7 | Can you understand me?

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„Du musst wissen, es gibt einen Grund, wieso meine Familie hierhergezogen ist..." Vorsichtig sah ich ihn prüfend an, wie er reagieren würde, aber er blickte mir fest in die Augen. Ein heißer Schauer durchfuhr mich und ich fuhr fort. „Vor etwa zwei Monaten haben die Ärzte im Krankenhaus bei mir eine chronische Niereninsuffizienz festgestellt....." er stockte kurz und holte einmal tief Luft „Das heißt meine Nieren arbeiten nicht mehr so, wie sie eigentlich sollen. Hast vielleicht schon einmal etwas davon gehört. Und.... ja. Ich bin schon in Stadium 3 und als wir, also ich und meine Eltern, das erfahren haben und der Arzt gemeint hat, dass es für mich wesentlich einfacher wäre, wenn ich in der Nähe von einem größeren Krankenhaus wohnen würde, sind wir hierhergezogen. Mein Vater hatte eh schon seit längerer Zeit hier ein richtig gutes Jobangebot, also war die Entscheidung nicht schwierig." Er machte eine kleine Pause und schwieg, seinen Kopf hatte er schon längst gesenkt und ich sah nur, wie die langen Strähnen sein Gesicht verdeckten. „Und jetzt darf ich einmal in der Woche mich für zweieinhalb Stunden im Krankenhaus an ein Gerät hängen lassen, das mein ganzes Blut säubert. Aber als wäre das nicht genug, muss ich mich natürlich auch noch jeden Tag mit Unmengen von Medikamenten zustopfen lassen...." Seine Stimme hatte sich etwas gehoben und seine Hände hatte er zu Fäusten geballt, man sah richtig, wie schwer er sich damit tat.

Mein Herz brach vor Mitgefühl für ihn und ich bemerkte, wie von seiner Nasenspitze langsam Tränen tropften. Er weinte. Kein Laut kam über seine Lippen, nur die kleinen Tropfen brachten seine Wut, Trauer und den Schmerz zum Ausdruck.

~Manu~

Diese blöde Krankheit. Warum musste ausgerechnet ich sie haben? Warum? Auf jeden Fall war ich nun wieder einmal so weit und weinte. Ich möchte mich selbst dafür Ohrfeigen, dass ich nicht stärker war und einfach so vor einem Typen zu Heulen begann. Obwohl dieser Typ eine kleine freudige kribbelnde Aufgeregtheit in mir auslöste. Ich merkte, wie sich zwei starke Arme um mich legten und mich sanft zu einem Körper zogen. Dankbar für diese tröstende Nähe drehte ich meinen Kopf zu seiner Brust und vergrub mein Gesicht in seinem Pulli, der leicht nach Taddl roch. Während ich seinen Hoodie immer mehr durchnässte, strich er mir mit einer Hand immer wieder beruhigend über den Rücken, die andere hatte er immer noch fest um mich gelegt. Als ich mich etwas beruhigt hatte lehnte ich meinen Kopf gegen seinen Oberkörper. Die Umarmung und seine gleichmäßigen Bewegungen über meinen Rücken waren einfach zu angenehm. Unter seinem Pulli hörte ich sein Herz schlagen – kräftig und ruhig.

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Hallo Leuteee :D Jap, schon wieder ein Teil, aber ich hatte heute irgendwie so Lust, noch etwas zu schreiben (auch wenn ich vielleicht andere Dinge tun sollte....) -^_^-  es macht mich total glücklich diese Sachen zu schreiben und zu sehen, wie ihr sie lest ("\(^_^)/") ich sag euch, das hat was :D

eure Talina♥

GLPaddl | Never have I ever... before [abgebrochen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt