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Ivanas P.o.V.

Stille.

Dieses Wort beschrieb meine Klasse, als er die Klasse betrat und sich neben den Lehrer stellte. Seine Augen glitten durch die Reihen und analysierten jeden Schüler genau, welche ihn gespannt beobachteten. Ob wir noch nie einen neuen Schüler bekommen haben, schoss es mir durch den Kopf und ich verdrehte meine Augen.

Als der Lehrer ihm irgendetwas flüsterte, nickte er ihm zu und drehte sich dann wieder in unsere Richtung. Zum ersten Mal öffnete er sein Mund um etwas zu sagen, aber wurde gleich von einem Mädchen aus meiner Klasse unterbrochen. Ich verdrehte meine Augen erneut und sah das Mädchen an, welches ihn unterbrochen hatte.

"Du bist echt heiß", sagte sie und mein Mund klappte auf. Wie konnte man einem Jungen, welcher neu war sowas einfach so sagen. Ich würde mich nicht einmal trauen ihn anzusprechen. Aber wahrscheinlich war ich das einzige Mädchen in dieser Klasse, welche sich schämte und noch ein bisschen mehr Vernunft hatte als die anderen.

"Danke! Also ich bin Zach und bin 19 Jahre alt. Da ich aus meiner alten Schule geschmissen wurde, haben meine Eltern entschieden, dass ich irgendwo ganz weit weg von ihnen in die Schule gehen soll. Und so bin ich hier in euer Stadt gelandet", stellte er sich vor. Es wunderte mich, dass er auf Allys Aussage keine Andeutungen gemacht oder irgendetwas, was die Mädchen normalerweise rot laufen lässt, gesagt hatte. Er hatte sich einfach schlicht bedankt.

"Danke Zach. Such dir einen Platz aus und setze dich hin", forderte ihn der Lehrer, nachdem er sich bedankt hatte.

Plötzlich nahmen alle Mädchen, neben welche keiner saß, ihre Taschen vom Stuhl und schrien durcheinander, dass er sich neben sie setzen sollte. Ich verdrehte erneut meine Augen. Heute hatte ich meine Augen wirklich so oft verdreht. Irgendwann würden sie noch stecken bleiben.

Als der Stuhl neben mir gezogen wurde und sich jemand neben mich setzte, drehte ich mich zu der Person und sah Jeremy. Ich sah ihn fragend. "Stella hat mich weggeschickt, damit sich der Neue neben sie hinsetzen kann", antwortete er auf meine unausgesprochene Frage.

Als ich wieder nach vorne sah, bemerkte ich, dass dieser Zach noch da stand und sich ein Platz suchte. Er schien von den Mädchen genervt zu sein, denn er verdrehte seine Augen ebenfalls. Er tat mir irgendwie Leid. Ein Tag hier und schon macht er Bekanntschaft mit solchen Leuten. Einen besseren Eindruck konnte er nicht bekommen.

Als er in meine und Jeremys Richtung kam, war ich beruhigt, denn Jeremy saß neben mir und somit konnte er sich nicht neben mich setzen. Ich hasste es mit unbekannten Leuten zu sitzen. Als er vor Jeremy stoppte, sah ihn an , aber fixierte Jeremy mit seinen Augen.

"Hey, kann ich vielleicht hier sitzen? Ich mag keine aufdringlichen Mädchen und es ist kein freier Platz neben einem Jungen. Also, wenn es dir nichts ausmacht." Zu meiner Verwunderung stand Jeremy mit einem 'Ja, klar Kumpel' auf und ging zu Tamara rüber.

Ich wusste, dass alle Mädchen mich mit ihren Blicken durchbohrten. Ich verdrehte meine Augen erneut. Ich war vielleicht populär an meiner Schule und war an der Spitze der Beliebten, aber diese Tatsache half mir auch nicht weiter. Die Mädchen wollten mich wahrscheinlich umbringen.

Zach zog meine Aufmerksamkeit auf sich, als er mich an meiner Seite zwickte. Ich drehte mich zu ihm und sah ihn fragend an.

"Wie heißt du denn?", fragte er mit einem sehr charmanten Lächeln. Ich verstand die Mädchen jetzt irgendwie. Der Typ neben mir sah einfach Mal wie ein Model aus. Seine grünen Augen waren mit seinen dunkel Haaren einfach perfekt kombiniert. Die Muskeln, welche sich unter seinem Shirt befanden, konnte man sich vorstellen. Der Typ war so etwas wie perfekt. Er hatte bis jetzt nichts arrogantes gesagt und das machte mir Sorgen. Normalerweise waren alle gutaussehenden Typen arrogant und hatten einen riesen Ego.

"Und?", fragte er immer noch mit einem Lächeln im Gesicht.

"Ivana", beantwortete ich seine Frage schlicht und drehte mich zu unserem Klassenlehrer, welcher schon mit seinem Unterricht begonnen hatte. Ich mochte die Methode, wie die Lehrer hier unterrichteten. Sie versuchten es so spannend wie möglich zu machen und das gelang ihnen sehr gut. Sogar Mathematik verstand hier jeder und keiner schlief in der Stunde ein.

"Du hast einen schönen Namen."

"Dankeschön", erwiderte ich mit einem Lächeln. Eigentlich wollte ich kein Smalltalk führen, aber das konnte ich ihm nicht sagen. Ich musste meinen Goodgirl-Image behalten.

Jeder hier an der Schule kannte mich als das Goodgirl. Ich war zu jedem nett und freundlich und das machte mich populär bei meinem Mitschülern. Das tat auch dem Ruf meiner Eltern gut. Unsere Familie war einer der reichsten Familien hier in der Stadt. Mit unserer Hotelkette waren wir sehr angesagt. Wenn jemand von hier in den Urlaub flog, dann blieb er in unserem Hotel. Meine Mutter gehörte noch dazu zum Schulrat. Sie kümmerte sich um die Disziplin in den Schulen. Also versucht euch mal vorzustellen, wie schwer es für mich war. Ich durfte weder an einer Streiterei teilnehmen noch miteinbezogen werden, sonst bekam ich richtige Probleme mit meiner Mutter und das wollte ich nicht.

Ich spürte die ganze Zeit über Zachs Bicke auf mir, aber schenkte ihm keine Beachtung. So verging die Stunde.

Bis bald eure SVEN

Blackmail || #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt