Kapitel 1

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Amou's Sicht

Nach einer Weile wachte ich wieder auf, wagte aber nicht die Augen zu öffnen. "Ich weiß, dass du wach bist.", sagte eine Stimme. Ich kannte sie. Sie war von dem Menschen, der mich davon abgehalten hatte, meine Schwester zu retten. Ich spannte meine Muskeln an und schlug blitzschnell mit der Faust nach ihm, doch er hielt meine Hand ohne weitere Probleme fest. Ich öffnete die Augen. "Lass mich los, Verräter.", zischte ich hasserfüllt und schlug mit der anderen Faust nach ihm, doch auch diese hielt er ohne Probleme fest. "Was hast du gegen mich? Ich habe dir nichts getan?", fragte er ruhig. "Ihr habt mir meine Schwester weggenommen!", zischte ich und meinte plötzlich, die Schreie wieder zu hören. "FEE!" schrie ich und riss mich los, als er es gerade nicht erwartete. Ich lief zu einer Eisentür, nahm meine Umgebung garnicht richtig war und hämmerte gegen die Tür, wobei ich immer wieder den Namen meiner Schwester schrie. Die Stimme, die beruhigend auf mich einsprach nahm ich nicht war, nur die schrecklichen Schreie in meinem Kopf. Irgendwann sank ich zu Boden. Mein Gesicht war tränenverschmiert und meine Fäuste pochten, was ich aber nicht wahrnahm. Der junge Mann von eben hockte sich vor mich und sagte etwas eindringlich, aber da wurde auch schon alles wieder schwarz..

Irgendwann schlug ich meine Augen auf und wollte mich aufrichten, doch eine Frau drückte mich zurück. Ich lag auf einer Decke, die über zwei Strohballen lag. Um mich herum waren steinernde Wände und die eiserne Tür. Durch ein vergittertes Fenster fiel Licht auf meine Hände, welche verbunden waren. Erst jetzt spürte ich das schmerzhafte Pochen. 'Fee', formte ich wortlos mit den Lippen, ich hatte keine Stimme mehr. "Deiner Schwester geht es gut. Dort drüben findest du alles was du brauchst.", sagte ich Frau, deutete auf eine dunkle Ecke des Raumes und verschwand ohne weitere Worte. Schlüssel klirrten als sie die Tür wieder abschloss. Erst jetzt begriff ich: Ich war gefangen. In einer steinernden Zelle. Wut, Verzweiflung und Angst um Fee und Vater pulsierte durch meine Adern, jedoch erhob ich mich steif und lief auf die dunkle Ecke zu..

Fee's Sicht

Die Männer fuhren mit mir in dem schwarzen Auto durch vollkommene Dunkelheit. Wie ging sowas!? //Amou, Amou//, dachte ich verzweifelt und versuchte verängstigt, mich kleiner zu machen. "Keine Angst, Felicia.", sagte der Fahrer mit kalter, klirrender Stimme. Ich zuckte zusammen. Woher kannte er meinen Namen? Wo brachten sie mich hin? Ging es meinem Vater gut? Wo war Amou? Tausende Fragen schwirrten mir durch den Kopf. "Dir werden alle Fragen beantwortet, wenn wir da sind.", sagte er. Konnte er gedankenlesen!? "So in der Art.", sagte er kalt. //Wand.//, dachte ich. //Wand.//

"Das bringt nichts, Kleine. Deine Fassade kann ich ohne Probleme umpusten.", meinte und grinste.

Tausende SchlüsselWo Geschichten leben. Entdecke jetzt