ausstehen kann. Ich hoffe irgendjemanden gefällt es, falls nicht werde ich sie höchst wahrscheinlich löschen.

Letters from my SaviorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt