Kapitel 4

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Helle Sonnenstrahlen weckten mich. Das grelle Licht leuchtete mir direkt ins Gesicht.
Murrend wälzte ich mich auf die andere Seite des leeren großen Bettes und schaute auf mein Handy.

Die Zeitanzeige sagte 12:23 Uhr und mehrere Nachrichten waren angekommen.
Neben Tweets und Posts von meinen Lieblingsstars hatte ich auch zwei neue Messages von Nayeon.

Schlaftrunken setzte ich mich auf und lehne mich ans Bettgestell. Ich entsperrte mein Handy und öffnete ihre Nachrichten.

Nayeon: "Hey, wollen wir vorher vielleicht noch zusammen in die Stadt? ^-^" 

Nayeon: "HALLOOOO MOON SOO! Yah, pennst du etwa noch??". 

Was ist denn mit der?, fragte ich mich und konnte mir anschließend am liebsten auf die Stirn klatschen.
Heute war ja das Dance Festival! Seit Tagen dachte ich an nichts anderes, aber gerade heute verpeile ich das.
Dumm, dumm, dumm...

Moon Soo: ''Oh, sorry Nayeon, bin eben erst aufgewacht!! Aber wir können sehr gerne Shoppen, ich muss mich nur schnell fertig machen.''

Ich kroch aus dem Bett und schlürfte in die Küche um mir eine Schüssel Cornflakes zu machen. Auf dem Weg ins Wohnzimmer schaufelte ich mir bereits ein paar Löffel ins Mund und ließ mich dann aufs Sofa plumpsen. Kauend suchte ich die Fernbedienung, die ich auch anschließend fand - unter meinem Hintern. Schnell aß ich auf, während eine Comedy lief und wusch die leere Schüssel danach. In meinem Zimmer zog ich mir eine Jeans und ein Shirt an und flechtete meine Haare zu einem lockeren Seitenzopf. Etwas Make-Up und dann schrieb ich Nayeon, dass ich sie abholen komme. Mit Tasche und Skateboard in der Hand schaltete ich den Fernseher aus und verließ ich die leere Wohnung.

Draußen war es sonnig und genau passend zu meiner Stimmung. Viele Nachbarn haben sich für einen Spaziergang ins Freie begeben, die mir freundlich zuwinken als ich an ihren vorbei skate.

Bei Nayeon angekommen riss sie wie gerufen die Tür auf. ,,Na, endlich! Ich dachte schon du verpennst den ganzen Tag.''

Ich zeigte ihr den Vogel. ,,So ein Tag darf ich doch nicht komplett verpennen.''

,,Ich weiß. Ich war auch kurz davor bei dir Sturm zu Klingeln, wenn du mir noch länger nicht geantwortet hättest.''

Ich lächelte sie fröhlich an. ,,Auf dich kann ich mich verlassen.'' Als Antwort bekam ich nur einen Augendreher von ihr. ,,Also... Wie kommen wir in die Stadt? Zufuß? Bus?''

,,Ne, ne. Wir haben schon eine Fahrgelegenheit.'', sagte Nayeon grinsend und als wäre es sein Zeichen gewesen, tauchte ihr Bruder Mark hinter Nayeon auf. Breit grinsend kam er auf mich zu.

,,Hi Moon Soo. Lang nicht gesehen'', begrüßte er mich strahlend.

,,Hey.'' Die kurze Antwort ließ ihn die Stirn runzeln und Nayeon kicherte im Hintergrund. Ich weißt, dass Mark von Anfang an ein Auge auf mich geworfen hatte, was seine Schwester auch bestätigen kann. Nur sehe ich in ihm nichts anderes als den Bruder meiner besten Freundin. Ich will ja nicht absichtlich kalt zu Mark sein, aber wenn er merkt, dass ich kein Interesse habe dann gibt er mich vielleicht auch bald auf. Das wäre nicht nur gut für mich, sondern auch für ihn, schließlich soll er seine Zeit nicht an mir vergeuden.

Einmal hatte Nayeon mich gefragt, warum ich es nicht mit ihm versuche. Mark ist ja schließlich ein gutaussehender und vertrauenswürdiger Typ, einen den man sich nur wünschen kann. Aber - auch wenn es kindisch klingt- meine Tante Jessica hatte immer gesagt, dass man mit Leib und Seele spürt, wenn man den Richtigen trifft. Das sind dann nicht einfach irgendwelche Gefühle. Man kann es eher mit einem Hurrikane, einem Tsunami oder einer Lawine vergleichen, das aus jedem möglichen Gefühl gleichzeitig zu bestehen scheint.

Und gerade das vermag ich bei Mark nicht zu spüren.

Nayeon zog mich am Ellbogen in ihr Zimmer - um ihre Tasche zu holen, sagte sie. Ich wusste aber, dass sie nur Abstand zwischen Mark und mir bringen wollte, bevor einer von uns etwas sagt, das die Stimmung runterziehen könnte. Denn falls Nayeon etwas nicht mag, dann sind es Stimmungskiller.

Während sie ihren Kram in eine kleine rosa Handtasche packte, die gut zu ihrem beigen Kleid passte, erzähle sie von einer Fernsehshow, die sie gestern gesehen hatte. Wurde aber unterbrochen, als plötzlich ein Auto hupte. Ich sprang von ihrem Bett auf, um aus dem Fenster zu sehen. Draußen hing Marks Kopf aus dem Autofenster und er wunk uns aufgeregt zu, was wohl übersetzt: ''Beeilung!'' heißen sollte.

''Ich glaube, es wäre Zeit uns auf dem Weg zu machen. Sonst überlegt er es sich mit dem Hinbringen noch anders.'', meinte ich zu Nayeon, die dicht hinter mit stand, um auch ein Blick auf dem Unruhestifter zu erhaschen.

''Ach was, für dich macht er alles. Aber hast recht, komm. Du willst sicherlich bombenmäßig heute Abend aussehen, nicht war?'', lachte Nayeon und ehe ich mich versah, saßen wir schon im Auto.

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Während der Fahrt plapperte Nayeon vor sich hin und versprühte ihre Freude auf den Shoppingtrip. Ich saß alleine auf der Rückbank und hatte mein Gesicht dem Fenster zugedreht und hörte ihr zu.

Nayeon drehte sich im Autositz zu mir um. ''Moon Soo, wirst du bei dem Dance Festival auch tanzen?''

Mark wurde hellhörig. ''Ihr wollt zu dieser Veranstaltung? Ich dachte, ich bringe euch zum Klamotten kaufen.''

''Das stimmt ja auch. Aber wir wollen danach dahin.'', antwortete  ihm.

''Soll ich euch begleiten? Es könnten dort merkwürdige Gestalten rumlaufen.'', gab er zu bedenken. Ich erwischte ihn dabei, wie er mir ihm Rückspiegel einen kurzen Blick zuwarf.

''Ich denke, wir kriegen das schon alleine hin.'', sagte ich, merkte aber dass das vielleicht etwas zu barsch geklungen hatte, also fügte ich noch hinzu: ''Und außerdem muss man die Tickets im Vorfeld kaufen, du kannst uns also nicht begleiten, trotzdem danke für deine Hilfe.''

Nayeon nickte zustimmend. ''Ja, genau. Nur so nebenbei: Wenn wir es hier im Auto ohne Fluchtmöglichkeit es schaffen, mit einer anderen komischen Gestalt festzusitzen, dann ist der Rest ein Klacks.'', meinte sie und warf Mark einen bedeutsamen Blick zu.

''Yah! Aishh.. Du kleine...!'', schimpfte Mark und brachte mich somit zum kichern, denn anscheinend hatte er Nayeons Andeutung verstanden.

Kurz danach kamen wir an und hielten auf dem Parkplatz vor einem riesigen Einkaufs Center. Nach fast einer halben Stunde, inder wir uns durch den Verkehr schlängeln mussten, waren wir alle glücklich endlich aus dem Auto zu kommen. ''Soooo!'' Ich streckte und reckte meine Glieder wie die anderen beiden. ''Ich schlag vor, Nayeon: Erst essen, dann bummeln?''

''Hört sich himmlisch an!'', jubelt sie mit knurrenden Magen. Nayeon drehte sich zu ihrem Bruder um. ''Danke für die Fahrt!''

Ich stimmte mit ein. ''Ja, danke Mark!''

Mark fuhr sich mit der Hand durch die Haare. ''Keine Sache... Ehm, wenn ihr wieder abgeholt werden wollt, dann ruft einfach an. Ich bleib wach und warte auch.''

''Oh, danke. Aber wir können uns auf den Rückweg auch einen Taxi rufen, dann brauchst du nicht wach bleiben.'', sagte ich besorgt.

''Nein, nein. Ruft mich auf jeden fall an.'' Mark lächelte uns an. Mit den Worten umarmte er uns zum Abschied und stieg dann wieder ins Auto.

Sobald er vom Parkplatz abfuhr betraten Nayeon und ich die Einkaufsmeile.

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Let Me Love You (BTS Jungkook FF) PAUSEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt