29 | drei Tage

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Als ich blinzelnd meine Augen öffnete, blickte ich direkt auf einen weißen Kittel vor mir. Zwei Sekunden später wanderte auch schon das – mittlerweile schon etwas bekannte – Gesicht des Arztes in mein Blickfeld. Er grinste mich schief an, sodass ich – wohl oder übel – eine wunderbare Aussicht auf seine Zähne genießen konnte. Ich runzelte meine Stirn und blickte mich etwas um. Anscheinend war ich noch immer im gleichen Raum, da ich Manu schnell zu meiner Rechten in seinem Bett sitzend fand. Doch wirklich konzentrieren auf ihn konnte ich mich nicht, da das Zimmer mit gefühlt 40 Ärzten und Krankenschwestern vollgestopft war.

Naja, vielleicht auch nur 20.

Oder doch 10.

Oder 5.

Aber 5 waren trotzdem eine gehörige Menge, zumeist das ja nicht der gängige Zustand war. Der Arzt – an seiner Brust war ein Kärtchen mit der Aufschrift „Dr. Dr. Rend" befestigt, überprüfte gerade noch meinen Puls, bevor er kurz zufrieden nickte und sich dann erhob. Die ältere Dame, die vorhin meine Untersuchungen geleitet hatte ergriff das Wort. „Herr Büttinger, Herr Tjarks, wir sind froh, dass die OP bei Ihnen so gut geklappt hat." Ein kurzer Seitenblick, der mir galt. „Auch trotz kleiner Schwächeanfälle – aber das war zu erwarten. (und jetzt haltet euch fest, denn jetzt kommt die geballte Ladung von Taras Einfallsreichtum – gekreuzt mit jede Menge Logik... XD) Sie müssen wissen, wir haben nach der OP, die ja wirklich gut verlaufen ist, noch einmal kurz besprochen und sind dann zu dem Entschluss gekommen, dass wir bei Ihnen eine neue Methode ausprobieren, die den Heilungsprozess beschleunigen sollte und – vor allem für die Patienten – viel angenehmer und problemloser sein sollte. Diese Methode kommt aus den USA und ist noch ganz jung, aber war bis jetzt wirklich erstaunlich erfolgreich. So auch bei Ihnen!" Sie lächelte kurz erfreut uns beide an und sprach dann weiter. „Fakt ist, dass wir Sie beide nach der OP nicht „normal aufwachen" haben lassen, sondern in eine Art „künstliches Aufwachkoma" gelegt haben. Es ist nicht wirklich ein Koma, aber sie haben beide für drei Tage „geschlafen", was ihren Heilungsprozess ungemein beschleunigt hat. Deswegen geht es Ihnen jetzt auch schon so erstaunlich gut und solche Ohnmachtsanfälle sind auch kein großes Problem, die dürften auch nicht mehr vorkommen."

Ich war schon überrascht, so etwas zu hören zu bekommen, aber desto mehr ich darüber nachdachte, desto sinnvoller erschien es mir und desto froher war ich darüber. Das einzige, was irgendwie noch nicht ganz in meinen Kopf wollte, war die Info, dass ich drei Tage verschlafen hatte. Mein Körper fühlte sich nämlich gar nicht danach an, aber – wenn ich so recht darüber nachdenke wann hatte ich schon mal drei Tage geschlafen?

– Genau! – Noch nie. Also konnte ich es auch nicht wissen.

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Nach gefühlten Ewigkeiten wieder einmal ein Part... :D

eure Talina♥

GLPaddl | Never have I ever... before [abgebrochen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt