Kapitel 15

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An dem Abend lachen und reden wir noch viel. So bemerken wir gar nicht, dass es schon 0 Uhr durch ist. Also beschließen wir zurück zum YG-Gebäude zu gehen, um mit unseren Autos nach Hause zu fahren. Gesagt, getan. Eine Stunde später stehen Jiyong und ich in der großen Villa. „Morgen steht übrigens nichts an. Ich arbeite hier", sagt der Künstler noch monoton auf den Treppen, bevor er noch kurz „Gute Nacht" murmelt und im zweiten Stock verschwindet. „Morgen redest du mit ihm!", sage ich zu mir selbst, als ich mich abschminke. Das geht so echt nicht weiter. Dann lege ich mich in mein Bett und schlafe sofort ein.

Wach werde ich, weil etwas vor meinem Zimmer auf dem Boden zu Bruch geht. Leise höre ich Jiyong fluchen. Dann aufschreien und wieder fluchen. Schnell stehe ich auf und vor mir hockt ein Zombie, der sich an einer Scherbe seiner Tasse geschnitten hat. Er guckt mich kurz an und wendet sich wieder den Scherben zu. Ich bücke mich und weiter als „Warte, ich hel..." Weiter komme ich nicht, weil er mich unterbricht: „Nein! Ich brauche keine Hilfe!" „Doch! Und jetzt geh die Wunde unter's Wasser halten! Ich mach hier sauber!" Er setzt an etwas zu sagen, doch zu meinem Erstaunen tut er es einfach. Er verschwindet in meinem Bad und als ich mit dem Sauber machen fertig bin, huscht er nur an mir vorbei in sein Zimmer. „Bitte. Hab ich gern gemacht!", rufe ich noch hinterher und gehe dann runter in die Küche. Erst mal ein Kaffee. Während ich so in den Kaffee starre und ab und zu daran nippe, überlege ich, was ich alles mit dem pubertären Teenie klären will. Sein Verhalten, ob ich ihm helfen kann und im allgemeinen was mit ihm los ist. Ich nehme den letzten Schluck des warmen Zaubertranks, der jeden wach werden lässt, und steige die Treppen hoch.

Ich gucke als erstes im Studio, doch da ist er nicht. Also klopfe ich an seine Schlafzimmertür. Ich kriege keine Antwort, aber öffne trotzdem die Tür. „Hab ich gesagt, du kannst rein kommen?", fragt er, während er die Decke anstarrt. „Nein. Trotzdem müssen wir reden", gebe ich nur zurück und stelle mich vor sein großes Bett. Wenn man darin nicht wie ein Baby schläft, weiß ich auch nicht. „Und wenn ich nicht reden will?", reißt es mich aus meinen Gedanken. Ich setze mich auf den Boden vor seinem Bett und entgegne stumpf: „Genau dann sollten wir reden."„Jinju, lass mich-" „Nein, ich lasse dich nicht in Ruhe, Jiyong. Das geht so nicht weiter!" Er dreht sich auf seinem Bett so, dass er mich angucken kann. „Meine Fresse ok. Aber dann setz dich auf's Bett und nicht auf den Boden." Mit diesen Worten robbt er zur Seite und setzt sich auf. Ich setze mich zu ihm und betrachte ihn kurz. Er sieht immer noch aus wie ein Zombie. Augenringe, die Haare hängen irgendwie rum und sehen schlaff aus und seine Hautsieht auch triste aus. „Bist du zum starren oder zum reden hier?", fragt er nur genervt und ich zucke kurz zusammen. Ups. „Jiyong", fange ich an, „was ist los?" „Was sollte los sein?" Er klingt teilnahmslos und will seine Ruhe, doch die gebe ich ihm nicht. Ich habe Taeyang versprochen mit ihm zu reden und das tue ich jetzt auch! „Willst du mich verarschen?", lache ich auf, „Guck dich doch mal an! Du siehst aus wie ein Zombie! Und dein Verhalten ist auch nicht gerade das Beste. Wir machen uns doch nur Sorgen um dich!" „Wir?", fragt er nach. „Ja, wir", antworte daraufhin ich, „Die Jungs sowieso, das sollte dir klar sein, aber auch ich. Meine Fresse ich bin zwar nur eine Angestellte von Papa YG, aber trotzdem bin ich ein Mensch! Ein Mensch, der es nicht ab kann andere Menschen bedrückt zusehen! Ein Mensch, der dich trotz deines scheiß Verhaltens ein wenig in ihr Herz geschlossen hat und sich Sorgen macht!" Perplex guckt er mich an, dann lächelt er, dann wird sein Blick hart wie Stein. „Also", versuche ich es erneut, „Was ist los mit dir?"„Nichts", ist das einzige, was er antwortet. „Nichts?", leicht sauer gucke ich ihn an, „Kwon Jiyong! Du kannst mir nicht weis machen, dass nichts ist! Jeder Blinde sieht, dass dich etwas bedrückt!" Er starrt nur den Spiegel gegenüber seines Bettes an. „Wenn du nicht darüber reden willst, ok. Aber sag Bescheid, wenn doch! Und ändere dein Verhalten. Du musst mich nicht heiraten und auch nicht mit mir befreundet sein, aber akzeptiere mich und vorallem respektiere mich! Ich hab keine Lust deine miese Laune abzubekommen." Ich will gerade aufstehen, da packt er mich am Arm, zieht mich wieder aufs Bett und sagt kleinlaut: „Warte:"


Security-Girl [G-Dragon]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt