Ich liege mit dem Bauch auf meinem Bett und tippe hektisch eine SMS. Es ist Freitagabend und ich habe immer noch keine Idee, was ich machen kann. In der Schule hab ich zwar keine Freunde, aber Mandy und die anderen aus dem Jugendtreff sind meine Clique. Wir haben schon echt viel miteinander durch, sei es von der Polizei wegrennen, Diebstähle oder Housepartys. Klar, dass ist nicht richtig aber es macht Spaß und wir haben uns noch nie erwischen lassen. Ich leg mein Handy neben mich und dreh mich auf den Rücken. Mein Blick geht an die Zimmerdecke und meine Gedanken weichen ab von all dem Ganzen Dingen, die mir sonst durch den Kopf rasen. Ich schließe kurz die Augen und denke an die Zeit, wo alles besser war. Aber dennoch war diese Zeit nicht wahr sondern voll von Betrügern und ihren Lügen. Mein Handy vibrierte kurz auf, was hieß das ich endlich eine Nachricht bekommen habe. Ich drehte mich zurück, nahm mein Handy in die Hand und lass die Nachricht. „Wir treffen uns an der alten Klappsmühle,die Jungs haben Alkohol ", schrieb Elena mir. Ich rappelte mich vom Bett zog meine Jacke von der Stuhllehne und zog sie an. In diesem Moment stand meine Mum in der Tür und schaute mich an. Als ich sie bemerkt, nahm ich schnell mein Handy und steckte es mir in die Hosentasche. „Florence, wo willst du jetzt noch hin?", fragte sie mich. Ich schaute an ihr vorbei und antwortete genervt: „ Mum, es ist Freitagabend und Elena und die anderen sind alle im Jugendtreff." Sie dreht sich um und verschwindet kurz. Ich schau etwas irritiert zur Tür, aber wende mich dann lieber zu meiner Tasche, die ich gerade packe. Sie erscheint wieder und kommt zu mir. „Hier, damit du dir was zu trinken kaufen kannst. Aber nicht so viel.", sie drückt mir 20 Euro in die Hand und gibt mir einen Kuss auf die Wange. Zuerst wollte ich meinen Kopf zurückziehen, aber als Zeichen der Dankbarkeit ließ ich das zu. Ich nahm das Geld entgegen und stopfte es in meine Hosentasche. Sie folgte meinen Schritten mit ihren Augen und ging dann aus meinen Zimmer. Ich schwang meine Tasche über meine Schulter und verließ das Haus. Der Stadtteil in dem ich wohnte, war von Einfamilienhäusern versehrt. Um zum Jugendtreff zu kommen, musste ich etwas länger mit der U-Bahn fahren, da dieser auf der anderen Seite der Stadt lag. Meistens übernachtete ich bei Elena, aber heute weiß ich nicht ob ich mich Nachhause schleiche oder irgendwo bei Jemand schlafe. Auf dem Weg zur U-Bahn Stadion versinke ich in der Musik, die ich gerade höre. Es ist wie im Film, alles geht an mir vorbei und das einzige was bleibt, ist die Musik.
Nach einer langen Fahrt bin ich nun am Ziel. Ich laufe die Treppen hoch und sehe die ersten Straßenlaternen, die schon an sind. Der Jugendtreff ist nicht weit entfernt von der Station. Ich sehe Elena schon von weitem, mit ihren pinken langen Haaren. Ich würde mir die Haare nie so färben, ich bleibe lieber bei meinen dunkelbraunen. Sie kommt mit offenen Armen auf mich zugelaufen und ruft von weiten: „ Da bist du ja endlich Florence, wir warten schon auf dich!" Wir schließen uns in die Arme und als sie mich loslässt, schaut sie mich von oben bis unten an. „Was hast du da an?", fragt sie mich leicht irritiert. Ich schaue an mir runter und bemerke, dass ich mich vergessen habe umzuziehen. Wie unangenehm es ist, mit meinen Schulklamotten die sehr lieb und nett aussehen bei Leuten zu sein, die völlig anders aussehen. Wenn ich sage, dass ich von der Schule komme beziehungsweise mich danach nicht umziehen konnte, lachen sie mich aus das ich überhaupt so was freiwillig anziehe. „Ich hab eine Schicht von einer Freundin übernommen und da muss man sich so anziehen. Habe es auch nicht mehr geschafft, mich um zuziehen. Du weißt doch, so was würde ich doch nie anziehen." Sie lachte und wir beide liefen zu den anderen. Als wir zu den Bänken kamen, drückte Erik mir schon ein Bier in die Hand und gab mir einen Kuss auf die Wange. Er ist mein bester Freund und wir kennen uns schon ein paar Jahre länger, als wie wir in der Gang sind. Gemeinsam haben wir schon echt viel erlebt und er kennt mich auch noch, als ich nicht so tief gefallen bin.
Mit der Zeit bemerkt ich, dass heute irgendetwas anders war. Nicht das ich nicht ordentlich angezogen war, nein. Ich schaute mich um und mir fiel ein Junge auf, der bei uns stand. Er war noch nie hier und ich kannte ihn auch nicht. Mein Blick konnte nicht von ihm loslassen und meine Augen wanderten von oben bis unten. Er hatte schwarze Haare, blau-grüne Haare und sieht nicht so aus, als ob er oft mit den anderen abhängt. In seiner Hand ist auch ein Bier, aber das mit dem wenigsten Alkohol. Meine Blicke fallen ihm nicht auf, aber Erik. Er schleicht sich an mich an und als er hinter mir steht flüstert er in mein Ohr: „Na, schon verliebt?" Ich zucke kurz zusammen, aber so dass es niemanden auffällt. „Oh Gott, Erik du hast mich erschreckt", sage ich mit einem etwas bösen Unterton. Er fing an zu lachen und flüsterte mir leise ins Ohr: „Hätte ich es nicht gemacht, würde er bemerken, dass du ihn anstarrst. Also sei mir lieber dankbar." Ich drehte mich um, sodass ich ihm ins Gesicht schauen konnte. Sein Grinsen machte mich etwas sauer, weil ich es hasste wenn er mich dabei erwischt, wenn ich jemanden abcheckte. „Wenn du mich schon erschreckst, kannst du mir sicher wie er heißt und was er hier macht!" Er hörte auf zu grinsen und sein Gesichtsausdruck wurde wieder etwas ernster. „Sein Name ist Chris und er ist erst seit kurzem bei uns. Du warst in letzter Zeit nicht mehr hier und hast das kennenlernen nicht miterlebt. Er ist zu Mike in die Nachbarschaft gezogen, vorher wohnte er in Michigan. Brauchst du noch mehr Informationen?" Er lachte nach seinem letzten Satz, meine Miene hingegen verzog sich ins Negative. Als Erik das bemerkte, klopfte er mir auf die Schulter und sagt: „ Ich geh kurz zu Mandy, sie wollte noch etwas von mir." Da stand ich nun wieder alleine mit einem mittlerweile leeren Bier. Ich stellte die Flasche auf den Tisch neben der Bank und schaute nach einem neuen. Piet und Erik kauften immer so viel Bier in verschiedenen Geschmäckern. Meine Hand streifte von Bier zu Bier, mir fiel diese Entscheidung schwer. „Na, kannst du dich nicht entscheiden?" Ich wendete mich von dem Tisch ab und sah auf einmal in das Gesicht von dem Neuen, Chris. Belustigt antwortete ich: „ Ja, aber ich glaube ich nehme eins davon." Ich griff nach einem Cola-Bier und suchte nach einem Bieröffner. Er reicht mir einen und sagte zu mir: „Hier. Ich bin übrigens Chris, wir kennen uns noch nicht. Wie ist dein Name?" Ich nahm den Öffner entgegen, öffnete mein Bier und gab ihn zurück. Dann trank ich ein Schluck, verzog kurz mein Gesicht wegen der Kohlensäure und antwortete ihm: „ Danke dir für den Öffner. Ich bin Florence." Chris streckte sich an mir vorbei, nahm sich auch ein Cola-Bier und öffnete es. Er trank einen Schluck und meinte überrascht: „ Die Kohlensäure ist echt kräftig spürbar. Ich kann heute sowieso nicht so viel trinken, ich bin mit dem Fahrrad hier." Ich lächelte und fragte ihn: „ In welche Richtung musst du?" Er nahm wieder einen Schluck und stellte dann das Bier auf den Tisch neben uns. „Ich fahre nur ein Stück mit dem Fahrrad, denn größten Teil fahr ich mit der U-Bahn. Du wohnst auch in der Nachbarschaft von Mike, oder?" Verwundert antwortete ich ihn: „ Ja, aber woher weißt du das?" Sein Gesicht wurde leicht rot, als ob ihm etwas unangenehm wäre. „Naja also, als du vorhin kamst hab ich Mike gefragt, wer du bist und er hat mir bisschen etwas von dir erzählt. Wir kannten uns ja noch nicht und fand dich ganz interessant. Du bist ja hier das einzigste Mädchen, was halbwegs normal aussieht", sagte er etwas stotternd. Ich antwortete ihm etwas zaghaft: „ Habe Erik vorhin auch gefragt, wer du bist. Da könnten wir ja eigentlich zusammen fahren wenn du magst?!" Ein lächeln verzierte sein Gesicht „Liebend gerne. Aber ich müsste gleich los, sonst stresst mein Vater wieder rum." Ich stellte mein Bier weg und schaute mich nach Erik rum. Als ich ihn sah, wendete ich mich zu Chris und sagte heiter: „ Wartest du kurz hier, ich verabschiede mich nur kurz von Erik." Er nickte und ich ging auf Erik zu, der bei Mandy stand. Sie unterhielten sich und als ich kam, unterbrachen sie ihr Gespräch. „Du Erik, ich würde mich jetzt auf dem Weg machen mit Chris." „Du gehst schon?" fragte Mandy empört, bevor Erik sich dazu äußern konnte. Ich schaute sie etwas genervt an, weil ich von ihr keine Antwort erwarten habe. Erik schaute kopfschüttelt Mandy an, umarmte mich und sagte leise in mein Ohr: „ Ich hoffe wir sehen uns wieder öfter und pass auf dich auf." Als er mich los ließ, lächelte ich ihn an und ging zurück zu Chris. Er hatte bereits sein Fahrrad geholt und wartete auf mich.
Auf dem Weg nachhause unterhielten wir uns übersämtliche Themen. Er brachte mich sogar Nachhause, was mich sehr freute dennich mochte es noch nie abends alleine zu gehen. Als wir vor meinem Haus standen, gab er mir einenZettel „Hier, meine Nummer. Wenn du mal wieder Lust hast zu reden kannst du mirgerne schreiben." Ich nahm den Zettel entgegen „Klar, mach ich." Wir umarmtenuns zum Abschied und ich ging rein. Kaum stand ich in unserem Hausflur, kammeine Mutter auch schon zu mir. „Wer war der Junge, der dich eben nachhausegebracht hat?" Sie wirkte neutral, was mich wunderte. Bei dem Thema Jungs istsie seit der Sache mit Steve sehr grimmig, weil sie Angst hat das ich wiederbetrogen werde. „Das war Chris, er ist neu in der Stadt und er ist sehr nett.Wir haben nur geredet, also brauchst du keine Angst haben. Ich geh jetzt inmein Zimmer, ich bin müde." Sie schaute etwas entgeistert und ging wieder insWohnzimmer. Kaum war ich die Treppe oben, fiel mir ein, dass ich noch lernenmüsste für Biologie. Aber das kann ich auch morgen früh machen, ich bin eh dieBeste und das Thema fällt mir leicht. Als ich meine Zimmertür schloss, lehnteich mich mit den Rücken an sie. Mein Blick wanderte durch mein Zimmer, meineTasche schmieß ich in die Ecke und die Jacke über meinen Stuhl. Ich zog michaus und schlüpfte in das übergroße T-Shirt, was ich immer zum Schlafen anhatte.Schwankend ging ich zu meinem Bett, legte mich hin und schloss die Augen.
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Mit Den Prozenten Im Blut
Roman pour AdolescentsDie 16 Jährige Florence ist tot unglücklich und lebt nur noch für die Ziele ihrer Eltern. Sie betrinkt sich oft, nimmt Drogen und geht feiern. Dies passiert nur in der Nacht, denn Tagsüber ist sie normal. Es sollte eigentlich am Anfang nur ein Hilfe...