Die Reise beginnt!

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Als Link sich ein wenig beruhigt hatte, sprach Tiid weiter. "Um das Siegel ganz zu lösen, musst du die Ohrringe tragen, die du besitzen wirst, sobald du erwachst. Auf deiner Reise wird sich dein Körper sehr verändern, doch wozu du gleich in der Lage sein wirst, ist, dich in Wolf-Link zu verwandeln. Denke einfach daran, wie es ein könnte, ein Wolf zu sein, dann wirst du auch einer. Allerdings werden die Hylianer dich für eine Bestie halten, wenn sie dich als Wolf sehen. Hast du alles verstanden?" Link nickte. "Gut. Alles Restliche wird Zelda dir erklären. Viel Glück!" Ihre Worte hallten in seinem Kopf nach, als er aufwachte. Als Link sich an die Ohren griff, bemerkte er, dass er tatsächlich Ohrringe trug. Gleich darauf begutachtete er seinen Körper. Seine Wunden waren geheilt! Er blickte auf, als Epona auf sich aufmerksam machte. Sie schaute ihn aus ihren dunklen Augen an. Da wurde ihm klar, dass er sofort nach Hyrule zurückkehren musste.

Als sie ankamen, war es Nacht. Bevor sie Hyrule-Stadt betraten, sagte Link zu Epona: "Lauf und sei frei, aber bleib wachsam, falls ich dich rufe." Die Stute schien zu verstehen und trabte leise davon. Hmmmmm....sie muss wirklich von den Göttinnen geschickt worden sein, wenn sie alles, was ich sage, versteht. Sobald er sicher war, dass Epona nicht entdeckt worden war, schlich er sich selbst in die Stadt hinein. Während er auf dem Weg zum Schloss hauptsächlich die Seitengassen nutzte, kam er an einer Schänke vorbei. Lautstark ertönte die Stimme von Morgan hinter der halb offenen Tür. "Habt ihr gesehen, wie er gerannt ist? Haha, wenn ich das bloß noch Mal erleben könnte!" Eine Frauenstimme antwortete ihm. "Aber Morgan, das ist jetzt schon vier Tage her! Ich frage mich nur, wo er jetzt ist..." "Ach, wen interessiert es schon, wo der Schwächling hin ist? Also halt die Klappe, Akate! Hauptsache, alle Aufmerksamkeit liegt jetzt auf mir! Und vielleicht sehe ich auch einmal Prinzessin Zelda..." Da überzog ein blutroter Schimmer Links Augen, ein leises, gefährliches Knurren ertönte aus seiner Kehle und er murmelte, bevor er weiterschlich, mit verdreifachter Stimme: "Das werden wir ja noch sehen, Morgan, das werden wir ja noch sehen..." Er grinste kurz bei dem Gedanken, dass er Zelda bereits kannte und das wahrscheinlich besser als jeder andere und dass Morgan noch nicht einmal wusste, wie sie aussah, dann schlich er weiter.
Als er schließlich auf einem Dach angekommen war, von dem aus er mit Leichtigkeit unbemerkt zum Schloss kam, versuchte er sich an der Verwandlung zum Wolf. Und siehe da, plötzlich krümmte Link sich, sein Körper wurde pechschwarz und als die Schwärze verflogen war, stand dort der grau-weiße Wolf-Link. Er blickte sich noch einmal genau an, soweit es eben möglich war, und sprang dann von dem Dach, auf dem er stand, zum Schloss hinüber. "Komme mit vier Pfoten über die Dächer in den höchsten Turm des Schlosses. Ich erwarte dich dort." hatte Zelda gesagt. Also, auf geht's!

Endlich da! Link war angekommen. Nun stand er auf dem Dach vor einem der vielen Fenster des Turmes und scharrte vorsichtig mit eingezogenen Krallen am Glas. Da öffnete Zelda auch schon den 'geheimen Eingang' in den Turm. Als sie ihn erblickte, trat sie einen Schritt zur Seite, damit er hereinspringen konnte, schloss danach das Fenster und versperrte die Tür. Schließlich blickte sie Link erwartungsvoll an. Er verstand und verwandelte sich zurück in einen Menschen. "Ich wusste, dass du es bist!" rief sie aus. "Woher?" "Kein normaler Wolf hat so eine Fellzeichnung wie du." "Verstehe. Also, die Göttinnen sagten mir, du würdest mir den Rest erklären. Schieß los!" "Also gut!" Sie führte ihren Besucher zu einem Tisch in der Mitte des Raumes, auf dem eine Karte Hyrules mit verschiedenen Markierungen ausgebreitet war. "Wo soll ich denn anfangen...die Göttinnen müssten dir ja schon deine anderen Formen vorgestellt haben, wenn du als Wolf-Link zu mir gekommen bist. Nun, deine zweite Aufgabe wird sein, nach den Schattenkristallen zu suchen, um dich in Dark-Link verwandeln zu können. Es gibt insgesamt vier davon. Einen hat meine Freundin Midna hier." Es tauchte ein kleines Wesen mit schwarz-weiß gefleckter Haut und gelb-orangen Haaren auf. Es trug einen seltsam geformten Stein wie eine Krone. Es grinste Link kurz an und zeigte ihm somit seine spitzen Zähne. "Sie ist ein Schattenwesen und wird dir auf deiner Suche helfen." Da wurde das Wesen, das Zelda als Midna vorgestellt hatte, plötzlich zu Links Schatten. Wenn man genau hinsah, konnte man einen weiteren Schatten hinter Links erkennen, der genau die Form von Midna hatte. "Aber deine wichtigste Aufgabe wird sein, das legendäre Heldengewand zu finden. Leider habe ich nur die Armschiene. Also, als erstes solltest du die vier Lichtgeister um Hilfe bitten. Sie werden ganz bestimmt einen Teil des Gewandes besitzen. Geh nach Ordon, wenn du ausgeruht bist. Sobald du das Teil besitzt, solltest du wieder hierherkommen. Oh, solange du als vermisst giltst und hier in Hyrule bist, solltest du in Thelmas Kneipe Zuflucht suchen. Sage ihr einfach: Zelda hat mich geschickt. Und zwar so, dass es niemand anderer hört, ja? Hier sind eine Karte, eine Tasche und ein Umhang. Ich kann vorerst nicht mehr für dich tun, also....viel Glück!" Link hatte aufmerksam ihren Worten gelauscht, nickte und sagte zum Abschied noch "Danke", danach war er wieder zum Wolf geworden und durch das Fenster verschwunden.
Als er sich in Thelmas Kneipe eingefunden hatte, rief er Midna zu sich und sprach noch ein wenig mit ihr. Als sie wieder verschwunden war, legte er sich in das warme Bett, dachte über das nach, was er heute erfahren hatte und schlief schließlich ein.

Am nächsten Tag, im frühen Morgengrauen, brach Link auf. Mit dem bodenlangen Umhang über den Schultern trat er aus Hyrule-Stadt heraus und rief mit der Blumenflöte Epona herbei. Er stieg auf und ritt los.
Das Abenteuer hat begonnen!

The Legend of Zelda: The Chosen One/AbgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt