25 | first...

67 10 1
                                    


Ich blickte noch auf die eben gerade zugefallene Türe, bis meine Gedanken von etwas anderem gepackt wurden. Von jemand anderes... Langsam drehte ich meinen Kopf und blickte auf den friedlich schlafenden Manuel. Er seufzte leise und drehte sich von der Seite leicht auf den Rücken – er war noch immer nicht wach... In meinem Bauch begann es zu kribbeln. So lange hatte ich jetzt gewartet. So viel Angst hatte ich jetzt gehabt. Ich wollte es ihm schon viel früher sagen... Ich schlug meine Bettdecke zurück und schob meine Füße über die Bettkante. Mit meinen Zehenspitzen tastete ich mich bis auf den Boden hinab und ließ dann Stück für Stück mein ganzes Gewicht darauf. Ich wartete einen kurzen Moment, aber mein Kreislauf schien nichts dagegen einzuwenden haben, also machte ich einen kleinen Schritt. Den Ständer, an dem die Infusion hing, zog ich etwas zu mir heran und hielt ihn fest mit meiner Hand umschlossen, sodass ich ihn „mitnehmen" könnte. Meinen Blick hatte ich aber kein einziges Mal von dem süßen Boy vor mir abgewandt. Mit noch nicht ganz so sicheren Schritten, hatte ich dann schließlich die zwei drei Meter zu Manus Bett überwunden und legte meine Hände auf der Kante der Matratze ab. Den Infusionsständer ließ ich neben mir stehen. Er lag so friedlich – so unschuldig vor mir. Das zarte Rosa auf seinen Lippen ließ ihn – trotz der letztlich überwundenen Strapazen – frisch und gesund aussehen. Vorsichtig hob ich meine Hand und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Meine Hand verharrte neben seinem Gesicht und ich ließ meine Fingerkuppen leicht über seine Haut streifen.

Ich wollte seine Augen sehen.

Ich wollte das Grün – das sanfte Smaragdgrün – das stechende lebendige Grün sehen. Sie endlich wieder sehen! Aber seine Augenlider waren noch immer geschlossen und mein Blick schweifte wieder zu seinen Lippen hinab. Ich musste mich wirklich wirklich zusammenreißen... Plötzlich begannen seine Lider zu flattern – mir stockte der Atem. Und dann schlug er seine mit dichten Wimpern umrahmten Augen auf und mir leuchtete ein dezentes tiefes Grün entgegen.

Und noch bevor sich sein Blick in Erkenntnis wandeln konnte, hatte ich mich zu ihm runter gebeugt und meine Lippen auf seine gelegt. Seine Lippen waren so weich und ich schmeckte einen Hauch von Süße, die von ihnen ausging. Es war nicht wie eine riesen Explosion oder ein absoluter Knaller, was Gefühle anging. Es war, als würde man etwas lang Ersehntes und kostbares endlich in den Händen halten – bei sich tragen. Es war – in einem Wort, das vielleicht etwas zu kitschig klingt, aber doch irgendwie passt – zauberhaft... Und es war dennoch so intensiv. Jede einzelne meiner Hautzellen, die seine Lippen berührte, fühlte die Berührung. Spürte seine Nähe, den verschwundenen Abstand. Tausende und abertausende winzig kleine elektrische Fünkchen sprangen zwischen meinen und seinen Lippen hin und her.

----------------------------

Heute schon der nächste Teil, ich wollte einfach :) Der sollte euch ja vielleicht ein bisschen besser gefallen haben -^_^- Ich sag nur: GLPaddl!!(ᗒᗜᗕ)՛̵̖ ʕ๑・ᴥ・๑ʔ♥♥♥

Naja, dann bis zum nächsten mal ^.^

eure Talina♥

GLPaddl | Never have I ever... before [abgebrochen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt