Kapitel 2

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Drei Jahre waren jetzt schon vergangen seid dem ich mein neues Herz bekommen hatte.
In diesen drei Jahren hatte ich ein wundervolles Leben gehabt. Eins, welches ich mir damals nie hätte erträumen können.

Trotz Therapie und ständigen Arztbesuchen durfte ich wieder zur Schule gehen und sogar mit meinen Freunden Sachen unternehmen, die ich vorher nicht machen konnte.
Doch ich wusste das meine Zeit langsam ablief. Es war bekannt das ein neues Herz im Schnitt nur drei Jahre hielt, bevor auch dies seinen Geist aufgab. Wer Glück hatte lebte sogar noch länger mit einem Spenderherz.

Nicht nur die Mitteilung der Ärzte, über die Lebensdauer eines Spenderherzes, bestätigten meine recharge im Internet, ich selbst fühlte mich schwach und mit jedem Tag vielen mir selbst kleine Anstrengungen schwerer.

Meine Haut wirkte noch blasser als sie eh schon war, es wirkte als wäre mein Gesicht eingefallen und ich strahlte einen erschöpften Ausdruck aus. Meine langen, glatten, weisen Haare hingen kraftlos an mir herunter und der Pony erreichte schon fast meine Augen. Doch wenigstens diese strahlten in ihren wunderschönen gold braun, mir von Spiegel des Badezimmers entgegen. Solange meine Augen noch strahlen konnten, würde ich nicht aufgeben. Ich würde jede Sekunde die mir noch zu leben bliebe ausnutzen.

"Danke für die schöne Zeit.", flüsterte ich und blickte nach oben.
Natürlich sah ich nur die Decke des Bades, aber ich hoffe mein Dank würde bis zu den Ort der Toten reichen, wo auch immer das sein mag. Insgeheim frage ich mich das schon lange.
Um genau zu sein seid dem man mir gesagt hatte, dass ich bald sterben könnte.
Ob es wohl einen Himmel gibt oder vielleicht die Hölle? Und wenn ja wo würde ich landen?

Frustriert schüttelte ich den Kopf. Über sowas sollte ich mir keine Gedanken machen, wenn ich vorhatte die restliche Zeit die mir noch blieb, zu genießen.
Ich griff zur Haarbürste und kämmte mir die Haare einmal durch, bevor ich das Badezimmer verließ.

Mein Blick streifte über die Wände des Flurs. Ich lief Richtung Esszimmer, wo meine Eltern mit dem Frühstück auf mich warteten.

Es hingen Bilder von mir an der Wand. Ich beobachtete wie die Jahre auf ihnen vergingen und je älter ich wurde, desto schlechter ging es mir. Ich blickte mir in die immer müder wirkenden Augen.

Doch ab einen gewissen Punkt fingen die Bilder wieder an zu strahlen. Die Zeit nach der Operation hatte begonnen.
Ich schaute mir ins Gesicht. Damals lachte ich ausgiebig und war mit meinen Freundinnen in einen Freizeitpark gewesen. Das war mit einer der tollsten Erlebnisse in der Zeit meines neuen Lebens gewesen.

Ein Sommerbild hing auf der anderen Seite. Dort waren meine Eltern und ich im Urlaub gewesen. Es waren zwar nur ein paar Tage gewesen, doch es hatte mich extrem glücklich gemacht. Wir waren schon so lange nicht mehr im Urlaub gewesen, weil es mir immer so schlecht ging. Die Erinnerungen von alle der schönen Zeit überkamen mich und ich musste anfangen zu Lächeln.

Mit diesen Lächeln öffnete ich die Tür zum Esszimmer und strahlte meine Eltern an. Zumindest so gut es ging. Sie wussten das ich mir Mühe gab, trotz meines schlechten und müden Eindrucks.

"Guten Morgen Kanade-chan, hast du gut geschlafen?", fragte meine Mutter freudig. Die beiden saßen auf dem Boden vor dem niedrigen Tisch.

"Ja habe ich, Okaa-san.", antwortete ich mit heiserer Stimme. Langsam wankte ich zu den Tisch. Etwas entsetzt musste ich verstellen, dass ich doch nicht so stark wirkte als ich eigentlich wollte.

"Guten Morgen, Otoo-san", begrüßte ich meinen Vater. Schwerfällig lies ich mich auf den kleinen Kissen vor dem Tisch nieder. Das Frühstück war bereits aufgedeckt und ich musste mir nur etwas nehmen.

Angel Beats - Wie alles begannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt