„Was machst du da? Lass sie schlafen!“, werde ich von einer Stimme aus meinem traumlosen Schlaf gerissen. Einen Augenblick später springt auch schon jemand auf dem Bett, auf dem ich liege, herum. Ich reiße meine Augen auf und sehe in wundervolle blaue. Ich lächle leicht als ich Niall erkenne, und drehe mich dann zu dem Störenfried um, durch den ich geweckt wurde. Über mir ist Louis immer noch am springen, und vor dem Bett stehen jetzt Zayn und Harry, die noch ziemlich verschlafen aussehen. Endlich klettert Louis wieder runter von uns.
„Warum liegt ihr zusammen in einem Bett? Wolltet ihr kleine Baby-Nialls machen? Das wäre so süß. Aber ihr seid zu jung dafür. Ich hoffe ihr habt aufgepasst!“, prasseln die Worte aus seinem Mund. Perplex starre ich ihn an. Ist das jetzt sein Ernst?
„Ähm...Was?“, bringe ich leise heraus. Als er nur grinst, sehe ich Niall fragend an.
„Louis, es ist nichts passiert. Sie hat letzte Nacht schlecht geschlafen und ich bin einfach bei ihr geblieben“,erklärt er augenverdrehend. Jetzt sind alle Augenpaare auf mich gerichtet.
„Was? Ich hatte einfach nur einen Alptraum, so außergewöhnlich ist das doch nicht“, sage ich, als sie mich nach einer Minute immer noch anstarren. Dann stehe ich auf, und Niall tut es mir gleich. Harry, Zayn und Louis gehen schon raus, Niall wartet noch kurz.
„Ich schätze mal, sie haben schon das Frühstück vorbereitet, du kannst auch gleich runterkommen“, sagt er, und schließt dann die Tür hinter sich. Schnell gehe ich zu meinem Koffer, und suche mir Sachen raus.
Meine Klamotten sind nie wirklich die neusten gewesen, da meine Eltern mir nur ein mal im Jahr ein paar geholt haben. Dementsprechend sehen sie jetzt auch aus, aber eine schwarze Jeans mit Löchern, die aussehen als gehörten sie dahin, und ein grauer Hoodie würden wohl ausreichen. Dazu ziehe ich meine schwarzen Chucks an, und gehe ins Badezimmer, um schnell meine Wimpern zu tuschen. Dann packe ich alle Sachen zurück in den Koffer, schließe ihn und trage ihn die Treppe runter, um ihn in den Flur zu stellen. Anschließend suche ich die Küche, die aber nicht schwer zu finden ist, da die Jungs ziemlich laut lachen und reden. Einen Augenblick lang stehe ich im Türrahmen und beobachte sie dabei, wie sie fröhlich ihre Brötchen belegen, dann räuspere ich mich.
„Guten Morgen nochmal“, sage ich und lächle leicht.
„Morgen“ antworten sie, und bieten mir wieder einen Platz an. Lächelnd setze ich mich, und gucke zu Niall. Er grinst mich an, und schiebt mir einen Teller mit einem Brötchen zu. Fragend sehe ich ihn an. Er bedeutet mir, dass ich essen soll, aber ich bin immer noch verwirrt.
„Sch-Schon wieder? Ich hab doch gestern Abend erst etwas gegessen“, sage ich, und will ihm den Teller wieder geben. Doch er hält mich davon ab.
„Ist doch egal, du musst mindestens dreimal am Tag etwas essen, also los“, lacht er, und beißt selber wieder ab. Auch die anderen widmen sich wieder ihrem Essen. Nur einer nicht. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Louis mich skeptisch mustert. Ich drehe meinen Kopf zu ihm, aber er guckt schnell wieder runter. Verwirrt fange auch ich an zu essen. Nachdem ich fertig bin, und darauf warten, dass die Jungs es auch sind, gucke ich noch einmal zu Louis. Ich weiß nicht, warum er mich so skeptisch angesehen hat. Vielleicht, weil ich meinen Hoodie gestern getragen habe, und ich ihn, obwohl ich einen Koffer mithabe, noch einmal angezogen habe. Doch weiter kann ich nicht darüber nachdenken, denn Niall ist gerade mit seinem fünften Brötchen fertig geworden und ist aufgesprungen. Er nimmt meine Hand und zieht mich hinter sich her.
„Niall, der Flur ist bei der anderen Tür“, sage ich, als er mich zur Tür auf der anderen Seite des Raumes zieht. Jetzt bleibt er stehen.
„Warum Flur?“, fragt er. Auch die anderen stehen auf und kommen zu uns.
„Weil mein Koffer da schon steht“, lache ich und befreie mich aus seinem Griff. Dann gehe ich wieder zur anderen Tür um zu meinem Koffer zu kommen. Ich hebe ihn und meine Gitarre hoch, und mache mich auf den Weg zur Tür. Als ich davor stehe, fällt mir auf, dass ich keine Hand frei habe um sie zu öffnen.
„Kann mir jemand helfen? Ich hab keine Hand frei“, frage ich. Sofort kommen alle fünf zu mir, und gucken mich perplex an.
„Du willst gehen?“, fragt Zayn mich, und guckt mich dabei irgendwie traurig an. Zustimmend nicke ich.
„Ja. Es war wirklich sehr nett von euch, dass ich hier schlafen durfte, aber ich geh mir jetzt lieber ein Hotel suchen.“ Erster Teil wahr, der zweite gelogen. Natürlich würde ich mir gleich kein Hotelzimmer suchen. Dafür habe ich kein Geld. Vielleicht finde ich irgendwo einen Platz, wo ich schlafen kann, und wo mich keiner sehen wird. Eine Brücke wird also nicht in Frage kommen.
Doch bevor ich auch nur einen Schritt raus machen kann, werde ich zurück gehalten. Ich drehe mich um, und blicke wieder direkt in Niall's Augen.
„Bitte geh nicht. Du kannst gerne länger hier bleiben“, sagt er, und sieht mich dabei bittend an.
„Das geht nicht“, fange ich an, doch ich werde unterbrochen.
„Warum nicht? Machen sich deine Eltern sonst Sorgen um dich? Du kannst sie ja anrufen“, sagt Louis, und sieht mich dabei forschend an. Ich schüttle den Kopf, und versuche den Gedanken los zu werden, dass er vielleicht etwas weiß.
„Das ist es nicht. Aber ich kann unmöglich länger bei euch bleiben. Ich würde euch nur stören, und dann würdet ihr wütend werden, und das will ich nicht“, erkläre ich ihnen, und weiche Louis' Blick aus.
„Das würdest du nicht“, sagen die anderen vier. Als ich dann auch noch sehe, dass sie ihre Hundeblicke aufgesetzt haben, werde ich schwach.
„In Ordnung. Aber wenn ich euch nerve, sagt ihr mir Bescheid. Dann bin ich sofort weg.“ Sofort werde ich von ihnen in eine Gruppenumarmung gezogen, bei der jetzt auch Louis mitmacht.
Ich hoffe, ich habe mich richtig entschieden.
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Life isn't a fairytale (Niall Horan / One Direction)
FanficFür manche ist das Leben ein Märchen. Für Mia Brown ist es das Gegenteil. Von allen gehasst flieht sie nach London, und trifft dort auf die Boyband One Direction. Doch sie verschweigen sich etwas. Die 5 Jungs verheimlichen, dass sie eine Band sind...