Ich war ein Idiot. Ein sturer, dämlicher, nicht nachdenkender Idiot. Ich kannte Caroline doch, ich hätte wissen müssen, wie sie darauf reagiert. Ich hätte es wissen müssen, dass sie durchdrehen wird, wenn sie von meinen Lügen erfährt. Und dennoch hatte ich es getan. Sie angelogen, ohne groß darüber nachzudenken. Ich hatte überhaupt nicht nachgedacht und nur aus Angst gehandelt. Angst, sie zu verlieren. Wie ironisch, dass genau diese Angst jetzt dazu geführt hatte, dass ich sie verloren hatte.
Wahrscheinlich hatte ich es nicht anders verdient, ich wusste ja, dass das Schicksal mich hasste. Ich hatte Caroline überhaupt nicht verdient, es war vermutlich das Beste für sie, wenn sie von mir loskam.
Ich sah auf mein Blatt, das direkt vor mir lag und bemerkte erst jetzt, dass ich anscheinend die ganze Zeit über unbewusst gezeichnet hatte. Aber nicht Caroline selbst, sondern ein Pferd. Eine Zeichnung, die in mir so wunderschöne Erinnerungen weckte, dass mir der Schmerz, der daraufhin folgte, fast den Atem raubte.
An jenem Abend hatte meine Familie einen großen Ball gegeben, und Caroline und ich hatten uns unterhalten. Das erste Mal, dass wir uns wirklich ehrlich unterhalten hatten, ohne dass sie die Aufgabe gehabt hätte, mich hinzuhalten. Ich hatte von den Städten der Welt geschwärmt, was ich ihr alles noch zeigen könnte. Und ein paar Jahre später hatte sie mein Angebot ja auch wirklich angenommen. Ich hatte mich so gut mit ihr verstanden und sie hatte mir ihre Meinung gesagt, ehrlich, aufrichtig, ohne Angst. Ich war so unglaublich fasziniert von ihr gewesen und das war ich genau genommen noch immer. An diesem Abend hatte ich ihr ein Bild gemalt, auf dem sie mit einem Pferd war. Ich weiß bis heute nicht, wie sie das eigentlich aufgenommen hatte und ob sie sich überhaupt darüber gefreut hatte. Aber für mich war dieses Pferd ein Symbol. Ein Symbol für den Moment, in dem mir klar wurde, dass sie nicht nur irgendeine hübsche Frau war, die ich ganz sympathisch fand, sondern dass sie die Eine war, mit der ich mein unsterbliches Leben verbringen wollte. Noch nie war ich mir mit etwas so sicher gewesen wie an diesem Abend.
Doch nun saß ich hier, allein in meinem Atelier, und konnte nur noch eine Zeichnung anstarren, die nichts mehr als eine Erinnerung an bessere Zeiten bedeutete. Caroline würde mir nicht verzeihen, dass ich sie angelogen hatte und sie behandelt hatte, als wäre sie nichts Besonderes für mich. Sie konnte ja auch nicht sehen, dass sie für mich niemals nur ein Besitz sein würde, dass sie mir alles bedeutete und ich alles für sie tun würde. Ich hatte sie verloren, vermutlich für immer, und es war ganz allein meine Schuld.
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Painting for you - Klaroline FF
FanfictionLügen, Streit und Misstrauen. Dies sind wohl die Worte, die die Beziehung zwischen Klaus Mikaelson und Caroline Forbes im Moment am besten beschreiben, nachdem der Urhybrid einen großen Fehler begang und sich seine Freundin, die ihm eben erst eine C...