Bestimmung und Wahrheit

249 14 0
                                    

Sie hatten sich ein wenig über ihre grundverschiedenen Lebensweisen ausgetauscht, als Zelda plötzlich von dem Mal an Links Hand zu sprechen begann. "Kannst du mir bitte deinen Handrücken zeigen?" Link sah sie entsetzt an. "Ich...ich traue mich nicht, den Verband zu lösen..." "Dann...kannst du mir erklären, wie dein Mal aussieht?" "Ja, aber ich habe es seit acht Jahren nicht mehr angesehen. Es sieht aus wie ein Dreieck, das aus drei goldenen Dreiecken besteht, glaube ich." Zeldas blaue Augen weiteten sich. "Weißt du etwas darüber, Zelda?" "Ja, das tue ich, aber wenn es wirklich das ist, von dem ich glaube, dass es ist, dann wirst du bald erfahren, was es damit auf sich hat. Und wenn es soweit ist, dann sage ich dir: Komme mit vier Pfoten über die Dächer in den höchsten Turm des Schlosses. Ich erwarte dich dort." Danach war sie verschwunden. Sie war schnell. Link dachte noch lange über ihre Worte nach.

Am Tag darauf musste Link wieder gegen Morgan kämpfen. Natürlich verlor er wieder, in allen drei Runden. Als er am Bauch schwer verletzt wurde, wurde er noch weiter von Morgan verletzt und beleidigt. Als sich ihm eine Möglichkeit bot, lief er in den Stall und befreite Epona. Ihm reichte es. Er hielt es nicht mehr länger aus. Er musste hier weg! Blind ritt er aus Hyrule-Stadt hinaus und über die Hyrule-Ebene irgendwohin. Er achtete nicht auf den Weg. Er bemerkte nicht, wie die Sonne unterging und wieder aufstieg. Zwei Tage lang ritt er blutüberströmt dahin, bis zum Abend des zweiten Tages. Als das Abendrot langsam verblasste, hielt Epona an, Link stieg ab und fiel vor einer wunderschönen Quelle auf die Knie. Als der Mond seinen höchsten Stand erreicht hatte, versuchte er aufzustehen, erstarrte aber als er bemerkte, dass Morgan ihm einen Fluch auferlegt hatte. Sie erlernten in der Ritterschule auch ein wenig Magie. Plötzlich spuckte er Blut, stolperte nach vorn, brach in der Quelle zusammen und wurde bewusstlos.

Als er wieder erwachte, war er nicht mehr bei der Quelle. Er war von Licht umgeben. Als er genauer hinsah, bemerkte er, dass er sich in einem Steinkreis aus weißem Marmor befand. Er rappelte sich auf. Da stellte er fest, dass er nicht alleine war. Fünf Frauen standen um ihn herum. Eine mit feuerrotem Haar und komplett gleichfärbigen Augen, eine mit himmelsblauen Haaren und Augen, eine mit giftgrünen Haaren und Augen, eine mit pechschwarzem Haar und eine mit komplett weißen Haaren und Augen, sowie blasser Haut. "Wer seid ihr und was wollt ihr?" fragte er wie in Trance. Keine der Frauen bewegte ihre Lippen und dennoch schienen hundert Stimmen gleichzeitig zu sprechen. "Wir sind die Göttinnen Hyrules. Ich bin Nayru, Göttin der Weisheit. Ich bin Din, Göttin der Kraft. Ich bin Farore, Göttin des Mutes. Ich bin Hylia, Göttin des Friedens. Ich bin Tiid, Göttin der Zeit. Wir haben dich zu uns gerufen, um dir deine Bestimmung zu offenbaren." "Meine.....Bestimmung?" Die Antwort kam von Tiid, sie scheint die Mächtigste zu sein. "Deine Bestimmung ist es, Hyrule zu retten. Du trägst das Mal der Göttinnen, das Triforce, auf deiner Hand." "Das ist mein Mal?" "Ja, Link, das ist dein Mal. Es wird Zeit, es dir genauer anzusehen." Plötzlich ging der Verband in Flammen auf, allerdings schien es, als würde das Feuer sich an Links Hand schmiegen und ihn befreien zu wollen. Als die Bandage verbrannt war, untersuchte Link das Mal genauer. Einerseits war es wunderschön, andererseits war es beängstigend. Link blickte auf und Tiid sprach weiter. "Link, wir haben dich auserwählt, unser Heros zu sein. Du bist der auserwählte Held der Göttinnen. Doch deine Reise wird lang und gefährlich. Was wirst du nun tun?" Link überlegte nicht lange. "Ich nehme mein Schicksal an." entschied er mit fester Stimme. "Nun, so soll es denn sein. Als erstes solltest du wissen, dass auch Zelda eine Auserwählte ist. Sie trägt unsere heilige Kraft des Lichts in sich. Dadurch gelang es ihr auch, dich zu heilen. Auch Epona wurde von uns an dich geschickt. Nun wirst du dich wahrscheinlich auch fragen, warum wir dich ausgewählt haben. Eigentlich wärst du ähnlich stark wie Morgan, aber...nun, dein Vater war ein angesehener Schwertkämpfer, aber er kam in einem Sturm um. Deine Mutter war jung und lebte nach dem Tod deines Vaters allein in einem einsamen Haus am Rande eines Waldes. Doch ein paar Tage nach deiner Geburt war deine Mutter etwas unaufmerksam und vergaß das Feuer in der Küche. Das Haus brannte kurze Zeit später lichterloh. Deine Mutter hat nicht überlebt. Wir konnten nur dich wegen deines Mals retten. Darauf hat Hylia dich nach Ordon zu einem Freund deiner Eltern gebracht, Moe. Dort bist du dann aufgewachsen. Nun zum Grund unserer Entscheidung. Schon von Geburt an trugst du ein helles Licht in dir, so hell, dass selbst deine dunkelste Seite ein Herz aus reinem Licht besaß. Doch wir mussten deine Kräfte versiegeln, sonst wäre deine Macht sofort aufgefallen und du wärst schon viel zu früh in deinen Schicksalsstrom gefallen. Du brauchst jedoch deine ganze Kraft, um dein Schicksal annehmen zu können. Deshalb möchten wir dir jemanden vorstellen." Da tauchte ein grauer Wolf mit einem seltsamen, weißen Muster auf der Stirn und ein Wesen, das gleich wie Link aussah, nur dass seine Kleidung völlig schwarz, seine Haut fahl und grau wie die eines Toten und das Haar schneeweiß war, auf. Die beiden Kreaturen öffneten die Augen und blickten Link an. Der Wolf mit den gleichen blauen und der Schatten mit blutroten Augen. "Darf ich dir deine beiden anderen Formen vorstellen? Wolf-Link und Dark-Link!"

The Legend of Zelda: The Chosen One/AbgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt