2.) Rewilz

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~P.O.V. Rotpilz~

"Rede doch mit mir! Was ist los? Warum antwortest du mir nicht?", rief Rewi verzweifelt.
Wir skypten grade, da wir eben zusammen eine Folge Masterbuilders aufgenommen hatten.
"Was soll ich denn sagen? Das es mir scheiße geht und ich eigentlich besseres zu tun habe als mit dir zu reden.", rief ich und merkte wie mir eine Träne die Wange runter lief. Zum Glück skypten wir ohne Facecam sonst könnte er sehen das ich weinte. "Was ist los? Was hab ich falsch gemacht?"
"Alles. Du redest nur noch mit mir wenn wir aufnehmen, wenn ich dir schreibe schreibst du nie zurück, du meldest dich nur wenn du aufnehmen möchtest und ignorierst mich vollkommen!", rief ich. Immer mehr Tränen liefen meine Wangen runter. "Mir ging es nicht gut. Es tut mir leid.", flüsterte Rewi. "Es tut dir leid? Ist das dein Ernst. Es ging dir nicht gut?
Weißt du wie es mir ging und immer noch geht?
Richtig schlecht.
Wenn es dir doch so schlecht ging warum hast du nicht mit mir drüber geredet? Ich hätte dir zugehört und dir vielleicht helfen können. Aber nein, du meldest dich einfach nicht mehr. Hast du auch nur einmal daran gedacht wie es mir geht während du mich ignoriert hast? Nur ein einziges Mal daran gedacht, was ich in dem Moment mache und wie es mir geht?", weinte ich.

"Ja, hab ich und nicht nur einmal. Du weißt garnicht wie oft ich mich gefragt hatte wie es dir geht, was du gerade machst oder ob du auch manchmal an mich denkst. Ich wollte dich anrufen, zu dir fahren oder dich anschreiben, aber ich konnte nicht, weil ich wusste, dass ich verschissen hatte. Ich hab mich nicht getraut dich anzurufen, weil ich Angst hatte. Angst vor deiner Reaktion, Angst vor der Zukunft und Angst davor, dich komplett zu verlieren. Aber nur durch diese Angst hab ich dich letztendlich verloren. Durch nichts anderes als diese scheiß Angst.", flüsterte er und ich glaubte, dass er auch weinte.
"Du hast mich nie verloren. Du hast mich nur enttäuscht.
Entäuscht in jedem Moment in dem du mich ignoriert hast, in jedem Moment in dem du mich abgewiesen hast und in jedem Moment in dem du dir eine billige Ausrede einfallen gelassen hat, um nicht mit mir aufnehmen zu müssen. Jeder einzelne Moment hat mich verletzt. Immer und immer wieder auch wenn ich jedes Mal damit gerechnet hatte, verletzt zu werden."

"Es tut mir leid.", flüsterte er.
"Kannst du mir wenigstens erklären warum du dich nicht gemeldet hast?"
"Nein." "Warum nicht?", fragte ich und schluchzte. "Es geht nicht. Ich hab Angst." "Wovor? Vor mir?" "Vor deiner Reaktion." "Warum?" "Ich hab Angst, dass du mich hassen könntest." "Warum sollte ich?" "Weil...weil.. Man, ich kann das dir nicht sagen!", rief er verzweifelt. "Weißt du was? Wenn du mir nicht vertraust dann lass es doch einfach. Ich hab da kein Bock mehr drauf!", rief ich weinend. "Felix! Man es tut mir doch leid!" 

"Wie oft hast du jetzt schon gesagt das es dir Leid tut? Sag mir doch wenigstens den Grund, weshalb du mich ignoriert hast. Was hab ich falsch gemacht? Hab ich es verdient ignoriert zu werden? Vielleicht bin ich es einfach nicht wert.", flüsterte ich. "Sag so etwas nicht! Du hast gar nichts falsch gemacht und du hast es auch nicht verdient ignoriert zu werden!", rief er verzweifelt. "Und warum hast du es dann getan? Warum hast du mich ignoriert? Warum hast du mir das Gefühl gegeben ich sei es nicht wert? Warum hast du mich so stark verletzt, während du mich allein gelassen hast?" 

"Ich konnte nicht anders! Ich brauchte Zeit zum nachdenken, Zeit zum verarbeiten und ich brauchte meine Ruhe." "Du brauchtest deine Ruhe? Also nerve ich dich. Warum hast du mir nicht einfach direkt gesagt, dass ich dich nerve? So hätte ich mir stundenlanges Nachdenken erspart. Aber wenn ich so nerve dann lass ich dich auch in Ruhe. Nach diesem Telefonat wirst du nichts mehr von mir hören. Es ist schon okay!",  schrie ich. "Nein, Felix, so hab ich das garnicht gemeint!", rief Rewi. "Ach? So hast du das nicht gemeint? Wie hast du das denn gemeint? Das du Ruhe vor mir bräuchtest, weil ich nicht nerve?" "Du nervst mich nicht!" "Ich hab aber das Gefühl das ich das tue. Wie zum Beispiel gerade. Du hast bestimmt besseres zu tun als dir mein Geheule anzuhören." "Felix..." "Nein. Ich hör jetzt auf dich zu nerven. Du wirst nie wieder von mir hören. Versprochen!"  "Nein! Felix, bitte warte.", rief Rewi, der nun hörbar in Tränen ausbrach. "Es ist okay.", flüsterte ich und legte auf. 

Erst als der Anruf beendet war wurde mir klar was ich gerade getan hatte.

Ich hatte die Freundschaft mit Rewi beendet.

Die Tränen liefen ohne Ende über mein Gesicht und tropften auf den Fußboden. Je mehr ich über die Freundschaft zwischen mir und Rewi nachdachte fiel mir auf, dass man unser Verhältnis schon lange nicht mehr 'Freundschaft' hatte nennen können, da wir uns schon ewig nicht mehr gesehen hatten und Rewi für mich irgendwann mehr als ein Freund war. Ich wusste schon länger, dass ich mich in Rewi verliebt hatte, aber als wir uns dann solange nicht mehr gesehen hatten wurde mir erst richtig klar, wie wichtig er für mich geworden war. 

Ich stand von meinem Schreibtischstuhl auf und schmiss mich weinend auf mein Bett. 

Lange Zeit blieb ich einfach nur so liegen und erinnerte mich an die Freundschaft von mir und Rewi zurück. An alle schönen Momente, die wir zusammen erlebt haben, aber auch an alle weniger schönen Zeiten, die wir zusammen durchgemacht hatten. 

Als ich fast eingeschlafen war ertönte das Geräusch meiner Haustürklingel und riss mich aus dem Land der Träume.

Langsam erhob ich mich von meinem Bett und stolperte zur Haustür. Ich öffnete sie langsam.
Dort stand er. Rote verheulte Augen und seine Lippen zu einem schmalen Strich gezogen.

"Was machst du hier?", fragte ich und versuchte die aufkommenden Tränen aufzuhalten.
"Felix. Bitte hör mir zu.", flüsterte er verzweifelt und fuhr sich durch seine schönen braunen Haare. "Okay.", flüsterte ich.
"Du gehst mir nicht auf die Nerven! Im Gegenteil. Ich brauche dich." "Aber warum hast du mich dann ignoriert?", fragte ich. "Weil ich...Wei-weil", stotterte er. "Ich zeig es dir...", flüsterte er und ignorierte dabei mein verwirrtes Gesicht. Langsam lehnte er sich nach vorne um legte seine Lippen leicht auf meine. Erst war ich verwirrt, doch als ich merkte was gerade passierte, löste ich mich von ihm. "Was soll das?", fragte ich. "Ich..ich hab mich in dich verliebt.", flüsterte er und blickte mir in die Augen.
Ich legte meine Hände auf Rewis Wangen und küsste ihn. Rewi erwiederte und schlang seine Arme um meinen Hals.
Nach einer halben Ewigkeit lösten wir uns von einander und grinsten uns an.
"Ich liebe dich.", flüsterte ich.
"Ich liebe dich, auch.", antwortete Rewi und drückte seine Lippen wieder auf meine.

Am nächsten morgen twitterte er: 

Ich liebe dich, Felix<3

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Hey, Frohe Weihnachten!:3
~Luek:)

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