Kapitel 1

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*Vergangenheit*

Ich blinzelte einige male, da die Sonne mich blendete. Schnell sprang ich aus dem Bett als ich merkte, dass ich schon wieder zu spät dran bin. Ich muss mir wirklich einen neuen Wecker kaufen. Es war schon zehn vor acht und der Unterricht beginnt in zehn Minuten. Ich zog mich schnell an, kämmte meine Haare und überprüfte mich kurz vor dem Spiegel. Eigentlich bin ich überhaupt nicht so hüpsch wie die anderen es meinen. Ich bin sehr klein um die 1.55 Meter, habe Bronze schimmernde schulterlange Haare die leicht gelockt sind und ziehe mich meistens lessig an. Aber ich glaube das liegt daran, dass ich mich fast immer verspäte und einfach das anziehe, was mir als erstes zur Hand kommt. Mein Kleiderschrank ist sowieso reich an schlichten T-shirts und Jeans. Nachdem ich mir sicher bin, dass alles an meinem Outfit stimmt, schnappe ich mir nur noch meine Tasche, einen Apfel aus der Obstschale und renne aus dem Haus. Zum Glück ist die Schule nur einige Minuten von meinem Haus entfernt. An der Schule angekommen war ich ganz außer Atem und suchte nur noch den Klassenzimmer für Mathe. Wir hatten vor kurzem einen neuen Stundenplan und somit auch neue Klassenräume bekommen. Nun stehe ich vor der richtigen Tür und überlege mir was ich der Lehrerin sagen soll. Als ich mich dann gesammelt hatte, klopfte ich an der Türe und ging ohne auf einen Antwort zu warten rein. Alle Blicke waren auf mich gerichtet. Alle außer einer... Er saß hinten in der Ecke und ich glaube er ist neu in der Klasse. "Aah und die kleine Lari. Wie immer zu spät", begrüßte mich Herr Balcerek wie immer spöttisch. Ich hasste es wenn er mich so nannte. "Entschuldigung für die ver-", und da wurde ich von ihm unterbrochen. "Bitte setzt dich. Heute nehme ich deine Entschuldigung mal an, aber gewöhn dich nicht daran denn ich bin nicht jeden Tag so gut Gelaunt. Nun such dir einen Platz aus". Ich schaute mich in der Klasse um und mir viel auf, dass kein Platz frei ist außer... Außer neben dem einen in der Ecke. Ich ging in kleinen Schritten auf den Platz zu und blieb davor stehen. Der Junge mit den pechschwarzen Haaren hatte seinen Rucksack auf den Stuhl gelegt und ich wartete bis er meine Aufmerksamkeit bemerkt. Aber er gab keine Reaktion. Er saß einfach so da und starrte auf seinen Blatt. "Mccoy. Gibt es einen Problem? Bitte setzt dich. Er wird dich schon nicht beißen", deutete mich herr Balcerek noch einmal zu setzen. Na toll. Ich stehe grad wie eine Irre dar und dieser Junge rührt sich immernoch nicht. Ich spürte wie ich rot wurde und langsam wurde ich wütend. Ich nahm seine Tasche und warf es vor seine Füße. Wieder nichts. Ich setzte mich wütend hin und versuchte mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Aber es viel mir einfach schwer. Ich überlegte, ob ich es grad nicht etwas mit meiner Reaktion übertrieben habe. Es ging aber nicht anders. Ich mochte es einfach nicht ignoriert zu werden. Nachdem es für den Unterrichtsschluss klingelete, packte ich meine Sachen und ging in schnellen Schritten aus dem Raum raus. Ich ging zu meinem Spint um meine unnötigen Bücher rein zu legen. Als ich zur nächsten Stunde gehen wollte, wurde ich von einer Hand so zurück geschoben, dass ich mich gegen dem Spint lehnte. Es war Miriam. Das heißeste, beliebteste aber auch das zickigste Mädchen dieser Schule. Sie ist die Tochter des Rektors, weswegen die meisten Lehrer und Lehrerinnen angst vor ihr haben, denn es wurden schon einige Lehrer durch sie gefeuert. Nun stand sie vor mir und kuckte mich mit ihren provozierenden Blick an. "Na Lari. Hast du viel Spaß mit deinem Freund in der Ecke gehabt?". Und schon wieder ein Spruch von ihr, wo ich nicht weis wovon sie redet. " Ich weis nicht was du meinst", antwortete ich auf ihre Frage. "Oh doch du weist ganz genau was ich meine. Ich rede von dem Jungen neben dem du letzte Stunde saßt. Lass ihn in Ruhe hast du das verstanden? Er ist schon reserviert". Na super. Der Tag kann doch nicht schlimmer werden oder? "Ja klar. Kannst du haben. Ich hatte sowieso keine Interesse an ihm". Ich muss langsam mal anfangen meinen Selbstbewusstsein zu stärken, denn so wie ich grad stotterte, klang es überhaupt nicht überzeugend. "Das wollen wir doch hoffen". Das war das letzte was Miriam sagte und sie ging zum Unterricht. Ich versuchte mich wieder zu beruhigen und machte mich auch auf dem Weg. Aus irgendeinem mir unbekannten Grund, war der Platz neben dem Jungen von der letzten Stunde wieder als einziger frei und wieder hatte er seinen Rucksack drauf. Ich dachte das sich Miriam bestimmt schon an ihm ran gemacht hätte, aber so wie es aussah hat es wohl nicht geklappt. Diesmal ging ich zu ihm und wollte ihn ansprechen. "Tschuldigung. Nimmst du bitte mal deine Tasche da runter?", und wie erwartet gab er keine Reaktion. "Hörst du mich überhaupt? ", fragte ich ihn mit nun etwas wütenden Unterton, aber wieder nichts. Er starrt einfach nur seinen Blatt vor sich an. Nun nahm ich ohne Rücksicht seine Tasche und warf es erneut vor seine Füße. Kurze Zeit später kam auch unsere Physik Lehrerin Frau Picksberg in den Raum und alle Schüler hörten auf zu reden außer Miriam natürlich. Nachdem Miriam die Aufmerksamkeit anderer bemerkte, hörte auch sie mit dem reden auf. "So, heute fangen wir einen neuen Thema an unzwar über Strom". Einige fingen an zu stönen. "Wer kann mir sagen, was man unter Strom versteht". Niemand zeigte auf. Da bemerkte die Lehrerin plötzlich, dass wir einen neuen Klassenkameraden haben. "Ach wen haben wir den da? Da sitzt ein neuer Schüler in der Klasse und niemand sagt mir was. Wie heißt du den?", fragte Frau Picksberg meinen Sitznachbarn und alle drehten sich gleichzeitig zu uns nach hinten, aber der Junge regte sich immernoch nicht. "Junger Mann?", forderte sie ihn wieder zu reden, doch vergeblich. "Kann mir einer seinen Namen sagen?", und nun war die ganze Klasse gefragt. " Wir wissen es auch nicht. Er hat es uns nicht gesagt", meldete sich Stefanie von vorne. "Nun dann, das werden wir schon früher oder später erfahren. Hohlt eure Physikbücher raus und schlagt die Seite 149 auf".

Die Stunde war erstaunlicher Weise sehr schnell vorüber. Nach dem Klingel strömten alle Schüler nach draußen. Wir hatten Pause und ich machte mich auf dem Weg zu meinem Stammplatz. Hinter dem riesen großen Baum in der Ecke. Ich ging meist dort hin um alleine zu sein, denn so richtige Freunde hatte ich nicht wirklich. Die meisten haben sich geändert und wollten ihren eigenen Weg gehen. Sie fingen an mit den falschen Leuten abzuhängen, rauchten und betranken sich bis sie sitzen blieben und schließlich von der Schule flogen. Ich war früher sogar mit Miriam befreundet und wir gingen gemeinsam in den Kindergarten und Grundschule, aber als sie in die Schule ihres Vaters wechselte, änderte sie sich vollkommen. Sie wusste das sie alles tun und lassen konnte was sie will, solange ihr Vater der Rektor dieser Schule ist. Seitdem sind wir keine Freunde mehr. Aus irgendeinem Grund hasste sie mich und machte alles, damit ich keine Freunde habe. Nun bin ich sozusagen eine Einzelgängerin und verstecke mich hinter einem Baum, damit niemand mich alleine auf dem Schulhof sieht. Kurz bevor ich an meinen Stammplatz angekommen bin, bemerkte ich jemanden der schon dort saß. Als ich näher kam erkannte ich ihn. Es war mein neuer Sitznachbar in Mathe und Physik. Ich wollte mich umdrehen um mir einen anderen Platz zu suchen, aber irgendwie ging es nicht. Ich konnte mich weder bewegen noch atmen. Es war so als währe ich gelehmt. Ich spürte wie ich rot anlief und alles um mich herrum verblasste.

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Yeeeeyy und nun ist mein nächster Kapitel fertig :D Hoffe es hat euch gefallen und ich freu mich auf Votes und Feedbacks ;D

The WoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt