[Faceless] ➵ S.R

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,,Du solltest gehen, sie wird bald aufwachen oder willst du, dass sie nochmals versucht dich umzubringen?" flüstere ich, um die zitternde Linn nicht aufzuwecken und richte nur kurz meinen Blick auf den Captain, welcher Linn traurig mustert. ,,Meldet euch wenn ihr etwas braucht." ertönt seine sanfte Stimme und er streicht nochmal über Linn's Haare, bevor er geht und den Raum verlässt. Hat er etwa Gefühle für meinen Idiot? Ich hoffe eins ist ihm klar, wenn er ihr weh tut, dann tue ich ihm weh. Linn hat schon längst aufgehört zu zittern und ich merke sofort, dass sie nicht mehr schläft. ,,Linn?" frage ich ruhig und ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen sobald sie ihre blauen Augen öffnet. ,,Er hat mich angefasst." flüstert sie wie ein kleines Mädchen, dass gerade das erste Mal Kontakt mit einem Jungen hatte. ,,Er hat" Sie schluckt schwer und Tränen bilden sich in ihren Augen. ,,meine Hand gehalten." haucht sie und der Anblick sie weinen zu sehen, bringt mich ebenfalls zum weinen. ,,Ist schon gut. Ich passe auf dich auf." flüstere ich und drücke ihr einen Kuss auf die Stirn. ,,Ich hab Hunger." stellt sie müde fest und wischt sich die Tränen weg. ,,Willst du aufstehen?" frage ich und sie nickt nur zaghaft. Vorsichtig setzt sie sich auf, doch sinkt schon bald wieder in die Kissen. Ihre Augen verdrehen sich und man sieht kurz nur weiß, doch bald erkenne ich wieder ihre blauen Augen. ,,Linn?" frage ich besorgt und fasse nach ihrer Hand. ,,Das ist normal bei mir, weist du nicht mehr? Als ich im Krankenhaus lag und wir schnell dort weg mussten, da wurde mir auch schwindelig, weil ich zu lange gelegen habe und da bin ich doch in die ganzen Spritzen reingefallen." ,,Ja, es hat zwei Tage gedauert bis ich die ganzen Kanülen aus dir raus bekommen habe." ,,Wie hatten Glück, dass es Leere waren, sonst hätte ich bestimmt irgendeine Krankheit bekommen." ,,Das geht gar nicht, denn du bist eine Krankheit." lache ich und umarme Linn, welche vorsichtig und sanft ihre Arme um mich legt. ,,Ich hohle dir etwas zu essen, ja?" meine ich und stehe auf, um in die Küche zu laufen. Dort starre ich in den Kühlschrank und nehme nach langer Überlegung einen Salat heraus, welchen ich auf zwei Teller verteile und damit zu Linn laufe, welche sich in ihrem Bett aufgesetzt hat. ,,Ich kenne dieses Zimmer gar nicht." flüstert sie und schaut sich um. Ihr Blick bleibt an dem Fernseher und den Serien daneben hängen. ,,Willst du?" ,,Wenn du willst." lacht sie und nachdem ich ihr einen Teller in die Hand gedrückt habe, meinen auf den Boden stelle, da schiebe ich die erste Staffel von Game of Thrones in den Fernseher und setze mich auf das weiche Bett. ,,Soll ich den Salat mit den Händen essen oder was?" kichert Linn und ich springe auf, um zwei Gabeln zu hohlen. ,,Bitte sehr, meine werte Dame." kichere ich und überreiche ihr die Gabel, um mich neben sie zu setzen und die erste Folge anzuschalten. Wir beginnen zu essen und verlassen erst das Bett, nachdem wir die erste Staffel zu Ende geschaut haben. Linn ist viel wacher und aufgeweckter, schließlich hüpft sie bei dramatischen Dingen auf dem Bett herum und freut sich oder regt sich auf. Gerade als ich das Geschirr abwasche, da die Avengers zu arm für eine Geschirrspüler sind, scheint Linn traurig zu sein. ,,Lara? Was ist mit deinen Eltern?" fragt sie ernst und ich schaue etwas unsicher über die Schulter zu ihr. ,,Es tut mir leid, aber ich konnte dir doch nicht einfach sagen, dass meine wahren Eltern mich ausgesetzt haben und mich Fremde aufgezogen haben. Das hätte dir das Herz gebrochen." versuche ich es ihr zu erklären und ich hätte damit gerechnet, dass sie versucht mich umzubringen, doch sie bleibt seelenruhig auf der Theke sitzen und beobachtet mich. ,,Du hättest es mir einfach sagen müssen. Ich hätte es verstanden. Verstehst du nicht, Lara? Wir hätten fast jemanden Unschuldigen umgebracht." ,,Unschuldig? Er hat dir deinen Vater..." fange ich an, doch Linn unterbricht mich schnell. ,,Mein Vater begang Suizid, damit er nicht verhört werden konnte. All die Jahre wusste ich das und immer habe ich mir eingeredet, dass Captain America daran Schuld ist, aber nein. Es war Hydra. Hydra ist an allem Schuld, Lara." erklärt sie mir ud Tränen bilden sich in ihren Augen, die sie aber nicht fließen lässt. ,,Linn, dass wusste ich nicht." flüstere ich erstaunt und starre zu Linn, welche auf ihrer Unterlippe kaut. ,,Ich habe ihn gesehen. Meinen Vater. Drei Mal. Gerade auch wieder. Er sah schrecklich aus. Sein Gesicht war entstellt und er meinte ich solle nicht so wie er werden." ,,Das wirst du niemals sein, Linn. Du bist ein guter Mensch." rede ich ihr zu, doch sie starrt nur die Wand hinter mir an. ,,Ich habe Menschen getötet." ,,Sie haben den Tot verdient." ,,Kannst du dich überhaupt noch an sie erinnern, Lara?" ,,An jeden Einzelnen. Unser erstes Opfer war, die Frau, die ihre Tochter verprügelte. Ein Mann, der seine Frau vergewaltigte. Ein Mädchen, dass ein anderes mobbte, andere dazu anstachelte es zu schlagen und es erpresste. Die Mutter, die ihren Sohn wegen einer 2 in der Schule verprügelte. Und das waren nur Vier von 113." Linn's Blick wandert zu mir und sie mustert mich voller Erstaunen, denn sie hat ganz sicher nicht damit gerechnet, dass ich unsere Opfer zähle und noch genau weis, was sie getan haben. ,,Du hast 6 unserer Agenten vergessen." ertönt die Stimme von Stark und bald erkenne ich ihn, wie er am Türrahmen lehnt und uns beobachtet. ,,Pass auf das ich dich nicht bald erwähne." knurre ich und Linn lacht auf, doch als Stark auf uns zu kommt und sich schließlich neben sie stellt, da verstummt ihr schönes Lachen. ,,Schön, dass du auch wieder reden kannst und nicht einen auf Psychopathen machst." meint Stark an Linn gewandt, welche jedoch nur über seine Bemerkung grinst. ,,Das Psychopathen Sein überlasse ich lieber ihr. Sie kann es besser." lacht Linn und deutet auf mich, wobei Stark nur etwas verwirrt schaut. ,,Habt ihr es euch überlegt? Wollt ihr den Avengers beitreten?" ,,Eigentlich will ich dir nur in den Arsch treten." lacht Linn und steckt mich damit an. Stark schaut nur dumm in der Gegend umher, bis ich ein leises ,,Ja" hauche.