This is me

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Für manche ist das Leben wie ein Märchen. Sie bekommen alles, was sie sich wünschen, sind nie traurig haben keine Feinde sondern viele Freunde und werden geliebt.

Mein Leben ist anders. Ich bin erst 16, doch ich musste schon viel erleben. Trauer, Angst, Schmerz und Hilflosigkeit. Ich hatte nie jemanden, der sich wirklich um mich sorgt. Meinen Eltern war es immer egal, wie es mir geht. Sie schlugen auf mich ein oder nutzen Messer. Ich durfte keine Freunde oder Hobbies haben, da ja jemand merken konnte, wie es bei mir zu Hause wirklich war. Und dennoch hatte ich welche. Kiara und Julian, meine besten Freunde. Dachte ich. Ich erzählte ihnen nie von meinen Eltern. Blaue Flecke und Verletzungen taten sie mit meiner Tollpatschigkeit ab. Wir trafen uns nur in der Schule, da sie dachten, ich wäre zu sehr mit Lernen und Tanzen beschäftigt. Irgendwann kamen Kiara und Julian zusammen, obwohl Julian noch 2 Wochen vorher mir seine Liebe gestand. Aber er war ein Bruder für mich, und das sagte ich ihm so. Natürlich war er zuerst wütend und enttäuscht, doch dann erzählte Kiara ihm, dass sie schon seit einem Jahr in sie verliebt war. Also widmete er sich ihr, und ich wurde einfach so stehen gelassen. Aber nach einer Woche trennten sie sich wieder, da Kiara doch nur brüderliche Gefühle hatte. Aber Julian wurde so wütend darüber, dass er erst anfing uns beide zu beleidigen, und mich dazu zwnag, zu entscheiden, zu wem ich halte. Ich stand zu Kiara, da ich sie verstehen konnte. Da begann auch er, mir mit dem Tod zu drohen, genauso wie auch meine Eltern es taten. Kiara ließ er nach einiger Zeit wieder in Ruhe, und er hatte es nur noch auf mich abgesehen. Aber da wir uns ja eh nur in der Schule sahen, war es auszuhalten. Ich dachte, Kiara würde mir helfen, doch auch bei ihr hatte ich mich getäuscht. Sie interessierte sich nur für sich, erzählte mir jeden Tag, wie schrecklich es wäre, dass ihre Eltern sie zur Nachhilfe schickten, dass sie Single war, und dass sie ja so hässlich und fett wäre. Doch sie war wirklich hübsch, hatte blonde, gewellte Haare, blaue Augen, und hatte genau das richtige Gewicht für ihre Größe von 1,65m. Sie hatte schon viele feste Freunde, und viele waren an ihr interessiert. Nach einiger Zeit hat sie sich gar nicht mehr mit mir unterhalten, nur noch mit ihren beliebten Freundinnen. Und so war ich wieder komplett auf mich allein gestellt. Ich hatte nichts mehr, womit ich mich von der Tyrannerei meiner Eltern ablenken konnte.

Doch jetzt hat es mir gereicht. Als sie gestern Abend zu betrunken waren, um noch irgendetwas mitzubekommen, habe ich eine Pfanne genommen. Als sie dann in mein Zimmer getorkelt kamen, um mich wieder einmal mit einem Messer zu verletzen, holte ich aus und schlug beiden einmal kräftig damit auf den Kopf. Altmodisch, aber es hat gewirkt, denn dadurch wurden sie sofort ohnmächtig. Ich ergriff sofort meine Chance, nahm schnell meine wenigen Habseligkeiten und schmiss sie in einen kleinen Koffer. Dann nahm ich meine Gitarre, die ich unter dem Bett versteckt hatte, und die Kreditkarte meiner Mutter, für die ich den Zahlencode weiß. Dann rannte ich. Ich rannte zur Bushaltestelle und fuhr von da aus zum Flughafen. Dort kaufte ich mir sofort ein Ticket für den nächsten Flug nach London, eine Stadt, in der mich niemals jemand suchen würde. Und jetzt sitze ich im hier im Flieger, starre aus dem Fenster in den Regen und denke über mein bisheriges Leben nach.

Mein Name ist Mia Brown, und das ist meine Geschichte.

Life isn't a fairytale (Niall Horan / One Direction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt