|Lilo - Pain

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Louis P.o.v.:

Ich hatte es getan.
Ich hatte es ihm gesagt.
Weil Harry es mir geraten hatte.
Ich hatte es ihm gesagt und es hat alles kaputt gemacht.

So wie fast jede Nacht höre ich das Türschloss. Wie Liam spät nach Hause kommt und immer mit einem anderen Mädchen. Ich höre das laute Gekicher und die kurzen Unterbrechungen, immer wenn sie sich küssen.
Ich kuschele mich in meine Decke ein und lasse meinen Tränen freien Lauf.

Warum macht er das?!
Will er mich so nur noch mehr verletzten, als er es sowieso schon getan hat?

Ich höre wie sie die Treppen hoch, in Richtung Liams Zimmer gehen.
Ich weiß nicht warum, aber ich stehe auf, tapse zur Tür und öffne sie einen Spalt, um durchzugucken.
Ich sehe wie Liam das Mädchen beim gehen küsst und ihr dabei den Pulli auszieht. Sie stolpern weiter, ohne mich bemerkt zu haben und ich rolle mich jetzt noch niedergeschlagener wieder auf meinem Bett zusammen und kuschele mich verzweifelt an mein Kissen. Liams Zimmertür schlägt laut zu und ich zucke zusammen.

-

Am nächsten Morgen sitze ich mit den anderen Jungs am Frühstückstisch, als Liams "Mädchen für die Nacht" die Treppen runterkommt. Sie lächelt uns zu, schnappt sich ein Brötchen aus dem Korb und verlässt wortlos das Haus, während Zayn ihr auf den Arsch glotzt.
Liam kommt Sekunden später ebenfalls die Treppe runter und setzt sich zu uns an den Tisch.
Zayn klatscht ihn ab. ,,Läuuuft Lii!" Harry stößt Zayn in die Seite und flüstert ihm etwas zu, woraufhin er verstummt.
Für einen kurzen Augenblick treffen sich Liams und mein Blick und ich glaube eine Spur Ekel in seinen Augen zu erkennen.
Niedergeschlagen senke ich meinen Kopf und stehe auf.
,,Du hast ja nicht mal fertig gegessen!", sagt Niall.
,,Du kannst es haben.", rufe ich von der Treppe und sehe noch aus dem Augenwinkel, wie Niall sich über mein Nutellabrötchen hermacht.

Liam P.o.v.:

Ich sehe, wie traurig und mager Louis wegen mir geworden ist. Er isst viel zu wenig und gibt nicht mehr viel von sich.
Vorher waren wir die allerbesten Freunde und dann hat er mir erzählt, dass er sich in mich verliebt hätte. Ich weiß nicht was in letzter Zeit mit mir los ist. Erst fühle ich mich unnormal zu Louis hingezogen und als er mir dann gesagt hat, was er empfindet, habe ich dadrin einen guten Grund gesehen mich von ihm zu entfernen. Ich bin nicht schwul. Ich war es nie und wollte es auch nie sein. Aber Louis so zu behandeln ist fies. Ich habe ihn als Schwuchtel bezeichnet und seitdem haben wir nicht mehr geredet. Jede Nacht schleppe ich ne andere nach Hause, die mir nichts bedeutet, nur damit ich nicht an Louis denken muss. Er macht wegen mir echt viel durch und das ist nicht fair.

Nach dem Essen bittet mich Harry zum Sofa.
,,Jo, was ist?!" Mit hochgezogenen Augenbrauen schaue ich ihn erwartungsvoll an.
,,Hör zu, das kann so nicht weitergehen. Ihr müsst euch vertragen. Ich kann nicht mit ansehen, wie Lou leidet. Du musst mit ihm reden."
,, Ach ja?! Und was soll ich bitte sagen?! Ach entschuldige Lou, dass ich dich einen Schwuchtel und ekelhaft genannt habe. Ich meinte es nicht so?!" Ich werde leicht wütend. Denkt Harry nicht, dass ich schon längst mit Louis gesprochen hätte, wenn es so einfach wäre?! Ich will ihn nicht nochmal so verletzten. Ich mag ihn zu sehr...
,,Ich habe nie gesagt, dass es einfach ist Li. Aber du hast es dir eingebrockt und jetzt musst du es wieder in Ordnung bringen."
Ich seufze.
,,Ja. Aber wie?"

Louis P.o.v.:

Ich komme grad aus der Dusche und gehe noch nass nur mit einem Handtuch um die Hüften in Richtung Zimmer. Als ich das Zimmer betrete senke ich sofort den Blick, denn Liam sitzt nervös seine Hände knetend auf meinem Bett.
,,Was ist?!", frage ich leise. Er springt auf.
,,Louis..Es tut mir alles so Leid ich wollte dir nie so weh tun ich-", sprudelte es aus ihm raus.
,,Ach ja?!" Jetzt schaue ich ihm direkt in seine braunen Teddybär-Augen.
,,Du wolltest mir nicht weh tun?! Was war dann bitte der Zweck der ganzen Sache, huh?!"
Ich merke, wie ich innerlich koche.
,,Du hast mich aufs schlimmste beleidigt, nachdem ich all meine Gefühle dir gegenüber offenbart habe!"
Er senkt nun betreten den Kopf.
,,Du hast mich gedemütigt und ich habe mich einfach nur eklig gefühlt. Es war schon schwer genug für mich und jetzt noch deine angeekelten Blicke immer wenn du mich ansiehst."
,,Stopp! Ich habe dich NIE angeekelt angeguckt."
,,Achso. Na dann!" Meine Stimme trieft vor Sarkasmus.
,,Hör zu. Ich weiss ich habe einen riesigen Fehler gemacht. So etwas hast du nicht verdient. Nicht von mir und auch von keinem anderen! Aber ich will mich aufrichtig entschuldigen. Ich habe Angst bekommen, als du mir gesagt hast, du würdest mich lieben. Ich mochte- ich MAG dich weitaus mehr, als man es bei so einer Freundschaft sollte. Ich wollte nicht schwul sein. Ich wollte nicht dieses Gefühl haben. Dieses Gefühl anders zu sein. Anders als normal. Anders zu lieben!" Ich starre ihn wortlos an, während er tief Luft holt.
,,Ich liebe dich auch Louis. Mehr als ich vorhatte."
Wie paralysiert stehe ich da und halte verkrampft das Handtuch um meine Hüfte fest. Liam kommt die paar Schritte zwischen uns auf mich zu und bleibt kurz vor mir stehen. Er hebt eine Hand und streicht mir eine tropfende Strähne aus der Stirn. Intensiv schaut er mir in die Augen, bevor er seine unglaublich weichen Lippen auf meine legt. Erst nachdem ich realisiert habe, was hier grad geschiet, erwidere ich den Kuss zögerlich und lege meine Hand auf Liams Brust.
Ich glaube aus dem Augenwinkel an der Tür einen grinsenden Harry zu sehen, aber ich bin mir nicht sicher...

~ M.

ONE DIRECTION One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt